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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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er wusste genau, wer hier in diesem Raum saß.
    Walter nickte ihm zu und verließ den Raum. Er musste nur um eine Ecke biegen und war beim Getränkeautomaten angelangt.
    Walter versuchte, nicht über das gerade Gesehene nachzudenken, aber das Bild hatte sich in seinen Kopf gebrannt.
    Jahrelang wurde Walter für seine Überzeugung ausgelacht. Er war einer der wenigen Wissenschaftler, die ernsthaft über das Thema „Außerirdisches Leben“ sprachen. Viele seiner Kollegen lachten über seine Thesen, aber nun gab es ernsthafte Beweise.
    Mit zwei Mineralwasserflaschen kehrte er zurück. Als er die Tür öffnete, hörte er, wie alle untereinander diskutierten. Der Mann im Anzug stand immer noch beim Pult und lauschte ihnen stillschweigend. Der Projektor war abgedreht, die Wand hinter dem Mann war wieder weiß.
    Walter stellte die Flaschen auf den Tisch und ging zu ihm.
    „ Kann ich das letzte Bild bitte noch mal sehen. Ich weiß nicht, ob Sie …“
    „ Walter Knoth, 53, gebürtiger Österreicher. Sie waren maßgeblich an der Planung der Beagle–Sonde beteiligt. Außerdem sind sie wahrscheinlich der Einzige in diesem Raum, für den diese Nachricht eine Befriedigung ist. Immerhin sind Sie schon immer davon überzeugt gewesen, dass …“
    „ Woher wissen Sie so viel über uns?“, unterbrach Walter ihn.
    Der Mann holte ein Foto aus seiner Mappe hervor. Es war die Aufnahme mit den Pflanzen.
    „ Studieren Sie das Bild genau und überlegen Sie sich, wie wir so schnell wie möglich zum Mars kommen. Sie können ruhig vorher eine rauchen gehen. Im Zimmer gegenüber ist der Brandmelder abgedreht. Ich habe selber dort geraucht“, erklärte er ihm emotionslos und überreichte ihm das Bild, ausgedruckt und vergrößert.
     
    Walter stand beim offenen Fenster und konnte seinen Blick nicht von dem Foto nehmen. Für die Jahreszeit war es viel zu kalt, heute schneite es sogar. Die Flocken flogen in den Raum, aber Walter hatte keinen Blick dafür. Er zog an seiner Zigarette und betrachte das Bild. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf umher und es fiel ihm schwer, klare Gedanken zu fassen.
    Plötzlich stutze er. Am Rand des Bildes sah er einen kleinen Durchgang von der Höhle. Das Licht, welches von oben in die Höhle schien, machte es schwer, den Abschnitt genauer zu erkennen. Aber Walter war sich sicher, dass er dort etwas erkannte, was ihm den Atem raubte.
    Hinter dem Durchgang war an einer dunklen Wand eine Zeichnung zu erkennen:

    „ Oh mein Gott“, murmelte Walter ungläubig. Auch wenn es schwer zu erkennen war, wusste Walter sofort, was er da vor sich sah, da er sich sehr viel mit der Geschichte der Maya beschäftigte. Vor allem mit den Legenden rund um das astronomische Wissen des alten Volkes aus Mexiko.
    „ Es existiert also wirklich“, murmelte er, „Das Tor zu einer anderen Welt.“
    Er warf die Zigarette achtlos aus dem Fenster und rannte zur Tür. Als er die Türklinke in der Hand hatte und die Tür schon zur Hälfte offen war, kam es im Raum vor ihm zu einer Explosion.
    Die Tür zu dem Besprechungsraum, in dem er noch vor wenigen Minuten war, flog ihm entgegen. Die Tür in Walters Hand flog ebenfalls aus den Angeln und schleuderte ihn zu Boden. Er sah noch, wie der Besprechungsraum voller Flammen und Rauch war. Gerade als er realisierte, was passierte, traf ihn ein Stück von der betonierten Wand direkt an der Schläfe. Ohnmächtig ging er zu Boden, das Bild von der Höhle noch fest in der Hand.
     
    Eine Woche später
     
    Walter stand im schneebedeckten Park vor dem Eiffelturm. Der Himmel war grau in grau, es schneite leicht und nur wenige Personen waren bei diesem tristen Wetter unterwegs.
    Seine Kopfwunde war noch zu sehen, aber er trug keinen Verband mehr und hatte auch ansonsten keine ernsteren Verletzungen erlitten. Einige blaue Flecken zierten seinen Körper, aber er konnte von Glück sprechen, dass er noch am Leben war. Denn niemand in dem Raum hatte die Explosion überlebt.
    Die letzten Tage waren für ihn die Hölle gewesen. Jeden Tag wurde Walter aufs Neue befragt und jedes Mal musste er sich anhören, dass es weder diesen mysteriösen Mann, noch eine geplante Besprechung und schon gar keine Bilder von der abgestürzten Sonde gab. Der Generaldirektor persönlich hatte ihm erklärt, weder von dem Treffen noch von irgendwelchen Bildern zu wissen. Walter versuchte ihnen alle Einzelheiten zu beschreiben, doch er merkte schnell, dass ihm keiner Glauben schenkte.
    Die Explosion wurde auf eine defekte

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