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OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe)

Titel: OCCUPY - Verschwörung aus dem Dunkeln (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix G. Kraft
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höchster Gefahr und Ausweglosigkeit die Trompeten der Kavallerie erklingen sollten, auch wenn es hier nicht um die Befreiung von aufgescheuchten Rothäuten, sondern von völlig irrsinnigen Braunhemden ging. Doch keine Spur von Markus Scholl und nur noch wenige Stunden bis zum verhängnisvollen Start der Operation Brunhilde.
    Das Warten auf Erlösung nagte Schreiner an den Nerven. Das Warten auf das Ende des Countdowns machte den Professor fast rasend vor ohnmächtiger Wut über die Unabwendbarkeit eines angekündigten Massenmordes. Eine Stunde vor dem Start begab sich der Führer mit seinen engsten Vertrauten in die leicht erhöht gebaute Kommandozentrale, die sich hinter einer 20 Meter breiten Glasfassade verbarg. Mit dabei: Simon Schreiner. Dem Professor war allerdings nicht entgangen, dass sich ein Wachmann mit SS-Uniform mit entsicherter Maschinenpistole ständig in seiner Nähe aufhielt. Hitler schien ungeachtet seiner unbedarften Reden dem Gast aus Deutschland nicht hundertprozentig zu vertrauen. Sein Ziehvater Strassner schon gar nicht. Dennoch durfte Schreiner sämtliche Gespräche, die sich um den bevorstehenden Einsatz drehten, mithören. Die Nazis waren sich ihrer Sache offenbar sehr sicher. Schreiner, ein unbewaffneter älterer Mann, hätte es auch nur aus dem Vulkan geschafft, wenn ohnehin die gesamte bolivianische Armee vorher einmarschiert wäre. Aber die schienen nichts zu ahnen. Vermutlich war Scholl doch nicht bis in die Zivilisation durchgekommen oder womöglich gar von einem Posten umgelegt worden. Wahrscheinlich wollen sie Schreiner nur nichts sagen, um nicht seine Sympathien zu verspielen. Dieser gefährliche Irre war ganz offensichtlich auf Bestätigung aus berufenem Munde aus. Hier unten gab es keinen einzigen Menschen der ihn duzte, außer Oberst Strassner. Alle anderen redeten ihnen mit „Mein Führer“ an. Der weißhaarige alte Mann mit der Hakennase nannte ihn hingegen „Mein Sohn“. Das Treiben im Vulkan war nicht nur von höchstem Interesse für jeden Luft- und Raumfahrtwissenschaftler. An diesem unterirdischen Mikrokosmos hätte auch jeder Sozialwissenschaftler seine helle Freude gehabt. Natürlich hing in der Kommandozentrale ein Bild von Hitlers Mutter. Es schien an einem Filmset aufgenommen worden zu sein. Die langhaarige Frau mit dem prallen Dekolletee trug Flügelhelm, Schild und Lanze. Sie war zurecht gemacht wie die Brunhilde aus einer Wagner Oper. Kein Wunder, woher der Name der Operation stammte. Für Schreiner gab es momentan nichts zu tun. Er ließ seine Blicke schweifen über die schier endlosen Kontrolltafeln mit allerlei Schaltern und Anzeigen, die gerade so wirkten als habe man sie aus der Dekoration von Raumschiff Orion gestohlen. Diese Serie sah Schreiner in seinen jungen Jahren sehr gerne und er hätte sich damals nicht träumen lassen, eines Tages selbst in eine derartige Weltherrschafts-Story hineingezogen zu werden. Allerdings bestärkte die alte Science-Fiction-Serie damals schon seinen Entschluss, Luft-und Raumfahrttechnik zu studieren und sich mit seltsamen Flugobjekten zu beschäftigen. Gerade als Schreiner im Begriff war, in den Erinnerungen seiner Jugend zu versinken, unterbrach ihn die schneidende Stimme des Führers: „Mein lieber Professor, wenn wir in den nächsten Tagen die Kontrolle über die USA erlangen, dann verdanken wir das nicht nur unseren überlegenen deutschen Geheimwaffen. Ein Projekt dieser Tragweite wäre ohne die Hilfe meines Propagandaministers Joe Pebbles niemals möglich gewesen. Der Führer blickte dabei in die Richtung eines blassen jungen Mannes Ende 20. Der Angesprochene lächelte verlegen. Hinter seiner dicken Brille zuckten nervöse, übernächtigt wirkende, fahlblaue Augen während sich sein breiter Mund zu einem verlegenen Lächeln verformte. Sein Schädel war breit wie ein Pfannkuchen und lief nach oben leicht konisch zu. Sein schütteres Haar war blass blond und seine helle Haut mit Sommersprossen übersät. In dieser Umgebung wirkte der Albino so ähnlich wie ein aufgescheuchter Grottenolm. In seinem weiten, bedruckten T-Shirt, den viel zu weiten Jeans und den ausgetretenen Turnschuhen sah er aus als käme er geradewegs von einer Star Trek Convention und Schreiner rechnete damit, dass er ihn mit einem Vulkanier-Gruss ansprechen würde. Für einen Moment ließ er von seinem Laptopcomputer ab und musterte den deutschen Besucher mit seinen nervösen Blicken.
    „Mister Pebbles ist einer von den guten Amerikanern, die sich

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