Obi-Wan Kenobi - Leben und Legende
die Tusken, um die ich mir Sorgen mache.«
»Ah ja, stimmt«, erwiderte Owen. »Es ist das Imperium. Aber dann möchte ich Euch etwas fragen.« Owen schluckte, bevor er fortfuhr. »Wenn Ihr Euch solche Sorgen um das Wohlergehen des Kindes macht, wieso versucht Ihr dann nicht, Euch von uns fernzuhalten? Habt Ihr niemals darüber nachgedacht, was geschehen würde, wenn das Imperium Euch fände - auf meinem Hinterhof?«
Owens Worten hatte Obi-Wan im ersten Moment nichts entgegenzusetzen. Dann schüttelte erden Kopf. »Vergib mir, Owen. Du hast natürlich vollkommen recht. Ich werde vorsichtiger sein. Diskreter.«
»Das wäre schon einmal ein Anfang«, gab Owen zurück. »Nochmals, ich möchte nicht respektlos sein, aber. meine Frau und ich können Luke nicht auf normale Weise aufziehen, wenn wir wissen, dass Ihr andauernd irgendwo lauert. Verstanden?«
»Ja«, sagte Obi-Wan. Er wartete - oder hoffte -, dass Owen noch etwas sagen würde, doch als dem nicht so war, sagte er: »Gute Nacht, Owen.«
Owen nickte nochmals, drehte sich um und ging zur Eingangskuppel. Obi-Wan kehrte sein Eopie um und führte die Kreatur zurück in die Wüste.
Obi-Wan sah weiter nach Luke, aber aus größerer Entfernung und ohne offensichtlichen zeitlichen Ablauf. Er hatte keinen Grund, in der Hütte nahe des Lars-Anwesens zu bleiben, also zog er weiter, wie der Durchreisende, der vor ihm dort gelebt hatte.
Irgendwann fand er ein verlassenes, etwas größeres Bauwerk in der Jundland-Wüste. Es war eine kleine Hütte mit einem kuppelförmigen Dach, die auf einer Klippe am südwestlichen Rand des Dünenmeers lag. Wie so viele andere Gebäude auf Tatooine bestand sie aus Synstein, einer Mischung aus zerstoßenem Fels und Bindemitteln, die man in fast jede beliebige Form bringen konnte. Die Hütte war ungefähr 136 Kilometer vom Anwesen der Lars entfernt -weiter als es Obi-Wan recht war, doch für Owen Lars' Geschmack wahrscheinlich immer noch zu nahe. Soweit Obi-Wan es beurteilen konnte, war die Hütte schon seit sehr langer Zeit verlassen. Ein alter Feuchtigkeits-Evaporator stand daneben. Obi-Wan überprüfte, ob er noch funktionierte, doch die Maschine war defekt.
Um sich davon zu überzeugen, dass die Hütte tatsächlich verlassen war, reiste Obi-Wan zum Eigentumsamt in Tatooines Hauptstadt Bestine.
In dem Büro hing an der Wand neben der Informationstheke eine holografische Karte Tatooines. Obi-Wans Blick fiel zufällig auf den ausladenden, flachen Berg namens Bens Mesa.
Das kommt mir irgendwie bekannt vor, dachte Obi-Wan.
Dann fiel ihm der großmäulige Dug wieder ein, der mit ihm im selben Flug zu diesem Sandplaneten gesessen hatte.
Ein altertümlicher Droide mit ovalem Gesicht kam hinter der Theke angewackelt und sah Obi-Wan durch ermattete Photorezeptoren an. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein, Herr. «
»Ben«, gab Obi-Wan rundweg zurück. »Ich interessiere mich für ein Grundstück. Die Koordinaten lauten Alpha-1733-Mu-9033.«
Der Droide wandte seine Photorezeptoren einem Datenbankmonitor zu und gab die Koordinaten ein. »Für das Grundstück Alpha-1733-Mu-9033 sind keine Eigentumsansprüche oder Zurückhaltungsrechte eingetragen, Mr. Ben.«
Obi-Wan war sich nicht sicher, ob er richtig verstanden hatte, »in anderen Worten: Das Grundstück ist frei?«
»Es lebt niemand dort«, gab der Droide knapp zurück. »Es will sowieso niemand in der Jundland-Wüste leben.« Doch dann gab der Kopf des Droiden ein Klickgeräusch von sich. Die Maschine bewertete offenbar die Situation und fragte: »Möchten Sie Besitzanspruch anmelden, Sir?«
Obi-Wan überlegte, ob er unter falschem Namen einen Anspruch eintragen lassen sollte, entschied sich aber dagegen. Er wusste, dass seine Chancen, unentdeckt auf Tatooine zu bleiben, besser waren, wenn er in keinen offiziellen Aufzeichnungen erschien. »Nein danke«, sagte Obi-Wan und ging zum Ausgang. »Ich glaube, das Grundstück sollte bleiben, wie es ist.«
»Wie Sie wünschen, Sir«, sagte der Droide, dem das Ganze ohnehin vollkommen gleichgültig war.
Obi-Wans nächster Halt war bei einem Werkzeugladen, wo er den größten Teil seiner noch verbliebenen Credits für den Kauf aller Werkzeuge ausgab, die er sich leisten und die sein Eopie tragen konnte.
Abgesehen von der Hütte, in der er während seiner ersten Wochen auf Tatooine gelebt hatte, hatte Obi-Wan noch nie für längere Zeit ein eigenes Heim bewohnt. Wie ein Großteil der Jedi hatte er die meiste Zeit im Jedi-Tempel auf
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