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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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egal«, brachte Eli Bachar sie zum Schweigen. Michael schnappte geistesabwesend Satzteile auf, »aller Bürger dieses Staates«, »ein Glück, dass …«
    »Moment, einen Moment Ruhe!«, schaltete sich Schorr ein, der bis dahin ganz still dagesessen hatte. »Hört ganz genau zu, was er jetzt sagt. Zila, hol es noch mal her, bitte.«
    Zila drückte auf die Fernbedienung und spulte den Film zurück. »Hier«, befahl Schorr, »halte ihn hier an, und hört gut hin.«
    »…das Credo Zadiks, selig sein Andenken, umzusetzen …«, war Chefez’ Stimme, voll zitternder Bewegung, zu vernehmen, »die Nachrichten darf man nicht anhalten … und ich habe es auf mich genommen, die Aufgabe des Intendanten auszufüllen, und werde mich bemühen, dies zur Zufriedenheit aller meiner Vorgesetzten zu handhaben und auch aufrecht der Politik der Regierung Ausdruck zu verleihen, der die Sendebehörde unterworfen ist, und …«
    »Stopp!«, rief Schorr. »Zila, bitte anhalten.«
    »Was ist los?«, fragte Balilati erstaunt. »Was hat er denn gesagt?«
    »Habt ihr es nicht gehört?«, wunderte sich Schorr. »›Aufrecht der Politik der Regierung Ausdruck zu verleihen, der …‹, so etwas hatten wir hier noch nicht, dieser Mensch darf nicht zum Intendanten gemacht werden, das ist in keiner Weise … das hätte Zadik garantiert nicht gemacht.«
    »Ja und was bedeutet das dann?«, fragte Balilati mit offener Bestürzung. »Wollen Sie sagen, das sei ein Motiv für einen Mord? Dass es vielleicht gar eine Intrige war und dass jemand … Chefez geschickt hat, um … nein, wollen Sie sagen, dass jemand Zadik den Mund stopfen wollte, damit Chefez seine Stelle ausfüllt und der Jubeltrompeter der Regierung wird? Wollen Sie das damit sagen?«
    »Wir haben aus der Erfahrung gelernt«, sagte Schorr gelassen, »aus der Erfahrung der Jahre, dass in einem Mordfall jede Besonderheit auf eine Spur führen kann. Ist das in Ihren Augen nicht außergewöhnlich?«
    »Schon, normal ist es nicht, dass …«, Balilati rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl, »aber was besagt das quasi? Scheint das für Sie einen Zusammenhang zu haben mit der Angelegenheit der Orthodoxen und der Nachforschungen von …«
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und auf der Schwelle stand ein uniformierter Polizist. Seine keuchenden Atemzüge waren in der eintretenden Stille deutlich zu hören.
    »Verzeihen Sie, Herr Inspektor«, wandte er sich an Michael, und als er gleich darauf Imanuel Schorr erkannte, blickte er auch ihn an: »Verzeihen Sie bitte auch, aber …«
    »Was ist los, Davidov?«, fragte Schorr. »Ist etwas passiert?«
    »Man hat mich von der Zentrale gebeten … man hat mir gesagt, dass sie eine Leiche gefunden haben … in einer Wohnung in der Nähe der Oranim-Tankstelle … sie konnten Sie nicht erreichen, wegen der Sitzung – niemand hat geantwortet, weder am Mobiltelefon noch per Beeper, also haben sie gebeten … die Leiche eines Mannes.«
    »Was soll das?«, fragte Eli Bachar gereizt. »Deswegen müssen sie …« Schorrs erhobener Arm brachte ihn zum Verstummen.
    »Und weshalb war es so wichtig, dass wir das sofort erfahren?«, fragte Schorr. »Wer dachte, das sei es wert, uns dafür zu stören?«
    »Sie haben gesagt, Herr Kommandant«, erklärte Davidov von der Türschwelle aus, »sie sagen, er würde der Fahndungszeichnung entsprechen …«
    »Was? Was?!«, rief Balilati und sprang von seinem Sitz auf.
    »Sie sagen, es sei ein Mann im passenden Alter, mit Verbrennungen und orthodoxer Kleidung«, sprach Davidov weiter und nestelte an den Rändern seines Anoraks, »sie haben uns vom Tatort von einem Telefon aus angerufen, damit es nicht über Funk oder Mobil mitgehört wird. Sie haben extra angerufen. Man hat gebeten, dass Sie dorthin kommen«, sagte er zu Michael.
    »Wo genau ist das?«, fragte Michael und erhob sich von seinem Platz – Eli Bachar und Wachtmeister Ronen taten es ihm gleich –, den Blick auf Schorrs Gesicht geheftet.
    »Hier, ich hab’s aufgeschrieben«, antwortete Davidov und streckte ihm einen großen Zettel hin, auf dem mit dickem Bleistift eine Adresse geschrieben stand, »Makor Chaim, das ist zwei Häuser nach der Oranim-Tankstelle, im ersten Stock, das Haus hat nur zwei Geschosse, man geht von hinten rein. Am Rand steht auch der Name von den beiden, die ihn gefunden haben, aber sie bitten darum, dass Sie mit ihnen nicht über Funk reden, nur per Mobiltelefon, falls es unbedingt sein muss, die Nummer steht auch auf dem

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