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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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Ich fand einen Parkplatz direkt vor dem Eisenwarenladen und eilte nach drinnen zu den Schneidbrennern.
    »Wow, Baby, das ist ein großes Spielzeug für ein kleines Mädchen.«
    Ich befand mich in einer Regalreihe ganz hinten im Laden und versuchte, mich zwischen zwei Modellen zu entscheiden, die für mich genau gleich aussahen. Als der Typ mich ansprach, stellte ich hastig eins davon weg und wandte mich zum Gehen.
    »Hey, was hab ich denn gesagt?«, rief er mir hinterher. Er war groß, trug eine fleckige Arbeitshose, eine zerfledderte Feldjacke im Militärlook und eine gestrickte Fischermütze. Ich nahm mir nicht die Zeit, sein Gesicht näher zu betrachten, aber er schien kaum älter als zwanzig zu sein. Aus seiner Kleidung schloss ich, dass er wahrscheinlich auf einem der Fischtrawler arbeitete, die im Hafen angedockt hatten.
    Er ist nur ein harmloser Junge , versuchte ich, mich zu beruhigen, als ich auf die Kasse zueilte, und er glaubt, dass er mit einem ganz normalen Mädchen flirtet .
    Trotzdem zitterten mir die Hände, als ich das Geld aus meiner Börse holte. Ich hatte nun fast ein Jahr gehabt, um mich an solche Anbaggerei zu gewöhnen, kam aber immer noch nicht damit zurecht. »Marshmallows?«, erklang eine weitere Stimme.
    »Hä, was?« Die Frage hatte mich so überrumpelt, dass ich automatisch darauf reagierte.
    Hinter mir war ein zweiter Typ in einem verwaschenen Overall, dicken Strickpulli und einer Baseballkappe mit dem Logo der Winter-Harbor-Highschool aufgetaucht. Er nickte in Richtung der Kassiererin, die gerade vergeblich versuchte, ein Preisschild auf dem Schneidbrenner zu finden.
    »Sieht aus, als wolltest du Marshmallows rösten. Tja, so was lieben die Touristen … obwohl sie normalerweise Stöckchen fürs Lagerfeuer suchen, statt gleich einen Flammenwerfer zu kaufen.«
    Er grinste. Ich bemühte mich, das Grinsen zurückzugeben, bevor ich mich wieder zur Kasse umwandte.
    »Am Regal war ein Preisschild.« Ich beugte mich zu der Frau vor. »Ich glaube, da stand 49,99 Dollar.«
    »Okay, ich schaue kurz nach, um sicherzugehen.«
    »Nein, warten Sie, ich –«
    Bevor ich mein Gestammel beendet hatte, war sie schon verschwunden. Hinter mir gesellte sich der erste Typ zu dem zweiten. Ein Geruch von Salz, Nikotin und rohem Lachs hüllte mich ein. Die beiden begannen, darüber zu reden, dass man die richtigen Köder braucht, um sich was Leckeres zu angeln. Aus ihrem Tonfall wurde klar, dass es hier nicht um Fische ging.
    »Du bist nicht von hier, oder?«, fragte der Erste mit lauter Stimme.
    Da sich außer der Verkäuferin nur wir drei im Laden befanden, war die Frage offenbar an mich gerichtet.
    »Nicht wirklich«, sagte ich, ohne mich umzudrehen.
    »Dachte ich mir. So ein Gesicht vergisst man nicht. Stimmt’s, Griff?«
    »Nee, bestimmt nicht.« Der beißende Geruch wurde schlimmer, als sie näher kamen. »Wir kennen alle süßen Girls, die hier rumlaufen. Das ist ’n Hobby von uns.«
    »Wie nett.« Ich war nicht ganz sicher, ob ich verängstigt oder erleichtert sein sollte. Ihre Flirterei war ungewöhnlich aggressiv. Normalerweise waren Männer erst mal sprachlos, wenn sie mich sahen. Viele trauten sich nicht an mich heran, außer ich ermunterte sie ungewollt dazu. Vielleicht benahmen sich die beiden wirklich bei allen Mädchen so, und die Anbaggerei hatte nichts damit zu tun, dass ich in Wirklichkeit ganz anders war als die übrigen süßen Girls der Stadt.
    »Weißt du was?«, fragte der erste Typ. »Wir hatten ’nen langen Tag, und ich bin hungrig. Am liebsten hätte ich jetzt was richtig Heißes.«
    Okay, egal, warum die beiden mich anbaggerten … die letzten Worte wurden mir direkt ins Ohr geflüstert. Meine Panik gewann die Oberhand.
    »Ich hab’s mir anders überlegt!«, rief ich der Verkäuferin zu und wich rückwärts in Richtung Ausgang zurück. »Aber danke fürs Nachschauen!«
    Draußen zwang ich meine Füße, den kurzen Weg zum Auto normal zu gehen, statt zu rennen. Als ich einstieg, warf ich einen Blick zurück und sah die beiden Typen auf die Frau einreden, die an ihre Kasse zurückgekehrt war. Da sie schon älter war, passte sie wahrscheinlich nicht so ins Beuteschema wie ich. Und falls die beiden doch Ärger machen wollten, war sie schließlich von jeder Menge Taschenmessern, Schraubenziehern und anderen Werkzeugen umgeben. Bestimmt konnte sie unwillkommene Flirtversuche abwehren, falls nötig. Ich verspürte nur einen kleinen Anflug von schlechtem Gewissen, als ich den

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