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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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zu ihr um. Sie schenkte mir ein kleines Lächeln.
    »Nun geh schon. Sag hallo.«
    »Nein, schon gut, ich kann –«
    »Vanessa.« Sie berührte mich am Arm. »Ich kann warten.«
    Trotzdem rührte ich mich nicht, bis sie sich auf den Steg setzte, ihre Jeans hochkrempelte und die Sandalen auszog. Sie tauchte die Beine ins Wasser, als würde das Salz sie an ihrem Platz festhalten, bis ich zurückkehrte. Erst da setzte ich mich in Bewegung und eilte den Steg entlang.
    Während ich auf Simon zulief, versuchte ich, meine Gefühle zu entwirren. Charlotte lebte in Boston, und ich hätte sie jeden Tag sehen können, aber mich dagegen entschieden. Jetzt, da sie nicht mehr so einfach erreichbar war, wünschte ich mir plötzlich, ich hätte die Gelegenheit besser genutzt.
    Doch als ich Simon erreichte, spielte gut oder schlecht plötzlich keine Rolle mehr, und es blieb nur noch ein Gefühl übrig.
    Reines Glück.
    »Hallo«, sagte er.
    »Hi.« Ich blieb einen Meter vor ihm stehen und hätte ihn am liebsten zur Begrüßung in die Arme genommen, aber war nicht sicher, ob das angemessen war.
    »Sorry, habe ich dich bei was Wichtigem gestört …?«
    »Nein, gar nicht«, erwiderte ich schnell. »Und für die Zukunft hast du hiermit die Erlaubnis, mich zu stören, wann immer du willst.«
    »Okay, ist notiert.« Er nickte in Richtung des Bootsstegs. »Ist das Betty, die da hinten sitzt?«
    Ich schaute über meine Schulter. Wenn ich mit Ja antwortete, wollte er sie vielleicht begrüßen, schließlich kannten sich die beiden. Ich war in Versuchung, sie als Freundin meiner Eltern auszugeben oder sogar zu erzählen, dass sie das Restaurant mieten wollte … jedenfalls hatte ich keine Lust, alles aufzuwühlen, was wir beide lieber vergessen wollten. Aber zu schwindeln war auch keine Lösung. Wenn ich wollte, dass Simon und ich eine Chance für die Zukunft hatten, durfte ich nicht wieder mit solchen Spielchen anfangen. Ich musste die Wahrheit sagen, so unangenehm sie auch sein mochte.
    »Das ist Charlotte«, antwortete ich und wandte mich wieder Simon zu. »Sie ist auf dem Weg nach Kanada und hat kurz vorbeigeschaut.«
    »Oh.« Seine Miene verhärtete sich einen Moment, doch dann entspannte sie sich wieder. »Ich will dich nicht lange aufhalten … nach gestern wollte ich nur sichergehen, dass du gut bei der Arbeit angekommen bist.«
    Mir wurde innerlich ganz warm. »Ja, keine Probleme.«
    »Nichts Ungewöhnliches?«
    »Nein, zumindest ist mir nichts aufgefallen.«
    »Gut.« Er trat einen Schritt auf mich zu und senkte die Stimme. »Außerdem wollte ich dich noch etwas anderes fragen.«
    Mein Blick fiel auf seine Lippen, die sich in nächster Nähe befanden.
    »Wollen wir heute Abend zusammen essen?«
    Ich schaute zu ihm auf. Lächelte ihn an. »Sehr gerne.«
    »Super. Was ist mit Paige?«
    Einen Moment verschlug es mir die Sprache. »Mit Paige?«
    »Ja, meinst du, sie kann auch kommen? Schließlich hat die Szene gestern bewiesen, dass jemand bereit ist, ziemliche Risiken einzugehen, um uns auszuspionieren. Je mehr bei unserem Brainstorming mitmachen, desto eher können wir herausfinden, wer diese Leute sind und was sie wollen.«
    Mir schossen nacheinander drei Gedanken durch den Kopf. Erstens, dass ich durch das belauschte Gespräch beim Geräteschuppen schon ziemlich genau wusste, warum jemand uns beobachtete. Zweitens, dass Simon davon nichts wissen sollte, weil er sich unnötig Sorgen gemacht hätte … wahrscheinlich waren diese Leute nur neugierige Adrenalinjunkies, die ein Gerücht im Internet aufgeschnappt hatten und keine echte Gefahr bedeuteten, aber ich wusste, dass Simon trotzdem als Beschützer in Aktion treten würde.
    Der dritte Gedanke war, dass Simon sich bereits jetzt Sorgen machte. So wie immer.
    »Ich werde Paige fragen«, versprach ich.
    »Prima.« Er atmete aus und ging wieder auf Abstand. »Wir müssen zurück an die Arbeit. Treffen wir uns um sieben? Bei Murph’s Grillstube?«
    Ich nickte. Er warf mir ein kleines Lächeln zu, bevor er sich umdrehte und zurück zum Wagen lief.
    Während ich wieder auf den Steg zuging, stellte ich fest, dass der Sommer nicht so lief, wie ich gehofft hatte. Natürlich konnte ich nichts dagegen tun, wer ich war, auch wenn ich es mir oft genug wünschte … aber musste meine Sirenennatur uns jedes Mal in die Quere kommen, wenn Simon und ich zusammen waren? Wie sollte unsere Beziehung da wieder in Ordnung kommen? Ich wollte die Probleme endlich hinter mir lassen und wenigstens

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