Obsidian (German Edition)
weniger Kopfschmerzen“, kam von Jose. Monja blickte ihn an und wurde wieder leicht rot.
„ Machen wir. Ich hoffe, ihr zwei werdet auch so viel Spaß haben“, gab sie ihm spitz zurück.
„ Nein, leider nicht. Miguel vielleicht, aber ich bin meinem Freund treu, auch wenn ich ihn nur selten sehe“, sagte Jose. Eric blickte ihn überrascht an, er hätte nicht erwartet, dass gerade Jose etwas so Persönliches von sich preisgeben würde. Monja schien nicht genau verstanden zu haben, was der bärige Mexikaner gerade gesagt hatte.
„ Ich meine ja auch nicht, mit einem Freund weggehen, sondern …“, plötzlich verstand sie, was Jose gemeint hatte, „Ach so … ich kenne mich aus. Okay, bevor ich jetzt mich wieder verplappere und einen Blödsinn sage, halte ich lieber den Mund.“
Miguel und Jose verabschiedeten sich und versprachen, morgen pünktlich um neun Uhr bei ihnen zu sein, mit Frühstück.
Als sie wieder alleine waren, blickten sich Monja und Eric an und überlegten beide, was sie sagen sollten.
„ Da glaubt man, die beiden haben es nicht überlebt und dann kommen sie und tun so, als wäre nichts gewesen“, stellte Monja fassungslos fest.
„ Ich glaube, das liegt an ihrem Job. Die sind so etwas gewöhnt, nicht so wie wir beide.“
„ Das heißt dann wohl, ab morgen ist es vorbei mit dem romantischen Urlaub.“
Eric kam zu ihr und hob sie hoch.
„ Dann müssen wir den heutigen Abend und die Nacht noch ausgiebig nutzen. Wenn es ab morgen wieder stressig wird, vergeht dir vielleicht die Lust.“
„ So schnell wird mir die Lust auf Dich nicht vergehen“, versicherte Monja ihm und küsste ihn innig.
Sie benötigten kein Abendessen mehr und verließen das Bett bis in die Morgenstunden nicht mehr.
Miguel und Jose kamen pünktlich auf die Minute. Monja und Eric wollten gerade frühstücken, als es an der Tür klopfte.
Als Monja öffnete, hielt Jose eine Papiertüte mit Gebäck hoch.
„ Morgen.“ Mehr war er nicht gewillt zu sagen.
Miguel hielt das Gemälde mit dem Mexikomotiv hoch.
„ Die anderen Unterlagen Deines Vaters sind zwar verbrannt, aber die Gemälde waren bei uns in Sicherheit. Und wie sich herausgestellt hat, verbirgt dieses Bild auch einen Hinweis.“
Miguel legte das Bild auf den Wohnzimmertisch und ließ sich von Jose eine Lampe reichen.
„ Wir sind nur durch Zufall darauf gestoßen. Eigentlich waren Jose und ich nur damit beschäftigt, unsere … einige Arbeitsutensilien zu bearbeiten. Als wir mit dem UV-Licht hantierten, kam das hier zum Vorschein.“
Er schaltete die Lampe ein und hielt sie über das Bild.
Auf dem Bild dominierte die Pyramide von Chichen Itza. Umgeben war das Bauwerk vom Dschungel in unterschiedlichsten Grüntönen und mehreren Tieren. Zwei Papageien auf der linken Seite, ein Jaguar in der Mitte und zwei Kakadus hockten auf einem Ast am rechten Bildrand. Ein kleiner Affe hangelte sich quer durch den oberen Teil des Bilds. Durch das UV-Licht kamen vier Zeichen leuchtend zum Vorschein.
„ Eindeutig Maya-Zeichen. Was bedeuten sie?“
Miguel reichte Monja einen kleinen Zettel.
„ Ich habe die Seite aus einem Buch über die Mayas mitgenommen. Die Zeichen stehen für Zahlen, genauer für 5391. Keine Ahnung, was es bedeutet, aber ich glaube, dass wir in Mexiko dazu Antworten bekommen könnten.“
Aber zuerst waren sie mit der Suche in Barcelona beschäftigt. Monja bat sie alle, Platz zu nehmen.
„ Jetzt kommt wieder ein Vortrag, oder?“, meinte Eric, der sich zurücklehnte und seine Freundin angrinste.
„ Du hast es erraten, mein Freund. Wisst ihr noch, wie der Brief lautete, den Gaudi an seinen Freund Victor Cuvier sandte?“
Schweigen.
„ Die Kurzform: Der angeblich magische Stein wird gut versteckt. Im Auge des Salamanders steht die Zahl des steinernen Verstecks für meinen Stein. Dort wird eine größere Macht über ihn wachen.“
Eric überlegte. Er hatte in letzter Zeit einige Salamander gesehen, als kleine Miniaturen und Souvenirs.
„ Was heißt das für uns?“, fragte Jose nach.
„ Von 1900 bis 1914 erbaute Antoni Gaudi für den Industriellen Eusebi Güell einen Park.“
„ Der Park Güell!“
„ Genau, mein Schatz. Anfangs war es als Gartenstadt mit über 60 Villen geplant, alles natürlich in typischen Stil des Architekten. Anstatt alles zu ebnen, nutzte Gaudi das Terrain für seine Zwecke. So entstanden zum Beispiel die bekannten Sitzbänke, die sich an einer Terrasse entlang schlängeln. Dieser Terrassenplatz
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