Obsidian (German Edition)
einsetzen können.“
Jose blickte sie für einen Moment stumm an. Plötzlich schoss seine Hand vor. Für einen Moment glaubte Eric, Jose würde zuschlagen und erschrak. Doch der kräftige Mexikaner stoppte einige Millimeter vor ihrer Wange. Monja sah ihn mit aufgerissenen Augen an und wollte zurückschrecken, konnte aber nicht so schnell reagieren. Sanft tätschelte er ihre Wange und setze ein Lächeln auf.
„ Gute Idee, Mädchen, genau so machen wir es“, sagte er.
Auch wenn das Wetter ideal gewesen wäre, sahen sie von einem weiteren Besuch des Parks ab. Bei den Massen an Besuchern wäre es alles andere als erholsam gewesen. Vor den Toren des Park Güell beratschlagten sie ihre weitere Vorgehensweise.
„ Ich werde mir Monjas Vorschlag genau durch den Kopf …“
„ Miguel, das war doch nicht mein Ernst!“, warf Monja ein, doch Miguel lächelte sie nur an.
„ Aber es war eine gute Idee.“
„ Eine gute Idee? Müssen wir denn in jeder Stadt die Sehenswürdigkeiten zerstören, um hinter das Geheimnis rund um diese Legende und die Steine zu kommen.“
Eric schritt ein.
„ Wisst ihr was? Wir werden heute den Nachmittag einfach zu viert genießen und Miguel wird überlegen, wie wir fortfahren“, schlug er vor. Diesem Vorschlag hatte niemand etwas entgegenzubringen.
Zurück am Hafen von Barcelona gönnten sie sich ein Getränk in einem der Lokale, das direkt am Wasser stand. Während die Schiffe langsam an ihnen vorbeizogen, erzählte Miguel noch einige Details, die während ihrer Abwesenheit vorgefallen waren.
„ Morgen oder spätestens übermorgen landet am Flughafen ein Privatjet für uns. Wir können damit dann jederzeit nach Mexiko fliegen“, erzählte Miguel.
„ Ein Privatjet? Nobel, nobel“, staunte Monja.
„ Das sind die kleinen Vorteile, wenn man für die Regierung arbeitet. Sobald wir hier fertig sind, können wir umgehend nach Mexiko fliegen. Nachdem was ihr berichtet habt, wird unser nächstes Ziel Palenque sein. Wenn wir, nach dem Stein hier in Barcelona, auch noch die ominöse Kugel dort finden, werden wir hoffentlich erfahren, was es mit der Legende auf sich hat.“
„ Aber zuerst müssen wir noch hier in Barcelona etwas finden“, warf Monja ein.
„ Genau. Deshalb werde ich Euch jetzt verlassen“, erklärte Jose mürrisch und stand auf. Als Monja und Eric ihn fragend ansahen, versuchte er sich an einem Lächeln.
„ Ich freue mich schon, mit Euch beiden wieder etwas Chaos zu verursachen.“
Nur noch zu dritt am Tisch sitzend, versuchte Monja, etwas mehr über Miguels sonstige Tätigkeiten herauszufinden.
„ Die Aufträge sind natürlich alle streng geheim, teilweise niemals passiert oder niemals bestätigt worden. Jose und ich haben bislang vor allem mit verdächtigen Phänomenen zu tun gehabt, die mit der Religion der Maya zu tun hatten. Wenn zum Beispiel ein Verrückter glaubt, er sei die Reinkarnation eines Maya-Priester und sammelt neben Leichen auch bislang unbekannte Schätze, dann greifen wir ein. In diesem speziellen Fall ging es um einen angeblich besonderen Ritualstab, der dem Träger besondere Kräfte verleihen sollte.“
„ War an der Geschichte etwas Wahres dran?“, bohrte Monja nach.
„ Im Prinzip schon. Am Stab befanden sich Bakterien, die für Wahnvorstellungen sorgte, aber auch den Adrenalinspiegel des Opfers in die Höhe trieb. Somit glaubt man leicht, viel stärker zu sein.“
Miguel erzählte ihnen, dass es aber meistens nur um Beschattungen und kleinere Aufträge ging, die viel zu langweilig wären, um erwähnt zu werden.
„ Aktionen wie in einem James Bond - Film sind eher selten. Eine Schießerei mitten im Wiener Prater oder eine Hochhausexplosion sind schon Highlights, vorausgesetzt, man übersteht es unbeschadet.“
Miguel begleitete sie noch zu ihrer Wohnung. Gerade als er sich verabschiedete und versprach, sich zu melden, sobald sie sich auf die weitere Suche machen würden, läutete sein Telefon.
Es war Jose und das Gespräch dauerte nur zwei Sätze lang.
„ Legt Euch hin, wir haben eine lange Nacht vor uns. Jose wird Euch um Mitternacht abholen, dann werden wir den Park Güell erneut besuchen.“
Miguels Aussage stellte klar, dass er sich keinen Widerspruch erwarte.
Eric sah auf seine Uhr.
„ Dann können wir uns ja noch etwas ausruhen, dann bis später, Miguel.“
Als Monja die Tür der Wohnung schloss, drehte sich Eric zu ihr.
„ Schatz, willst Du Dich wirklich nur ausruhen?“, fragte sie ihn mit
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