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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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nirgends. Zweifellos war sie unterwegs und schaffte die nächste Ladung Nachschub heran. Der Gedanke löste ein warmes Gefühl in ihm aus.
     
    In den letzten Momenten, bevor er seine Ehre verlor, war Thak Val Zsing dankbar und zufrieden. Seit Jahren hatte er dafür gekämpft, für seine Leute Verbesserungen zu erreichen, und diese harten Zeiten hatten ihren Tribut gefordert – schon bevor die letzten katastrophalen Jahre angebrochen waren, als Verrat und eine Reihe mörderischer, gnadenloser Vergeltungsmaßnahmen Wüstenwind zu einem Schatten seiner früheren Stärke reduziert hatten.
    Aber trotz der Vorbehalte, die er zunächst gehegt hatte, sah es so aus, als seien die Jedi tatsächlich die Antwort auf seine Gebete; vielleicht würden seine Enkelkinder nicht so lange Staub fressen müssen wie Val Zsing vor ihnen.
    Er hatte der Feier zugeschaut und mit nüchterner Zustimmung beobachtet, dass die beiden Jedi sich, wie es den Anführern gebührte, ein wenig zurückhielten, und zwar auf höfliche Weise.
    Diese Jedi kannten Verantwortungsgefühl und Respekt. Seltsam waren sie, ihre ganze Gruppe. Der Mensch, die Klone, der Nautolaner… und dieser Vippit erst recht. Als ihn das Rettungsteam aus der Kapsel gezogen hatte, war er völlig verängstigt gewesen, doch sobald sie das Weichtier ins Lager gebracht hatten, begann er sofort mit der Arbeit, alle Informationen zu koordinieren. Sein Verstand war so scharf wie ein Laserskalpell.
    Wenn er seine Situation analysierte, hatte Thak Val Zsing zwar die Führerschaft von Wüstenwind verloren, dafür den Krieg jedoch gewonnen. Kein schlechter Tausch. Und kein schlechtes Schlusskapitel in dem langen, eigenartigen Leben des Urenkels eines Mörders, eines Geschichtslehrers, der zum Bergbau gegangen und Anarchistenführer geworden war.
    Also holte sich Thak Val Zsing eine hübsche Flasche chandrilanischen Brandy und zog sich in eine der hinteren Höhlen zurück, um sie zu genießen – ein wenig vom Geschmack der Heimatwelt, die er vielleicht niemals sehen würde. Es gab nur zwei Dinge, die Thak Val Zsing Freude bereiteten: Kämpfen und Trinken.
    Die Flasche war zu drei Vierteln geleert, als ihm schwindelig wurde, er sich an die Höhlenwand lehnte und zuschaute, wie die Stalaktiten sich drehten. Sie drehten sich fröhlich im Kreis, und vergnügt trank er die Flasche leer. Er war gerade fertig und rutschte an einer warmen Tunnelwand herab in sanften Schlummer, als er ein Knacken hörte. Dann begann der Boden unter ihm zu beben.
    Er schaute sich die Sache neugierig an und fand sie lustig. Aus der Ferne hallte die Tanzmusik durch die Höhlen. Obwohl er die fröhlichen Stimmen nicht hören konnte, wusste Val Zsing, dass seine Leute da waren. Er konnte es fühlen: Nach einem ungewissen Anfang, als die Jedi eine umständliche Geheimoperation durchführen wollten, war der Plan wieder zum Wesentlichen zurückgekommen, zu den Störmanövern und Sabotageakten, mit denen Wüstenwind vor so langer Zeit begonnen hatte. Und jetzt würden sie Erfolg haben.
    Er aalte sich in diesem Gedanken, als er das Knacken erneut hörte. Thak Val Zsing wälzte sich auf den harten, runden Bauch, wodurch die Höhle wieder aufrecht stand, und blinzelte mit den trüben Augen.
    Ein Fels rollte zur Seite und enthüllte einen Spalt im Boden.
    Vielleicht handelte es sich um einen der unendlichen Mikrotunnel, die sich durch diese Berge zogen. Die meisten waren für Menschen zu klein, also brauchte man deswegen keine Sicherheitsbedenken zu haben. Was war es dann, etwa vulkanische Aktivität? Vielleicht grub da ein männlicher Chitlik…? Und dann stieg der erste formlose Schemen heraus.
     
    Die vier Plastidroiden und ihre JK-Gefährten hatten hundert Kilometer in einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von knapp zehn Kilometern pro Stunde zurückgelegt. Um ihr Ziel zu erreichen, hatten sie einen halben Tag gebraucht. Unermüdlich krochen sie durch die staubigen Tunnel und hielten auf ihre Beute zu. Die Droiden wählten nicht immer den direktesten Weg: Wenn sich Tunnel verzweigten, nahmen einige den alternativen Weg. Erreichten sie ein Hindernis, das man nicht zur Seite schieben oder durch das man sich nicht hindurchgraben konnte, kehrten sie um. Als die Sensoren auf ihrer Oberfläche den Klang von Musik anzeigten, schlossen sie sich wieder zusammen, und die fraktalartig angelegten alternativen Wege wurden aufgegeben. Maschinen äußerten keine erleichterten Seufzer, und doch mochte man es für einen Ausdruck ihrer

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