Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix G. Kraft
Vom Netzwerk:
Wachhäuschen forderte die beiden Besucher höflich auf, ihren Wagen neben der Schranke abzustellen und auf einer Bank im Platz zu nehmen. Dann griff er zum Telefon und wählte verschiedene Nummern. Der Mann war offensichtlich lateinamerikanischer Herkunft, aber er sprach Deutsch mit deutlichem spanischem Akzent am Telefon mit einem Mann, den er Oberst nannte. Schreiner und Scholl, die das Meiste mithören konnten, schauten sich schweigend an und zwinkerten sich zu. Das klang alles sehr viel versprechend, was ihre eigentlichen Ziele betraf. Dann erhielten ihre Bemühungen allerdings einen ersten Dämpfer. Der Oberst legte offensichtlich keinen Wert darauf, fremde Besucher in seiner Siedlung zu empfangen. Dem Wachmann war das sichtlich peinlich, dass er nichts ausrichten konnte und angewiesen wurde, die ungebetenen Gäste wieder in die Wüste zu schicken.
    „Es tut mir sehr leid meine Herren, aber der Oberst wünscht keinen Besuch von Leuten, die er nicht kennt oder die ihm nicht wenigstens empfohlen wurden. Ich hoffe, Sie finden hier im Lande andere Unterstützung für ihre Studie. Schließlich ist das denn nicht die einzige deutsche Siedlung in Bolivien.“
    Schreiner legte seinen Arm auf die Schulter von Scholl und geleitete ihn nach draußen. Vor der Tür drehte er sich noch einmal zum Wachmann um: „Mein Herr, wären sie wenigstens so freundlich, mir den Namen des Herrn Oberst zu nennen? Vielleicht kann ich ja doch irgendwo noch eine Empfehlung auftreiben.“
    Der dunkelhäutige Mann mit den dichten schwarzen Haaren lächelte höflich: „Si Senior, sein Name ist Oberst Günter Strassburg. Dann mal viel Erfolg mit Ihren Forschungen.“ Wenn dahinter wirklich dieser Oberst Strassner steckt, hat er sich nicht einmal viel Mühe mit seinem Tarnnamen gegeben, dachte sich Schreiner und sah Scholl fragend an.
    Die beiden stiegen in ihr Geländefahrzeug und wendeten. Da kam Markus Scholl eine spontane Idee: „Sag mal, wir brauchen ohnehin erstmal einen neuen Plan. Was hältst du davon, wenn wir uns mal den erloschenen Vulkan anschauen? Die Straße dorthin ist ja überraschend gut ausgebaut und so nahe kommen wir so schnell vielleicht nicht wieder an einen heran. Mich hat das Thema schon als Kind gereizt. Dich nicht?“
    „Eigentlich hast Du Recht. Im Moment habe ich ohnehin keine Idee wie wir in dieser Sache weiterkommen.“ Spontan bog Schreiner nach rechts ab und folgte der asphaltierten Straße. Nach einigen Kilometern endete die Fahrt an einer Schranke mit zugehörigem Wärterhäuschen, an der ein großes Schild befestigt war: Halt. Privatgelände. Schreiner stoppte den Allradler. An der Schranke standen gleich zwei Wachleute, die im Gegensatz zum freundlichen Pförtner der deutschen Siedlung nicht mit einer gewöhnlichen Pistole, sondern mit Schnellfeuerwaffen ausgerüstet waren. Sie trugen tatsächlich dunkelgrüne Uniformen und Stahlhelme, die stark an die deutsche Wehrmacht erinnerten. Schreiner schickte sich an, mitten auf der Straße zu wenden als er einen dunkelgrünen Militärlastwagen ohne Hoheitsabzeichen sah, der sich ihnen näherte. Die Schranke öffnete sich blitzschnell und der Dreiachser kam auf den Geländewagen zu. Schreiner hätte zu gerne gewusst, welche Ladung unter seiner Plane steckte. Er beschloss, einen reichlich plumpen Versuch zu unternehmen. Er hätte locker auf der breiten Straße in zwei Zügen wenden können. Er lenkte allerdings absichtlich den Wagen beim Zurücksetzen in den Straßengraben. Der Fahrer des Lastwagens, der ebenfalls eine grüne Uniform mit Stahlhelm trug, stieg aus und ging nach hinten, wo er offenbar die Pritsche öffnete. Daraufhin sprang eine Gruppe von Soldaten heraus die richtige SS-Uniformen mit Totenköpfen auf Helm und Kragen trugen. In diesem Moment bekam Schreiner ein flaues Gefühl und schaute fragend seinen Partner an, der nervös auf seiner Unterlippe herumkaute. Die beiden Wissenschaftler stellten sich schon auf allerlei unangenehme Fragen und eine Menge Ärger ein, als die Soldaten den Geländewagen auf beiden Seiten einkreisten. Scholl und Schreiner hielten die Luft an, dann bemerkten sie, dass ihnen die SS-Leute lediglich aus dem Graben helfen wollten. Sie packten den Wagen an den Dachholmen und an der Heckklappe an und schoben ihn an. Mit Muskelkraft und Allradantrieb kam der Ford sofort frei und Schreiner winkte freundlich, während die Soldaten dem davon brausenden Wagen nachschauten. Schreiner konnte im Rückspiegel sehen wie sie sofort wieder

Weitere Kostenlose Bücher