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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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Laune halten, wie sie mit einem gewissen Eifer zu beschleunigen schienen, als sie aus dem Höhlenboden herauskamen.
    Der vorderste verformbare Infiltrationsdroide quetschte sich hindurch und schmolz und zermalmte den Fels. Dann folgten ihm der zweite, dritte und vierte.
    Nach ihnen tauchten die JKs auf, bis alle bebend in der leeren Höhle hockten – leer bis auf einen einzigen, berauschten Menschen, der sie benommen beobachtete und vermutlich glaubte, das Getränk, mit dem er seinen Kummer betäubt hatte, müsse außerdem für diese Halluzinationen verantwortlich sein.
    Die vier Plastidroiden sahen aus wie riesige Protozoen, die anstelle von Zellkernen und Organellen mit schemenhaften mechanischen Puzzleteilchen gefüllt waren. Hatten sie einmal den gewünschten Zielpunkt erreicht, schoben sich diese magnetisch kodierten Teilchen innerhalb jeder Hauttasche aufeinander zu und verbanden sich mit einem Schnappen. Nach und nach bildeten sich so, während die langen Metallstücke und das Plastin zueinander fanden, neue Glieder, die man unter der durchscheinenden Haut als albtraumhafte Silhouetten sehen konnte.
    Die JKs schienen zuzuschauen, wie die vier unförmigen Gebilde aus Plastin und Metall sich abmühten und zitterten. Einer nach dem anderen wurden sie von den Metallstücken verformt, die sich in ihrem Inneren zusammensetzten, bis schließlich nicht mehr vier amorphe Gestalten, sondern vier voll ausgeformte Infiltrationsdroiden dastanden, riesige Monstrositäten auf Rädern, die so hoch wie drei Menschen und dazu mit schwerer Panzerung sowie langen, biegsamen Hälsen ausgestattet waren.
    Thak Val Zsing sah dabei zu und begriff nicht, was sich vor seinen Augen abspielte. Er lachte über diese seltsame Halluzination. In der Vergangenheit hatten Rauschzustände schon seltsamere Visionen hervorgerufen, aber nicht oft. Es war entsetzlich lustig. Er kicherte weiter, bis die erste Infiltratormaschine fast komplett fertig war. Nur erschien ihm die Form plötzlich bekannt, denn sie ähnelte diesem Killerdroiden, der vor fünf Jahren einen Streik der Bergbaugewerkschaft niedergeschlagen hatte.
    Dieser Umriss brannte sich durch den von dem Brandy hervorgerufenen Nebel und führte zu der Erkenntnis, dass sich auf eigentlich unmögliche Weise der Tod gerade direkt aus dem Boden vor ihm erhoben hatte. Thak Val Zsing stand auf und taumelte hinüber zur Wand. Dann begriff er, welchem Irrtum er aufgesessen war, denn es handelte sich keineswegs um eine Halluzination, sondern um schreckliche Realität.
    Es gibt im Leben jedes Wesens entscheidende Augenblicke, in denen dieses Wesen handelt – oder eben nicht handelt. Ist diese Entscheidung einmal gefallen, lassen sich manche Dinge nicht mehr rückgängig machen. Thak Val Zsing war betrunken, das könnte man vielleicht zu seiner Entschuldigung vorbringen. Er war außerdem alt und hatte an mehr Überfällen von Wüstenwind teilgenommen, als er zählen konnte. Womöglich teilt das Leben jeder Person nur eine bestimmte Menge Mut zu, und wenn diese Menge verbraucht war, ist schlicht und einfach keiner mehr vorhanden.
    Bis zum Ende seiner Tage versuchte sich Thak Val Zsing zu erklären, warum er sich in dieser Situation unter einem Felsvorsprung verkroch. Und dort zitterte er und schluchzte vor Angst und Elend.
    Er schlug keinen Alarm, denn dadurch hätte er die Aufmerksamkeit der Mördermaschinen auf sich gelenkt.
    Eine solche Wahl sollte niemand treffen müssen: sein Leben zu retten, zum Preis der eigenen Seele.
     
    Während die JKs geduldig warteten, floss Schmiermittel aus den Plastinhäuten, die noch immer die Körper der Infiltratoren komplett überzogen. Eine nach der anderen dehnten sich die Häute um die Metallrahmen und rissen schließlich wie eine Fruchtblase, die bei der Geburt eines Metallkindes platzt.
    Die JKs schnüffelten wie lebendige Wesen herum, als wären sie so erpicht darauf, ihre Aufgabe zu erfüllen, dass sie es nicht mehr abwarten konnten.
    Und auf ihre mechanische Weise entsprach das vielleicht der Wahrheit.

54
     
    Kit Fisto lehnte sich an den rauen Fels, seine Tentakel wippten im mitreißenden Rhythmus der Musik. Obwohl er keine Miene verzog, amüsierte es ihn, wie er auf diese primitiven Melodien reagierte. Wie die meisten Jedi war Kit nicht auf seiner Heimatwelt aufgewachsen, sondern in den Hallen des Tempels. Aus eigenem Antrieb hatte er jedoch die Sitten und Gebräuche von Glee Anselm studiert und insbesondere Gefallen an der Musik gefunden. Auf Glee

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