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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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deutliches Klopfen an der Tür, dann ging sie auf. Die Kassette brach ab.
    »Das war’s?«, fragte Zila enttäuscht, »ist das alles?«
    »Das war’s«, bestätigte Lilian, »danach kam bereits Benni Mejuchas, und nachher war das ganze Durcheinander und … aber ich habe ihr Alibi überprüft. Es ist die reine Wahrheit. Aviva hat es bestätigt, Chefez hat sie gesehen …«
    »Chefez! Nu, also echt«, spöttelte Eli Bachar.
    »Nein, es gab noch andere. Schraiber hat gesagt, dass sie wirklich in einem Seitenzimmer nebenan waren, nicht weit weg von der Tür, die …«
    »Schraiber steht auf Natascha«, warf Eli ein, »das muss man mit berücksichtigen.«
    »Ja was denn? Alle fahren auf dieses Küken ab? Sie schaut doch aus wie eine verhungerte Waise«, wunderte sich Balilati.
    »Es gibt welche, die das anmacht«, versicherte ihm Zila und warf verstohlen einen vorsichtigen Blick auf ihren Mann, »es gibt Typen, bei denen du echt nicht mehr weißt, was sie anmacht.«
    »Gab es irgendeinen Moment, wo Sie das Gefühl hatten, dass sie etwas verbirgt?«, fragte Michael Lilian. »Sie sind immerhin, bei Ihrer Erfahrung mit Drogensüchtigen, eine Expertin für Lügner.«
    Lilian lächelte. »Ich kann Ihnen sagen, dass mir Natascha weder wie eine Drogensüchtige noch wie eine Lügnerin erscheint. Schraiber kommt mir die meiste Zeit zugekifft vor, aber ich glaube nicht, dass es sich um irgendwas über normales Gras hinaus handelt.«
    »Und sie haben kein Motiv«, überlegte Balilati laut, »weder Natascha noch Schraiber, und auch Rubin nicht, oder?«
    Lilian nickte bestätigend.
    »Will jemand noch Pita mit irgendwas?«, fragte Zila dazwischen, doch niemand antwortete ihr. »Sonst räum ich das nämlich weg, es ist hier … so stickig.«
    »Lasst uns einen Augenblick zu dem eigentlichen Mord zurückkehren«, sagte Michael und konstatierte wie schon zuvor, dass nur in der halben Stunde, in der Zadik allein in seinem Zimmer war, jemand – falls es sich nicht um den Orthodoxen handelte, der beide Male durch Avivas Zimmer gegangen war – durch die Seitentür hatte hereinkommen und hinausgehen können. »Wir haben schon festgestellt, dass er den Handwerkeroverall trug, der im Zimmer zurückblieb, und die Spurensicherung ist überzeugt, dass sie etwas daran finden werden, aber auch wenn nichts außer Zadiks Blut darauf sein sollte … immerhin haben wir …«
    »…das T-Shirt gefunden«, vollendete Zila.
    »Aber es stimmt doch, dass das besagt, wer den Overall angezogen hat, war jemand, der wusste, dass der Mann von der Haustechnik zu Zadik kommen sollte, oder?«, fragte Lilian. »Er ist mit dem Overall rein, oder war das der Handwerker? Ich verstehe diesen Punkt nicht genau.«
    »Anscheinend ist er in normaler Kleidung hineingegangen«, erklärte Eli Bachar. »Jedenfalls erinnert sich niemand, einen Techniker oder Handwerker im Gang gesehen zu haben, niemand hat …«
    »An diesem Ort heißt das überhaupt nichts«, bemerkte Balilati ruhig, »alle haben nichts gesehen – nicht, wer Tirza Rubin gestoßen hat, nicht wie der Orthodoxe rausging, und nicht …«
    »Oder hat er den Overall des Handwerkers benutzt, der schon da lag?«, fuhr Lilian fort. »Aber dann musste er wissen, dass es den gab? Oder, völlig absurd, hat er vielleicht zu Zadik gesagt: ›Wart einen Moment, ich zieh bloß den Overall an und dann hau ich dir die Bohrmaschine rein‹ oder was? So quasi, lass mich das Teil anziehen, damit ich mich nicht schmutzig mache, oder wie?« Sie blickte mit der Miene eines kleinen Mädchens um sich, das den Erwachsenen seine Errungenschaften präsentiert.
    »Nein, Kindchen«, seufzte Balilati, »hast du nicht gehört, was wir über die Obduktion von Zadik gesagt haben? Wir haben doch schon am Mittag darüber gesprochen, und du warst dabei, wir haben gesagt, dass der Pathologe schon vor Ort eine große Beule an Zadiks Hinterkopf, nahe dem Nacken, gesehen hat, und daraus haben wir geschlossen, dass er zuerst das Bewusstsein verloren hat und danach die Sache mit dem Bohrer und dem ganzen Blut stattfand. Capito?«
    »Er hat mit dem Bohrer auf ihn eingeschlagen, er hat nicht gebohrt, und so gab es keinen Lärm«, bemerkte Eli.
    Lilian senkte den Kopf. »Es gibt noch keine offiziellen Ergebnisse vom Pathologen«, verteidigte sie sich, »ich erinnere mich nicht daran, weil ich es nicht schriftlich gesehen habe.«
    »Dann glaub’s mir, Schätzchen, glaub’s mir ganz einfach«, entgegnete Balilati sanft, »zuerst hat er ihm eins übers

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