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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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noch einmal erbrach, und mit eiskalter Hand tastete er nach dem Mobiltelefon an seinem Hosengürtel und drückte auf die Tasten.
     
    Genau da begann der Regen mit erneuter Kraft, klatschte heftig gegen die Fenster des Gebäudes, doch es machte niemandem mehr etwas aus; weder er noch die Hagelkörner, die an die dünnen Wände schlugen.
    Auch Schimschon Zadik – Schuschu für seine engen Freunde –, der Fernsehdirektor von Kanal Eins, dem staatlichen Sender, der nach der Polizei eingetroffen war und Max Levin, der am Eingang auf ihn wartete, mit dem Kopf ein Zeichen gab, nahm den Regen anscheinend überhaupt nicht wahr. Tropfnass stand er einen Augenblick vor dem Eingang des Zwirnbaus und sagte, während er einen bangen Blick in Richtung des halb erleuchteten Gangs warf: »Ein grauenhafter Unfall – frag nicht – an der Ausfahrt von Mevasseret Zion staut sich eine Schlange von zwei Stunden … ich bin einen Umweg gefahren … schrecklich … zwei Kinder … das Auto ist kaputt, Totalschaden, mit einer Säge hat man sie aus dem Wagen herausgeschnitten, ich bin ausgestiegen, ich hab’s selber gesehen …« Sein regennasses Gesicht glänzte im Blaulicht des Polizeiautos, und die Scheinwerfer des Krankenwagens beschienen die Pfützen, die sich auf dem Asphalt des Parkplatzes gesammelt hatten. Wasser rann von seinem Regenmantel, aus seinem kurz geschorenen Haar und seinem Hemdkragen, und jeder seiner Schritte in dem langen Gang, der nun von den Strahlern des Laborteams von der Spurensicherung erhellt wurde, hinterließ einen nassen Abdruck. (»Moment, Moment«, war ihm vorher der Wächter aus der Bude nachgerannt, »Ausweis, Ausweis!« hatte er in Richtung des Wagens gerufen, auch als Zadik ausgestiegen war, bis Max Levin, der rauchend an der Eingangstür stand, auf ihn zuging, ihn am Arm festhielt und in einem Ton, in dem Mitleid schwang, sagte: »Ganz ruhig. Das ist der Intendant von dem Fernsehsender.«)
    Eine Pfütze sammelte sich unter Zadik, als er nahe der Leiche stand und sein Gesicht abwandte, während er murmelte: »Tirza, o Gott, Tirza!« Der Polizeioffizier flüsterte ihm etwas ins Ohr, und Zadik blickte auf die große Säule, die neben der Leiche lag, und auf die große, blutbefleckte Marmorkugel, bückte sich und klopfte dagegen. »Ich glaub’s nicht!«, rief er aus. »Echter Marmor, woher hat sie hier echten Marmor, wo sind wir denn, in Hollywood vielleicht?« Dann biss er sich auf die Zunge, richtete sich auf und blickte sich um. »Das ist furchtbar, schrecklich«, murmelte er, »was hat sie mitten in der Nacht hier gemacht?« Sein Blick irrte von Avi, dem Beleuchtungstechniker, der in der Ecke hockte, zu Max, der neben ihm stand, und danach zu dem Kamerateam, das vom Dach heruntergekommen war, bis er auf Sara verharrte, die ihr Gesicht an Hagars Schulter barg. Er betrachtete ihre zitternden Arme in den Ärmeln des weißen Gewands und ihre dünnen, nackten Füße. »Was ist das denn?«, fragte er. »Was machen hier eigentlich alle um diese Zeit …«
    Max Levin beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf Zadik ihn völlig verblüfft ansah. »Ich glaub’s nicht«, sagte er dann mit heiserer Stimme, »es wird noch weitergemacht? Matti Cohen hat’s nicht abgebrochen? Und wo ist Benni, wo ist er?« Bei den letzten Worten erhob er seine Stimme.
    Max machte eine Kopfbewegung, die in Richtung Dach wies. »Wir haben versucht, es hinauszuziehen … wir haben versucht, ihn so lang wie möglich da oben aufzuhalten«, sagte er, »bis … ich dachte, dass man sie vorher vielleicht zudecken sollte oder so was … es wird ihm sehr nahe gehen.«
    Zadik sah den Arzt an, der neben der Leiche stand, und dieser erwiderte seinen Blick, breitete die Arme aus und deutete mit dem Kopf in Richtung des Polizeioffiziers. Dann trat er näher zu Zadik und sagte: »Ich bin Doktor Eliaschiv, ich hab’s ihm schon gesagt«, und zeigte wieder mit dem Kopf auf den Polizisten, »und ich hab’s ihnen gesagt«, diesmal galt die Kopfbewegung den Leuten von der Spurensicherung, die neben der Leiche knieten, »ich habe gesagt – diese Säule hat sie zerquetscht. Sie stand hier« – er deutete zu den Holzkulissen – »und die ist ihr scheinbar irgendwie draufgefallen, so scheint es, auf den ersten Blick – ein Schädelbruch, da bin ich sicher –, es ist möglich, dass die Säule, wenn sie dort gestanden hat und …«
    »Es ist noch zu früh, um das zu wissen«, sagte einer von der Spurensicherung und erhob

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