OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)
unserer Sache angeschlossen haben“, begann Anton Hitler seine Lobrede auf den jungen Freak. „Sein Wissen in Sachen Internet ist für uns bei dieser Operation unersetzlich. Er war früher einmal Programmierer im Silikon Valley und hat bereits während seines Studiums unsere Bewegung unterstützt. Sie glauben ja gar nicht, was man heutzutage mit ein paar gefälschten Facebook-und Twitteraccounts alles anstellen kann. Sie haben mir sicher im Fernsehen und den Nachrichten die Revolution in der arabischen Welt verfolgt. Was würden Sie sagen, wenn ich ihnen verriete, dass all diese Umstürze im wesentlichen auf die Arbeit dieses jungen, tüchtigen Mannes zurückgehen?“
Der Führer blickte bei diesen Worten verheißungsvoll auf den sommersprossigen Albino, der daraufhin verlegen lächelte, aber kein Wort herausbrachte. Hitler fuhr fort in seinen Ausführungen. „Wissen Sie, Herr Professor, was Mr. Pebbles immer zu sagen pflegt? Das Internet ist der Volksempfänger des 21. Jahrhunderts. Ist das nicht bemerkenswert? Während die Rundfunk-Empfänger meines Vaters nur in eine Richtung wirkten und man gar nicht mitbekam was am anderen Ende geschieht, kann ein entschlossener Mann wie Mr. Pebbles heutzutage via Twitter und Facebook eine riesige Gefolgschaft auf dem ganzen Globus fernsteuern. Mein Vater und Goebbels konnten sich ein solches Maß an Kontrolle nicht einmal in ihren kühnsten Visionen ausmalen. Kaum zu glauben, was man über seine Gefolgschaft dabei auch noch an Informationen gewinnen kann. Und die Menschen sind so naiv, das glaubt man gar nicht. Was die heute alles in sozialen Netzwerken preisgeben, hätte man damals nur mit einem riesigen Personalaufwand bei der Gestapo unter Folter in Erfahrung bringen können. Zu meiner Zeit wären die Leute noch gestorben, um ihre Geheimnisse um sexuelle Abarten für sich zu behalten. Nehmen Sie Himmler, den alten Perversling. Heute posten sie bereitwillig Fotos von ihren ausschweifenden Sexorgien auf Facebook und kokettieren damit, dass sie Homosexuell veranlagt sind. Kein Wunder auch. Berlin hat einen homosexuellen Bürgermeister, Hamburg hatte einen und der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland ist nicht trotz seiner Homosexualität im Amt, sondern gerade wegen ihr. Früher wäre für so etwas hingerichtet worden, heute könnte er wegen Diskriminierung seiner sexuellen Vorlieben klagen, wenn sie ihn wegen Unfähigkeit aus dem Amt gejagt hätten. Aber, mein lieber Professor, ich versichere ihnen, wir werden mit solchen perversen Auswüchsen westlicher Dekadenz gnadenlos aufräumen, wenn wir an der Macht sind.“
Schreiner runzelte die Stirn, atmete tief durch und nahm all seinen Mut zusammen um den Führer herauszufordern: „Und wie werden sie in ihrem neuen Reich gegen Unzucht in der eigenen Familie vorgehen? Er blickte dabei demonstrativ auf das Porträtfoto von Hitlers Mutter und zog seine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen hoch, während er seinen Blick herausfordernd dem Tyrannen entgegenwarf. Der Albino schaute verlegen weg und begann aufgeregt auf seiner Tastatur herum zu klimpern. Er zog den Kopf ein und tat so, als hätte er von alldem nichts mitbekommen. Er wusste nur zu gut, zu welchem Jähzorn der Führer fähig war.
„Herr Schreiner, sie sind hier mein Gast, weil ich ihre Werke bewundere und ihr Fund uns dem Endsieg ein entscheidendes Stück näher gebracht hat. Dadurch genießen Sie einen gewissen Kredit. Einen meiner Untergebenen hätte ich für eine derartige Impertinenz glatt an die Wand stellen lassen. Ich will Ihnen keine Vorwürfe machen, sie kommen aus der moralisch verrohten Bundesrepublik Deutschland und haben sich noch nicht an die Gepflogenheiten im Neuen Reich angepasst. Aber ich gebe Ihnen einen guten Rat: Wenn ich sie wäre, würde ich mir ab jetzt genau überlegen, was ich sage. Haben sie verstanden?“ Der Führer baute sich bei diesen Worten bedrohlich in seinem Lederdrehstuhl auf und durchbohrte Schreiner mit seinen Blicken. Sein Kopf errötete während der Zorn in ihm aufstieg. Seine dunklen Augen blitzten, die Pupillen verkleinerten sich und das Weiße außen herum trat hervor. Der Professor zuckte zusammen und versank in seinem Sitz. Der Führer blickte nervös auf seine Armbanduhr und wandte sich seinem Propagandaminister zu: „Pebbles, sagen Sie mal klappt alles mit der Mobilmachung unserer Leute?“
„Ja, mein Führer, die stehen Gewehr bei Fuß und warten nur auf das Signal zum Angriff.“
„Und wie sieht es mit
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