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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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den Verhören und Durchsuchungen zu machen, war es ihr gelungen, alle Mitglieder des Ermittlungsteams am Besprechungstisch zu versammeln. »Ihr müsst doch sowieso was essen nach diesem ganzen Tag«, hatte sie Michael gegenüber argumentiert, »mitten im Verhör könnt ihr nicht essen, und Balilati hat Pita und Humus und alles geholt …« Sie deutete auf einen Tisch in der Ecke des Raums. »Es ist alles da, auch Kaffee, schaff mir bloß noch Eli her, er antwortet nicht, weder per Beeper, noch mobil – und hol Balilati zurück, der ist mal wieder auf einen Sprung … ich habe keine Ahnung, wohin, aber der Sprung dauert jetzt schon eine halbe Stunde … immer muss er … dieser Balilati, wenn man ihn zu fassen kriegt, darf man ihn nicht mehr auslassen.« Während sie noch sprach, öffnete sie die Tür und spähte auf den Gang. »Dani Balilati«, rief sie, »hat jemand Balilati gesehen?« Zwei Türen gingen auf, und in einer davon stand Balilati. »Was schreist du denn?«, fragte er bass erstaunt. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich gleich komme, man könnte meinen … was ist? Wartet ihr auf mich? Sind alle anderen schon da?«
    Michael lächelte, als er Zila versichern hörte: »Wir warten nur noch auf dich.« Im gleichen Augenblick allerdings stürzte Eli Bachar keuchend herein, fragte ungeduldig: »Ist Kaffee da?«, und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Seid ihr wahnsinnig geworden?«, rief er beim Anblick des Chanukkaleuchters in der Ecke des Raums mit den zwei angezündeten Kerzen. »Was soll das hier? Feiern wir jetzt die Feste Israels? Wie Ultrafromme und Kinder?«
    »Wo wir gerade von Kindern sprechen«, sagte Zila, »vielleicht könntest du zwischendurch mal zu Hause vorbeischauen? Die Kinder haben dich schon seit zwei Tagen nicht gesehen. Und ich kann mich nicht von hier wegrühren. Deine Mutter hat sie vorhin hergebracht, zum Kerzenanzünden, wir haben dich gesucht, du warst nirgends erreichbar.«
    »Ach so«, murmelte Eli Bachar, »ich hab doch gedacht, dass mir dieser Leuchter irgendwie bekannt vorkommt, ist das nicht der, den Dana in der Vorschule gemacht hat?«
    Michael seufzte und studierte den neuen Zahnstocher, den er aus seiner Hemdtasche gezogen hatte.
    »Nimm eine Zigarre«, riet ihm Balilati, »halt eine unangezündete Zigarre, du wirst sehen, wie das befriedigt.«
    Michael blickte ihn skeptisch an und schüttelte am Ende den Kopf. »Es ist zu früh«, sagte er, »zu früh und zu nah am Rauchen, bring mir eine in einem Monat.«
    »Wenn du bis dahin nicht wieder zu den Zigaretten zurückgekehrt bist«, provozierte ihn Balilati, doch Michael ignorierte die Bemerkung, die Eröffnung zu einem kleinen Duell, das Balilati gern gewollt hätte.
    »Kommt, wir fangen an«, forderte er sie alle auf. Mit ruhiger Stimme las er die bekannten Fakten aus der schriftlichen Zusammenfassung vor, die Zila erstellt hatte, erwähnte die beiden vorangegangenen Todesfälle, erzählte noch einmal von Matti Cohen und dem Digoxin und betonte, dass der Mord an Zadik jeden Zweifel daran ausgeräumt habe, dass die beiden Todesfälle nicht nur Unfälle gewesen seien. »Die Arbeitshypothese bis zum Beweis des Gegenteils ist damit«, sagte er, »dass es sich um einen einzigen Mörder handelt.«
    »Dieses Digoxin«, fragte Lilian mit gerunzelter Stirn nach, »Matti Cohen, hat er zu viel davon genommen oder was?«
    »Viermal so viel«, antwortete Zila, »er hat das Vierfache von dem eingenommen, was nötig war.«
    »Absichtlich?«, fragte Lilian.
    »Das hat er uns nicht erzählen wollen«, erwiderte Zila kühl, »wir haben bei ihm nur die Packung gefunden. Leer.«
    »Aber ich schlage vor«, platzte Balilati dazwischen, »dass wir uns vorher erst mal mit Zadik beschäftigen und danach rückwärts gehen, denn da ist alles völlig klar, und es handelt sich um eine halbe Stunde, Maximum eine Stunde. Eine ganz exakte Tatzeit.«
    »Das sieht aber nur so aus, als ob es so klar wäre«, widersprach Eli Bachar. »Also sag mal – die Leute waren im Haus, aber es handelte sich um Dutzende Personen, wenn nicht mehr, hast du die Daten von jedem, der ins Gebäude hereinkam?«, fragte er Zila, und sie erklärte, es gäbe keine Aufzeichnungen über die festen Mitarbeiter, sondern lediglich über die Gäste, denn die müssten am Eingang den Ausweis herzeigen.
    »Zunächst einmal«, sagte Michael, »suchen wir ohnehin jemanden von drinnen, und ich würde sagen, sogar von sehr drinnen, und keinen Gast.«
    »Wegen der Tür«, erinnerte

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