OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
als die der meisten Ägy p ter. Das lag daran , dass seine Urgroßmutter eine gebürtige Engländer in war, die während der Bese t zungszeit 1898 in Luxor ein Hotel eröffnete und sich unsterblich in einen Ei n heimischen verliebte. Er war zwar kein Wüste n prinz , die Zeiten waren damals auch schon modern , aber fast jeder Ägypter ist ja irgendwie ein Oberhaupt einer F a milie oder eines Clans. Und so vereint Assams Persönlichkeit die E r habenheit eines stolzen Ägypters mit br i tischer Korrektheit.
„Werden sie es hinkriegen?“ , fragte David leicht g e sorgt.
„Wann hast du die Abnahme geplant?“
„Die soll in drei Tagen über die Bühne gehen. Das müs s te zu schaffen sein“, an t wortete Assam.
„Gut“, entgegnete David. „Halte mich auf dem Laufe n den! Wenn etwas schief geht, sag mir sofort Bescheid! Und bestätige mir per Mail noch mal den A b nahmetermin.“
„Geht klar, Chef“, antwortete Assam in seinem korrekten britischen Englisch und lachte dabei.
David hob zum Abschied die Hand, lachte ebenfalls und drehte sich zum Au s gang. Er war froh, dass er solche Leute wie Assam hier hatte. Wenigstens hier klappt alles einige r maßen. Er war sicher, dass sein Vorarbeiter alles in den Griff kriegen würde. Hier musste er sich nicht weiter kü m mern. Da hatte er Zeit für andere, ebenso wichtige Dinge. Woran die a nd e ren wohl gerade arbeiteten? Er beschloss, gleich zu ihnen zu fahren und hoffte, dass sie neue a ufs e henerregende Erkenntni s se für ihn hatten.
Plötzlich riss ihn sein Ha n dy aus den Gedanken.
„Patrick hier, du musst bitte sofort in den Comp u terraum kommen. Es gibt die ersten sensationellen Ergebnisse zu ze i gen und zu berichten. David, komm so schnell du kannst! Beeil dich, bitte!“ , bat ihn Pa t rick sehr eindringlich und mit aufgeregter Sti m me.
David wurde heiß und kalt. Ein leichtes Zittern jagte durch seinen Körper. „Habt ihr das Geheimnis etwa schon gelü f tet?“
„Ja“, keuchte Patrick am anderen Ende der Verbindung. „Es sind Filme. Auf den Sticks sind Filme gespeichert. Schreckliche Filme. Unglau b lich, was da alles zu sehen ist. Wir sind total sch o ckiert.“
„Okay, ich bin sofort bei e uch.“
David schwang sich in seinen Wagen und düste mit Vollgas los. Dabei versuchte er , seine Gedanken zu ordnen. Schreckliche Filme hat Patrick gesagt. Was hat er wohl d a mit gemeint? Sollten sich seine Vermutungen am E n de doch noch als wahr erweisen. Jetzt, wo es ernst wurde, ha t te er plötzlich Angst davor, Angst die unverblümte Wahrheit zu erfa h ren.
Patrick erwartete ihn schon an der Tür . „Komm, setz dich hier auf den Stuhl und schau dir das an! Du wirst es nicht glauben. Die Sticks aus den Schränken, es sind fast alles Filme, die unglaubliche und schreckliche Dinge ze i gen.“
David unterbrach ihn: „Spann mich nicht so auf die Fo l ter. Zeig mir mal so einen Film. “
„Ich glaube, du brauchst jetzt starke Nerven, sehr starke.“ Patrick startete den Film. David starrte g e bannt auf einen der sechs kleinen Monitore, bei dem er gleich den Film e r wartete. Doch was war das? Plöt z lich begannen alle sechs Glasscheiben in einem hellen Blau zu leuchten. In Seku n denschnelle baute sich ein dreidimensionales Bild auf, das vor ihnen in der Luft zu schweben schien. Als wären sie mitten drin, mitten im Geschehen, erlebten Patrick und D a vid eine u n glaubliche und sensationelle Präsentation . Leider feh l te bei allen Filmen der Ton.
„Das ist einfach fantastisch“, entfuhr es David. „Giga n tisch!“
In dem Film, den Patrick David nun vorführte, sah man einen etwa 10x10 Meter messenden Raum mit vielen gr o ßen Leuchtpunkten, die den gesamten Raum erhellten. An den Wänden standen einige weiße Schränke mit zum Teil refle k tierenden Türen. In der Mitte des teilweise verspiege l ten Raumes befand sich eine Art Operationstisch . Die gesamte Ausstattung wirkte wie ein supermoderner Operation s saal .
Patrick machte David neugierig: „Pass mal auf, was jetzt gleich Unglaubliches passieren wird!“
Davids Augen wurden größer und größer. Er kam aus dem Staunen kaum noch heraus. Drei grotesk anzusehende Personen in silbrig-weißen Anzügen betr a ten den Raum und führten eine weitere Person mit sich, die sich auf den Oper a tionstisch legte . Sie war nackt, wei b lich und etwa 1,50 bis 1,60 Meter groß. Ihr Körper war untersetzt und ihr Gang etwas tapsig. Sie besaß eine flache Stirn,
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