OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
ich dir nicht . Du hast doch bestimmt wieder nur deine Baustelle im Kopf. Dabei hast du ganz vergessen, dass du noch eine Frau und eine süße Tochter hast. Hast du uns überhaupt noch lieb?“
„Natürlich hab ich e uch noch lieb. Aber du musst mich auch verstehen. In ein paar Tagen wird ein Teil der größten Hotelanlage der Welt übergeben. Da wird hier ein Tohuw a bohu sein. Bis dahin ist noch sehr viel zu tun. Ich verspr e che dir, wenn ihr zurück in Ägypten seid, nehme ich mir ein paar Tage frei und bin nur für e uch beide da. Vielleicht fli e gen wir auch für ein verlängertes Wochenende nach Haifa und besuchen meine E l tern. Die würden sich sicher freuen.“
„Oh ja, David, das wäre toll. Und Melinda würde endlich ihre Freundin Sarah wiedersehen.“
Nach diesem kurzen Gespräch mit seiner Frau Jane, brachte David den Koffer wieder in den Keller und ve r steckte ihn. Er war sich sicher, dass ihn an diesem Ort ni e mand finden würde. Am liebsten hätte er den Koffer jedoch vernichtet, doch andererseits wollte er auch unbedingt h e raus bekommen, was sich auf dieser ominösen letzten Ka s sette befand. Der Gedanke daran ließ ihn keine Ruhe mehr. Er wusste, dass es nicht einfach werden würde, denn ohne fremde Hilfe würde er das Geheimnis des goldenen Koffers nie erfahren. Seine einzige Hoffnung war Bill. Doch damit wollte er warten, bis das letzte der 400 Sticks ausgewe r tet war.
Kapitel 0 7
Hurghada
Um sechs Uhr klingelte der Wecker. David war schon e i nige Minuten vorher wach. Im Grunde g e nommen bräuchte er diesen Wecker gar nicht, denn seine innere Uhr war so programmiert, dass er allmo r gendlich kurz vor der Weckzeit putzmunter war. Nachdem er den Wecker abstel l te, sprang er mit einem Satz aus dem Bett und begab sich g e radewegs ins Bad.
Für die Morgentoilette und ein hastiges Frühstück, b e stehend aus einer Schale Corn Flakes mit Kakao und einem Glas Orangensaft, brauchte David, wie an j e dem Morgen, genau eine halbe Stunde. Danach ve r ließ er das Haus und stieg in seinen Mitsubishi. Doch als er den Wagen starten wollte, spü r te er plötzlich einen harten, kalten Gegenstand in seinem N a cken.
„Los fahren sie! Drehen sie sich nicht um!“ , forderte ihn eine unbekannte Stimme mit ostamerikan i schem Dialekt auf. David durchjagte ein Riesenschreck. Der Gegen s tand war eine Waffe und die Stimme gehörte einem fremden Mann, der auf dem Rücksitz seines W a gens saß.
„Starten sie schon! Ich sage ihnen, wo sie hinfahren so l len“, b e fahl ihm sein blinder Passagier.
David geriet sofort in Panik, hatte große Angst und zitte r te am ganzen Körper. Wer war diese Person? Was wollte sie von ihm? Hatte diese Entführung etwa mit den Ausgrabu n gen in der Wüste und dem Einbruch am Montag in se i ner Wohnung zu tun?
Der Fremde lotste David auf eine wenig befahrene Str a ße ohne Polizeisperren und sie fuhren etwa zwei Kilometer in die Wüste hinein. Auf einem entlegenen, einsamen Platz befahl ihm der Unbekannte , anzuhalten. Ein anderes Fah r zeug stand bereit. In diesem wa r tete eine zweite männliche Person. Sie war, genau wie der Mann, der David entführte, ma s kiert.
„Steigen sie aus! Los! Machen s ie schon! Und nehmen sie die Hände hoch!“ , befahl der maskierte Mann hinter ihm mit lauter, ei n dringlicher Stimme und hielt David noch die Waffe an den Kopf. Ihm blieb nichts anderes übrig, als se i ner Aufforderung vorbehaltlos nac h zugeben.
David stieg aus, lief mit erhobenen Händen zu dem b e reitstehenden Wagen und setzte sich hinein. Bei dem Wagen handelte es sich um ein neueres Daimler-Modell. Geldso r gen schienen die Entführer jedenfalls nicht zu haben. Eine Lösegelderpressung schied also mit ziemlicher Siche r heit aus.
Im Auto verbanden die zwei maskierten Männer David mit einem Tuch die Augen und legten ihm Handschellen an. Sein Zeitgefühl sagte ihm, dass die Entführer ihn anschli e ßend be i nahe eine Stunde durch die Wüste fuhren, bis sie ihn schließlich in einen stickigen Raum im Keller eines a l ten unbewohnten Ha u ses brachten. Dort entfernten sie das Tuch wieder von seinen A u gen.
In diesem Raum, der an eine Abstellkammer erinnerte, standen eine alte Liege und ein Holzstuhl. Durch ein winz i ges vergittertes Fenster drang nur w e nig Tageslicht in das Innere. David mus s te sich auf den Stuhl setzen. Noch immer waren seine Hände auf dem Rücken mit Handschellen g e fesselt.
„Sind sie David Bolder?“ , fragte
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