OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
zukämpfen, doch aus einer Stunde sind plötzlich sechs g e worden. Kurz nach 18 Uhr weckte sie ein lautes Geräusch. Es war ein Flugzeug, das über ihr Hotel flog. So ein Mist habe ich etwa ein Hotel in der Einflu g schneise des Flughafens gebucht? Warum hat mir das keiner gesagt?
Sie duschte sich, mit kaltem Wasser, das warme war a n sche i nend defekt, zog sich an und ging zum Abend essen . Es gab Hackfleisch am Spieß, natürlich vom Rind, schmec k te lecker, dazu French Frites. Auf den grünen Salat verzic h tete sie lieber. Den Fluch des Pharao konnte sie jetzt nicht g e brauchen.
Am Nebentisch saßen Russen, wahrscheinlich Neureiche. Ihre Teller waren gefüllt, als würde es ab mo r gen nichts mehr zu Essen geben. Am Ende ließen sie die Hälfte übrig, es kam in den Müll. Die Kellner wussten Bescheid, nahmen es mit einem freundlichen Lächeln hin, sahen auch über die „wohlerzogenen“ Kinder hinweg und den schroffen Ko m mandoton, den diese Gäste an sich ha t ten, als würde ihnen das Hotel, ja ganz Ägypten geh ö ren.
Am Nebentisch auf der anderen Seite saßen zwei junge Männer, Amerikaner, sahen sehr nett aus. Der eine ahnte, dass Nancy Amerikanerin war, und sprach sie an . „Hi, auch w e gen der Eröffnung hier?“
Nancy verstand nicht gleich. „Welche Eröffnung?“ , fra g te sie erstaunt .
„Oase der Schöpfung“, erhielt sie zur Antwort. „Wie ein Touri sehen sie nicht gerade aus, eher wie eine Journalistin.“
„Woher wissen s ie?“
„Wenn man solange wie ich in diesem Job tätig ist, kennt man seine Kollegen“, antwortete ihr der brüne t te schlanke Mann.
Irgendwoher kenne ich den, aber woher? , überlegte Na n cy. Schließlich fragte sie: „Kennen wir uns?“
„Wissen Sie nicht mehr? Vor drei Jahren in Mexico auf der Abschlu ss party. Ich hatte i hnen aus V ersehen mein Weinglas über ihr Kleid geschüttet.“
Langsam erinnerte sie sich. „Ach s ie sind der Schuft g e wesen. Ich hatte damals eine Wut auf sie. Aber ich muss s ie en t täuschen, ich bin wirklich nur als Touri hier, im Ernst.“
„Das glaub ich nicht. Aus der ganzen Welt sind sie hier angereist, um die Eröffnung des Hotelkomplexes mitzuerl e ben. Und sie wollen mir sagen, sie wüssten nicht Bescheid.“
„Ja, ehrlich, ich habe erst hier davon erfahren, habe die vielen Plakate gesehen. Was ist denn da Besonderes da r an?“
„Es soll der größte Hotelkomplex der Welt werden und ausgerechnet s ie kennen ihn nicht?“
„Tut mir l eid, aber ich befasse mich sonst mit anderen Themen.“
„Ja? Mit was denn?“
„Umweltschutz und so was eben.“
„Ach s ie sind so eine Öko-Pflanze? Entschuldigen s ie? War nicht so gemeint.“
Nancy lächelte. „Kein P roblem, ich bin es gewohnt, dass man mich so betitelt. Aber jetzt, wo s ie das so sagen, fällt mir ein, dass auch schon im Flieger drei Männer hinter mir saßen, die von dieser Oase der Schöpfung gesprochen h a ben. “
„Na sehen s ie.“
„Aber die sprachen auch von Ausgrabungen und myst e riösen Gebäuden. Wissen s ie was davon?“
Der Mann kam zu Nancy an den Tisch und setzte sich neben sie. Leise sagte er: „Offiziell weiß ich nichts d a von. Aber man tuschelt hinter vorgehaltener Hand, dass man auf einem anderen Bauabschnitt etwas Merkwürdiges ausgegr a ben hat. Doch keiner weiß was.“
Nancy wurde nachdenklich. Da muss ich dranbleiben, dachte sie. Plötzlich fiel es ihr ein, woher sie die Firma EDP kannte. Ihre Mitarbeiterin Flumi hatte im letzten Jahr einen Be i trag in den Global News veröffentlicht. Doch Nancy wusste nicht mehr, um was es da ging . Sie musste Flumi unbedingt in N.Y. anrufen.
„Hören s ie mir eigentlich zu?“ , fragte der Mann.
„Entschuldigen s ie bitte, mir ist da gerade etwas eingefa l len. Ich muss jetzt gehen, tut mir l eid. Wir können ja mo r gen weiter reden. Schönen Abend noch.“
„Wie heißen s ie?“ , rief ihr der Mann hinterher.“
„Cramer, Nancy Cramer.“
Auf dem Hotelzimmer rief sie sofort ihre Kollegin an. „Hallo Flumi, hier ist Nancy.“
„Hallo Nancy, ich denke du hast Urlaub. Was gibt es?“
„Flumi, du musst mir unbedingt helfen. Du kennst doch die Firma EDP?“
„Ja, die kenne ich gut, den Chef auch. Wie hieß der gleich? Bolder, David Bolder. Netter Mann.“
„Hast du zufällig noch dessen Handynummer?“
„ B estimmt. Warte mal, ich schau gleich mal nach.“
E s dauerte kaum eine Minute, dann sagte Flumi: „Hast du was zu schreiben und diktierte,
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