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Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)

Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)

Titel: Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Axel Hacke
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auf eine unnachahmbare und ja auch unnachahmliche Weise auf die Problematik der Klimaveränderung und ihre Folgen für die Weltmeere hinweist: wie sich die Meere erhitzen, wie die Tiere in diesen erwärmten Meeren wie in einem Gefängnis sitzen und wie sie sich vielleicht doch eines Tages gegen uns Menschen erheben werden, bewaffnet mit dem Schlimmsten: Schwertfische mit Raketen.
    Weiter in unserem Thema: Wasserwesen – und wie sie uns auf ganz neue Art entgegenschwimmen. Leser P. aus Debring wünscht guten Appetit bei »Garnele dreist aufgekocht« aus einem Fischrestaurant in Barcelona. Ebenfalls in Barcelona, im Restaurant
Tobogan,
fand Frau K. schon vor vielen Jahren »Salm betrunken«, aber auch »Operette Fisch-eckig«.
    Ah, dieses Spielerische ist es doch, was wir lieben! Dreiste Garnelen, betrunkene Salme, eckige Fische.
    Und wie rührt es uns an, wenn Herr H. aus Oberursel aus einem Thai-Restaurant von einem »Fischfilet knusprig friert« berichtet?! War nicht gerade vom warmen Meer die Rede? Und dieses Fischfilet friert nun, obwohl es eben noch in die Knusprigkeit hinein frittiert wurde? Ist ihm beim Servieren schon wieder zu kühl? Oder zittert es vielleicht vor Angst, sich fürchtend vor den Zähnen meines Lesers H.?
    Wie großartig ist es, wenn man einmal nicht die doch in jedem zweiten ambitionierten Fisch-Restaurant auf den Tisch gelangenden »Lottebäckchen« essen muss! Sondern einen herzhaften »Kabeljaunackenin grüner Soße« wie im
Restaurante Santiago Dos
in Santiago de Compostela, wo es auch »Fischen Sie Kröte mit Kammmuscheln« gibt, wie mir Leserin H. mit einem Foto beweisen konnte.

    Wie schätzen wir es, wenn man uns, wie auf der Karte des uns hier bereits bekannten
Quality Inn
in Williams/Arizona, »Frisches Filet des zur Vollkommenheit versengten Heilbutts« anbietet! Wobei einen einerseits besonders die Vollkommenheit der Versengung interessiert, andererseits auch die Tatsache, dass versengen mit g geschrieben wird, nicht mit k. Versenken kann ja jeder von uns einen Heilbutt, das Tier wird dieses Versenktwerden sogar sehr begrüßen. Aber versengen …?! Ergänzend bietet man uns hier »Riesige Garnelen gekocht zu Ihrer Zuneigung«.

    Und wie freuen wir uns, wenn Leser Z. aus dem schon erwähnten
Hotel Gran Bahia Principe
in der Dominikanischen Republik berichtet, dort gebe es »Fetuccini mit Seetüchtigem Camarones Estilo«, also Garnelen, deren Seetüchtigkeit noch betont wird. Die also nicht in irgendeinem Aquarium des Binnenlandes gelebt haben, sondern wirklich auf hoher, um nicht zu sagen: höchster See.
    Und wie unglaublich ist, was Frau B. aus München schickt, ihre Mutter brachte ihr diese Karte aus England mit. Ein Gericht mit dem Titel »Hauptleitung strömt« wird dort wie folgt beschrieben: »Heim hat Fischfrikadelle gemacht, die mit klumpigen Spänen gedient worden ist, es tauchen angekleidete Salate und Knoblauch ein«.
    Am gewagtesten von allen Kreationen aber ist doch wohl diese hier, von meinem Münchner Leser F. aus Andalusien mitgebracht: »Mit Thunfisch gerösteter Pfeffer«. Man würzt also nicht den Thunfisch mit Pfeffer, sondern den Pfeffer mit Thunfisch! Auf Spanisch heißt das
Pimientos asados con atún,
das bedeutet eigentlich »Gegrillte Paprika mit Thunfisch«, denn
pimiento
ist die Paprika –
pimienta
aber der Pfeffer. Wir sehen, erstens: Immer noch wird überall auf der Welt die Bedeutung des einzelnen Buchstabens unterschätzt. Zweitens: Das Gericht kostet zehn Euro, was für ein bisschen gewürzten Pfeffer doch recht happig ist, nicht wahr? Wir erkennen also auch: Hier ist nicht nur der Pfeffer gethunfischt, sondern auch der Preis gepfeffert. Oder gesalzen.



Kleine HaHachen – oder:
Die sieben geheimnisvollsten Gerichte mit Meerestieren
    H ier kommen nun die sieben rätselhaftesten Gerichte aus aller Welt, sieben Mysterien der Fischküche und ihre Entschlüsselung.
    Erstens:
Ratlos findet sich der Reisende seit Jahrhunderten in der Fremde, der Landessprache nicht mächtig. Das Seltsame ist nur, dass der Versuch, ihm mit einer übersetzten Speisekarte zur Seite zu stehen, nichts nützt, im Gegenteil, er muss sich nun mithilfe komplizierter Rückübersetzungen helfen. Leser B. entdeckte in der Nähe des Bahnhofs von Metz/Frankreich das Gericht »Sockel des Sünders«, begann im
Dictionnaire
zu blättern und fand, dass »Sockel« auf Französisch
assiette
heißt, was auch »Teller« bedeutet, und der »Sünder« ein
pécheur
ist, der
pêcheur
aber ein

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