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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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seiner Tage im Licht der Aale baden.
    »Wie fühlst du dich?«
    Erneut schloss er die Augen. Ein betäubendes Kribbeln kroch durch ihn hindurch, hob ihn in die Höhe und scheinbar über ihn selbst hinaus. Er hörte sich sprechen, ohne die Worte zu verstehen, und begriff, dass er sich möglicherweise selbst überhaupt nicht kannte. »Wie ich mich fühle?«, fragte er. Seine Stimme zitterte. »Was hast du mit mir gemacht? Ich fühle alles. Alles, von dem ich wusste, dass es mir fehlt.« Sie hatte seine Hand genommen. Ihre Finger waren klein und warm und kühl. »Ich… sehe mich, als Kind, und als alter Mann.« Das stimmte.
    Kind.
    Säugling, der in einem Glasbehälter schwebte, die Brut einer endlosen Nacht.
    Sein Körper zerfetzt und vom Krieg versehrt, sterbend, während das Licht der Schlacht noch in seinen Augen glühte.
    Dann anderes Fleisch, ein gealterter Jangotat, nicht vom Krieg, sondern von der Zeit verschlissen, von Zeit, die er niemals haben würde. Ein runzliger Jangotat, dessen Sehvermögen nachließ, der Jedoch lächelte und umgeben war von…
    »Ja.«
    Für einen Moment sah er Kinder, die er niemals zeugen würde, Enkel, die er nie im Arm halten würde, und dieses plötzliche, erschütternde Gefühl eines Pfades, der ihm verwehrt blieb, war so niederschmetternd, dass er sich fühlte, als würde er implodieren. Es war, als hätten seine Erlebnisse auf Cestus eine tiefe und unumkehrbare genetische Erinnerung in ihm geweckt. Diese Erinnerung galt dem Leben, wie es hätte sein sollen. Wie es hätte sein können, wäre er ein Kind der Liebe und nicht eines des Krieges gewesen. Er sah diese Kinder, doch dann fand er in ihren Augen genug Kraft, um zu seiner eigenen Kindheit zurückzugehen, zurück zu…
    Jangotat sank auf die Knie. Die Tränen, die er ein Leben lang unterdrückt hatte, drängten erneut hervor. »Es ist falsch«, sagte er. »Alles falsch.« Mit hohlen, gehetzten Augen sah er auf. »Ich habe nie das Herz meiner Mutter gehört. Niemals ihre Gefühle gespürt, nie sanft in ihrem Leib geschlafen.«
    »Nein«, sagte Sheeka sanft. »Das hast du nicht.«
    Er ließ das Gesicht in die zitternden Hände sinken. An jedem anderen Tag seines Lebens hätte er sich wegen seines Gefühlsausbruchs geschämt, doch im Augenblick war Jangotat darüber erhaben. »Niemand hat mich je gewiegt«, sagte er. »Niemand wird mich vermissen, wenn ich gegangen bin.«
    Er hielt inne, und in dieser Pause hörte er eine Stimme in seinem Kopf flüstern: Bitte, Sheeka. Sag, dass du mich vermissen wirst. Wenn ich diese eine Funktion erfüllt habe, die auszuüben ich bis zur Perfektion trainiert habe.
    Sterben.
    Hier, auf diesem Planeten. Oder auf dem nächsten. Oder auf dem danach. Sag mir, dass eine Erinnerung von mir in dir bleiben wird. Dass du von mir träumen wirst. Dich an mein Lächeln erinnerst. Meinen Mut lobst. Meine Ehre. Bitte. Irgendetwas. Gleichgültig, was.
    Aber sie sagte nichts, und er begriff, so war es auch am besten, denn er war zu einem Punkt in seinem Leben gelangt, an dem das Kernrätsel seiner Existenz lag, das niemand von außen für ihn lösen konnte. Dies war seine Einsamkeit, sein Grimm und sein unausweichliches Schicksal. Und in diesem schrecklichen Moment klangen all die hübschen Worte über die Unsterblichkeit der GAR so hohl wie der Bauch eines Sarlaccs.
    »Jangotat?«
    Trotz seiner entsetzlichen Erkenntnisse konnte er sich eine schlecht kaschierte Bitte nicht verkneifen. »Niemand hat mir je gesagt, dass er mich liebt.« Er drehte sich um und sah zu ihr hoch. Es war, als würde es große körperliche Kraft erfordern, sich von dem Tümpel abzuwenden. »Bin ich so hässlich?«
    »Nein.«
    Nein. Er war keine Abscheulichkeit der Natur. Er konnte alles fühlen, was sie nicht sagte, wusste, weshalb sie ihn hierher an diesen Ort gebracht hatte: damit er die Angst und Einsamkeit erleben konnte, die er vor sich selbst verborgen hatte. Es raubte ihm den Verstand. Und es war notwendig.
    Seine nächsten Worte kamen als Flüstern. »Warum sollte jemand diesen Ort je wieder verlassen, nachdem er ihn einmal gefunden hat?«
    Und nun sprach sie zum ersten Mal seit Minuten wieder in ganzen Sätzen. »Jangotat, hier geht es nicht um ein entweder oder. Wir leben nicht für Action und Abenteuer oder nur für spirituelle Betrachtung. Sicherlich kommen die Brüder und Schwestern hierher, um zu meditieren. Aber sie kehren in die Welt zurück.«
    »In die Welt?«
    »In die Welt draußen. Farmen, Minen, die Stadt. In der

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