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Ochajon 03 - Du sollst nicht begehren

Ochajon 03 - Du sollst nicht begehren

Titel: Ochajon 03 - Du sollst nicht begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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berichtete wei ter: »Nun, sie wurde ins Krankenhaus Barsilai gebracht, und von dort hat man unsere Polizeistation in Aschkelon angerufen. Ich fuhr mit Wachtmeisterin Kochawa Strauß hin. Dort hat man uns die Fakten berichtet, und Frau Dr. Gilboa sagte, die genaue Todesursache sei nur durch eine Obduktion festzustellen.«
    »Verstehe ich es richtig, daß es der zeitliche Ablauf war, der Dr. Gilboa stutzig machte?« fragte Nahari.
    Machluf Levi hatte einen Schluck aus der Saftflasche genommen. Er setzte die Flasche ab und nickte. »Ja«, bestätigte er, »sie hat gesagt, nach ihrer Erfahrung und nach allgemeinem Wissen passiert eine allergische Reaktion auf Penicillin sofort, nicht erst nach zwei Stunden, wie in diesem Fall.«
    »Was hat sie denn sonst angenommen?«
    »Sie hat angenommen, daß es sich nicht um eine allergische Reaktion auf Penicillin handelt. Mehr hat sie nicht gesagt.«
    »Und was meinte sie, um was es sich handelt?«
    »Das ist es ja, sie weiß es nicht. Sie hat nur gesagt, man müsse die Tote nach Abu Kabir bringen. Und Schwester Riki stand die ganze Zeit dabei und drängte darauf, die Leiche so schnell wie möglich zu überführen. Sie wollte es nicht auf ihrem Gewissen haben, daß die Frau an der Spritze, die sie ihr gegeben hat, gestorben sein könnte.«
    »Der Stand der Dinge ist nun also, daß die Leiche in Abu Kabir ist, und dort fangt ihr mit der Untersuchung an. Warum hat es eigentlich so lange gedauert, bis sie überführt wurde?« fragte Schorer und drehte ein Blatt um. »Wieso hat man einen halben Tag vertrödelt?«
    »Na ja, Sie wissen ja, wie das ist«, antwortete Machluf Levi. »Ihre Schwiegermutter war dort, eine alte Frau, und die Tochter der Verstorbenen, meine ich, eine junge Frau von zweiundzwanzig, außerdem der Sekretär des Kibbuz, und solchen Leuten kann man nicht einfach Vorschriften machen. Sie waren nicht einverstanden mit der Obduktion. Es dauerte eine Weile, bis wir sie überzeugt hatten.« Er warf Nahari einen herausfordernden Blick zu. »Ich wollte die Sache schnell erledigt haben, und nach meiner Erfahrung ist die Atmosphäre besser, wenn man es schafft, die Familie zu überzeugen. Dann klappt die Zusammenarbeit besser, und der Richter gibt sofort die notwendige Anweisung. Genau so ist es auch passiert.«
    »Warum waren sie nicht einverstanden?« fragte Michael.
    »Die Tochter wollte erst mit ihrem Bruder sprechen, der ist bei der Armee, bei einer Truppenübung, und die alte Frau hat gesagt, man soll einen toten Menschen in Ruhe lassen, und nur die Krankenschwester und der Sekretär waren für eine Obduktion. Man muß die Angehörigen verstehen ... Schließlich handelt es sich um ein Familienmitglied, und der Schock ist groß.« Levis Stimme klang entschuldigend. »Am Schluß hatten sie keine Einwände mehr. Sie sind intelligente Leute.«
    »Aber inzwischen haben Sie doch diesen Brief gefunden, nicht wahr?« fragte Michael.
    »Ja, ich habe dann sofort mit dem Vizekommandant Schmerling gesprochen, und er hat sich mit der Spezialeinheit in Verbindung gesetzt. Deshalb wurde der Obduktions befehl auch von Petach Tikwa aus gegeben, von Ihrer Abtei lung.« Den letzten Teil des Satzes brachte er mit leiser, anklagender Stimme vor.
    »Gut, gut, und was ist dann passiert? In den Unterlagen steht, daß die Schwester die Spritze und die Ampulle ins Krankenhaus mitgebracht hat und daß Sie diese Dinge gleich ans kriminaltechnische Labor weitergegeben haben. War da alles in Ordnung, der Impfstoff, die Spritze – nichts Verdächtiges?«
    »Nein, nichts«, sagte Machluf Levi. »Wir haben die Schwester gelobt, weil sie die Sachen in eine Plastiktüte gesteckt und mitgebracht hat, und nachdem wir mit der Familie gesprochen hatten, fuhren wir zum Ort des Geschehens.« Er betrachtete seinen goldenen Ring und fuhr fort: »Es ist nur schade, daß von dem Erbrochenen nichts mehr zu finden war, so sehr wir uns auch bemüht haben. Die Pflegerin hat alles gründlich geputzt, sie hatte ihren Kittel gewaschen, auf den sich die Verstorbene erbrochen hatte, und das ganze Zimmer saubergemacht. Trotzdem haben wir alles hierher zum Institut geschickt, damit es untersucht wird, sogar den Putzlumpen.«
    »Wie sind Sie auf die Idee gekommen, nach Resten des Erbrochenen zu suchen?« fragte Schmerling, der Vizekommandant der Polizeidirektion Süd.
    Machluf Levi winkte ab. »Das war doch das naheliegend ste. Erstens hatten wir einen Mann von der Spurensiche rung dabei, und außerdem hat sich die Frau

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