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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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fühlen, aber sie mussten erst darauf kommen, was. Indem er das Unaussprechliche aussprach, hatte er ihren Instinkten allerdings ein Ziel geliefert.
    Er gehörte nicht mehr vollkommen zu ihnen. Er war anders, und seine Brüder waren auf der Hut.
    »Das entspricht nicht dem Kodex, Jangotat«, sagte Seefor erneut und starrte ihn an. Er wusste, weiter konnte er nicht gehen.
    Jangotat wer zu seinem Schlafsack gegangen. Er wusste, worüber er nachdachte und weshalb. Er wusste, es war verboten, aber er glaubte, glaubte mit ganzer Seele, dass die Generäle seine Handlung gutheißen würden, wenn sie nur wüssten, was er wusste.
    Und dennoch…
    Er würde gegen den Kodex verstoßen.
    Seine Brust zog sich zusammen, und er spürte kalten Schweiß unter den Armen. Was war richtig? Was bedeutete der Kodex in Wirklichkeit? Stellte er lediglich eine Sammlung von Buchstaben dar, oder bedeutete er, das zu tun, was seine Kommandanten tun würden, wenn sie über die entsprechenden Informationen verfügten?
    Stundenlang rang Jangotat mit diesem Problem, ehe er eine Entscheidung traf und aus seinem Schlafsack stieg. Er war schon fast im Freien, als Forry ihn einholte.
    »Wo gehst du hin?«
    »Du weißt, ich muss es tun«, sagte Jangotat. Forry nickte. »Und du weißt, ich kann dich nicht gehen lassen.«
    »Dann halte mich zurück«, antwortete Jangotat. Da sie quasi Zwillinge waren, würden Jangotat und Forry einander ebenbürtige Gegner sein.
    Aber die Dinge hatten sich verändert. Jangotat kämpfte für dasselbe wie Forry, plus etwas Zusätzliches.
    Sheeka. Tonoté. Mithail. Tarl.
    Die Führer.
    Es geht nicht darum, wogegen ein Mann kämpft, sondern darum, wofür.
    Die beiden bewegten sich aufeinander zu, zögerten einen Moment, als sie die kritische Distanz erreichten, und schätzten einander ab. Im nächsten Augenblick begann eine unglaublich schnelle Abfolge von Schlägen und Tritten. Forry war stärker und schneller…
    Aber das bedeutete keinen Unterschied. Jangotat sah jetzt klarer, klarer als je in seinem Leben, als wäre die gesamte Szene in unsichtbarem Eis gefroren. Er sah Forrys nach einem Muster verlaufende Reaktionen, die programmierten Hiebe und Schläge. Jangotat fühlte sich außerhalb, beobachtete die Bewegungen, ohne selbst daran beteiligt zu sein. Forry hätte sich genauso gut hinsetzen können und jede Aktion vorher detailliert darstellen können. Jangotat bewegte sich langsam und mit einer solchen Ruhe, wie er sie nie zuvor im Kampf erlebt hatte, und glitt einfach zwischen Forrys Bewegungen hindurch. Er bemühte sich, das Gleichgewicht zwischen ihnen zu halten, passte seine Stellung an, und verpasste seinem Bruder einen Ellbogenschlag ans Kinn.
    Forry ging zu Boden und lag still. Jangotat stand einen Moment schockiert da. Fühlte es sich so an, ein Jedi zu sein? War das auch nur ein winziges Stück dieses Gefühls?
    Oder fühlte es sich so an, frei zu sein? Er wusste nicht, welche Tür er in seinem Kopf geöffnet hatte, was Training und… und…
    Und Liebe für ihn getan hatten.
    Er verspürte eine tiefe Aufregung. Vielleicht startete er gerade in seinen eigenen Tod, aber er war lebendiger als je zuvor, lebendiger, als je einer von seinesgleichen je gewesen war.
    Er konnte und würde erfolgreich sein. Es gab keine andere Wahl.
     
    Er traf Thak Val Zsing und Resta bei den Speederbikes. Es kostete sie nur ein paar Minuten, die anderen Speeder lahm zu legen – seine Brüder würden hingegen Stunden brauchen, um sie zu reparieren, und dann wäre er längst verschwunden.
    Fünfzig Minuten ging es in Richtung Nordwesten. Die Luft zerzauste sein Haar, und die Sonne ging zu seiner Linken auf, während die Dämmerung die Dunkelheit auflöste. Er genoss die Einsamkeit, das Gefühl, alles hinter sich gelassen zu haben. Zu wissen, dass er zum ersten Mal in seinem Leben sein Schicksal selbst bestimmte.
    Ein neuer, wertvoller Tag. Vielleicht sein letzter.
    Er grinste grimmig. Am besten sollte er keine Minute verschwenden.
     
    Fünfzehn Kilometer nördlich von Restas Farm klaffte eine Lavaröhre inmitten einer Schlammebene. Dort drangen sie ein, und sie trugen Rucksäcke voller Waffen. Neunzig Minuten lang krochen sie durch die Dunkelheit und verschrammten ihre Knie an der glasartigen Oberfläche. Thak Val Zsing führte sie, und von Zeit zu Zeit rief er etwas zu ihnen nach hinten. »Das Gefängnis befand sich östlich, und wir sind jetzt in einem der Fluchttunnel.« Er lachte spöttisch. »Fluchttunnel. Was für ein Witz:

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