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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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Er lachte. »Aber das ging nicht. Nicht auf irgendeinem Armeeposten, den ich kenne. Eine Bürde für die Truppe, verstehst du?«
    »Seltsam«, sagte sie mit besorgter Stimme. »Seltsam. Für gewöhnlich haben die Führer einen heilenden Einfluss.«
    »Den haben sie auch.« Seine geschwollenen Lippen verzogen sich zum Lächeln. »Denn nachdem sie mir eine andere Wahlmöglichkeit gezeigt haben, entscheide ich mich für mein Leben. Wie auch immer und aus welchem Grund man mir das Leben geschenkt hat, ich habe alles selbst entschieden, das mich zu diesem Augenblick geführt hat.«
    Erneut zögerte er, und die Welt drehte sich um ihn. Drehte sich in ihm. »Ich habe alles gewählt, das mich zu diesem Ort geführt hat, und zu dir.«
    Sie ließ sich neben ihm auf den Boden sinken, die Aale teilten sich und machten Platz. Obwohl sie nicht sehen konnten, sahen sie alles.
    Nun presste sie ihre vollen warmen Lippen auf die seinen, legte ihre Hände auf seine Wangen und zog ihn zu sich heran. Obwohl er schon andere Frauen geküsst hatte, war es diesmal anders. Diesmal öffnete sich sein Herz.
    Sheeka Tull legte ihre Wange an seine und flüsterte etwas, das er nicht verstand.
    »Wie bitte?«, fragte er und hatte Angst, es zu erfahren. »Was hast du gesagt?«
    »Das, was du noch nie gehört hast«, antwortete sie. Dann zögerte sie, ehe sie die Worte sprach, auf die er sein ganzes, kurzes Leben gewartet hatte. »Ich liebe dich.«
    Sheeka Tülls schönes dunkles Gesicht leuchtete im reflektierten Licht. Jangotat wusste, dass seine Existenz nie größeren Frieden und größere Erfüllung geboten hatte als diese. Wieder küssten sie sich; ihre Lippen drängten sich warm auf seine.

68
     
    Der nächste Tag erschien wie ein unwirklicher Traum, aus dem er unausweichlich erwachen würde. Das Dorf hatte die Tatsache akzeptiert, dass er in Sheekas Haus gezogen war, ihre Kinder hatten sich daran gewöhnt, dass er in ihrem Gästezimmer wohnte.
    Im Augenblick saß Jangotat auf der Veranda und sonnte sich, als Sheekas Sohn Tarl sich zu ihm setzte. Sie unterhielten sich eine Weile lang, und dann nahm Jangotat sein Messer und schnitzte ein Spielzeug für den blonden Jungen.
    Er wusste, sie würden ihn bei sich aufnehmen, wenn er einer von ihnen werden wollte. Obwohl eine solche Entscheidung für ihn unmöglich war, lud Sheeka ihn ein zu bleiben. Sie waren friedliche Leute, die beteten, Cestus möge nicht in einen Konflikt hineingezogen werden, der ihr Begriffsvermögen überstieg. Inzwischen verstand er vieles mehr. Die Aale hatten ihren geliebten Freunden die Erlaubnis erteilt, die unbefruchteten Jungen zu benutzen, aber ausschließlich zu defensiven Zwecken. Nur um den Menschen ein Auskommen zu schaffen, um die Ökonomie des Planeten zu retten, die ihnen das Leben ermöglichte. Sicherheitsdroiden zu modifizieren, um sie auf dem Schlachtfeld einsetzen zu können, war eine Fehlentwicklung, die das Potenzial besaß, alle zu zerstören. Lediglich der nächste Level der Verwirrung.
    Aber trotz der Probleme und ohne tatsächlich mit einem offenen Wort darauf einzugehen, boten die Pilzfarmer aus den Zantay-Bergen Jangotat etwas an, das er nie zuvor besessen hatte: nicht nur ein Bett, sondern ein Zuhause. Sheekas Stieftochter Tonoté setzte sich auf seine andere Seite; ihr rotes Haar zerzauste der Mittagswind, der aus der Wüste hereinwehte.
    »Wohin wirst du danach gehen?«, fragte Tonoté mit ihrer entwaffnend brüchigen Stimme.
    »Wonach?«
    »Nachdem du aufgehört hast, ein Soldat zu sein. Wohin wirst du gehen? Wo bist du zu Hause?«
    »Die GAR ist mein Zuhause.«
    Sie lehnte ihren kleinen Kopf an seine Schulter. »Aber wenn du aufhörst zu kämpfen. Wohin wirst du gehen?« Seltsam, wie diese Worte in seinem Kopf zu schwingen schienen. Wohin wirst du gehen…?
    Man erwartet nicht von dir, irgendwohin zu gehen. Du wirst dort sterben, wo man es dir sagt.
    »Ich weiß nicht, was du meinst.« Warum log er? Der größte Wunsch eines Soldaten ist es, in Erfüllung der Pflicht zu sterben.
    Nicht wahr? Ihm war niemals der Gedanke gekommen, es könnte auch ein anderes Schicksal auf ihn warten. Die Klone existierten noch nicht lange genug, damit einer von ihnen bereits vorzeitig gealtert oder aus dem Dienst ausgeschieden wäre… was immer das bei einer derartig verkürzten Lebensspanne bedeuten mochte.
    Es gab einfach keinen Präzedenzfall.
    Tarl blickte bewundernd zu ihm auf, und Tonoté neigte den langen graziösen Hals und lehnte den Kopf an Jangotats

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