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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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schafft es nach Kanada?«
    »Vielleicht hat er ein Erbe erhalten, ein Haus verkauft?«
    »Wieso das denn!«, rief Natascha. »Ich weiß genau, wo er wohnt, er hat nichts verkauft und nichts geerbt. Und außerdem, sieh dir das an« – sie spulte die Kassette wieder vorwärts bis zu dem Bild, auf dem der Rabbiner in der Kleidung eines griechisch-orthodoxen Priesters zu sehen war – »er schafft Gelder nach Kanada für was Großes … eine ganz große Sache, und illegal … schau dir seine Verkleidung an, das sagt alles, oder? Ich sag’s dir – etwas ganz Großes und Illegales. Das weiß ich bestimmt.«
    »Wie willst du das wissen?«
    »Rubin«, grinste Natascha, »du selbst hast es mir beigebracht – ich gebe keine Quellen preis, ich habe eine, und die nenne ich nicht. Aber ich brauch dich, damit du mir hilfst – überrede ihn, mir ein Team zu geben, ich will hinter die ganze Sache kommen.«
    »Wen überreden? Chefez? Wer kann ihn besser überzeugen als du? Du brauchst keinerlei Hilfe, wenn es um Chefez geht – du weißt doch, niemand hat mehr Einfluss auf ihn als du.«
    »Hör zu, Rubin«, Nataschas Lippen zuckten, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, »du täuschst dich, und als einer, der … egal, du täuschst dich gewaltig. Das ist beleidigend. Ich habe keinerlei Einfluss auf ihn, du redest abgeschmackt.«
    »Aha«, sagte Rubin mit einem blassen Lächeln »abgeschmackt, ich hab verstanden …«
    »Lass deine Klugscheißerei«, entgegnete Natascha und zerrte an den Ärmeln ihres großen Pullovers, »du denkst in Klischees, wie in amerikanischen Filmen oder so was, aber so funktioniert es nicht im Leben, im Gegenteil …«
    »Dann erklär es mir«, Rubin verschränkte seine Arme und stieß den Stuhl zurück, »erklär mir, wie es im praktischen Leben funktioniert.«
    »Okay, ich weiß, dass du Erfahrung hast, ich weiß, dass du selber schon … egal«, Natascha klopfte auf ihre Knie, »ich habe nicht gesagt, dass … egal, Chefez wird mir nicht helfen, nie im Leben wird er mir helfen …«
    »Natascha«, sagte Rubin, um einen väterlichen und duldsamen Ton bemüht, »wie soll ich den Nachrichtendirektor umgehen und dir helfen können, erklär mir das, und noch dazu in diesem Fall, wo du und er …«
    »Im Gegenteil«, fiel sie ihm in flehendem Ton ins Wort, »genau umgekehrt. Wenn einer wie Chefez mit einer Frau, einem Mädchen schläft, denkt er nicht, dass sie noch viel wert ist … er kann viel reden, aber du wirst ihn im Leben nicht dabei erwischen, dass er mich und meine Arbeit ernst nimmt, er denkt, dass … überhaupt, wenn ein Typ in seiner Position nebenbei irgendeine Korrespondentin, eine Anfängerin, vögelt, meinst du, dass er sie deswegen protegieren würde?!«
    Rubin verzog das Gesicht. »Ich mag es nicht … warum redest du so? Warum sprichst du so geringschätzig von dir selbst? Es ist doch nicht bloß irgendeine Sexaffäre nebenbei, sondern es ist völlig klar, dass ihr schon seit geraumer Zeit ein ernsthaftes Verhältnis habt.«
    »Es ist egal, was wir haben«, schnitt ihm Natascha das Wort ab, »egal, was er sagt, er kann von morgens bis abends von Liebe reden, aber ich sage dir, wenn sich ein verheirateter Typ mit einem halb so alten Mädchen einlässt, dann ist das Nebenbeivögeln, das und nichts anderes, und ich hab nicht vor … in deinem Fall würde es vielleicht … außerdem ist es ohnehin aus.«
    »Ah«, sagte Rubin, »aus, jetzt verstehe ich alles«, und er erhob seine Augen zur Decke.
    »Was verstehst du?«, verlangte Natascha zu wissen, und ihre Hand zitterte, als sie auf den Knopf drückte und die Kassette langsam herausglitt. »Denn ich verstehe schon … dass du nicht willst …«
    »Natascha, du meine Güte, sei nicht so empfindlich, gib mir das«, sagte Rubin und packte das knochige Gelenk ihrer Hand, in der sie die Kassette hielt.
    »Also gibst du zu, dass das eine Bombe ist?«
    »Eine Bombe?« Er verzog die Lippen, als koste er das Wort. »Okay, in Ordnung. Es ist der Anfang einer Bombe, wenn man solche Worte unbedingt benutzen muss, aber eine Bombe – das ist auch etwas Zerstörerisches, vielleicht wird man dich damit überhaupt nicht auftreten lassen, ganz sicher nicht, wenn das alles ist, was du hast …«
    »Ich hab von dem noch zwei«, sagte Natascha und beugte sich zu der Segeltuchtasche hinunter.
    »Zwei von denen, die Kassette«, korrigierte sie Rubin, blickte nachdenklich aus dem Fenster und fragte: »Seit wann?«
    Natascha stellte sich neben ihn und sah

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