October Daye - McGuire, S: October Daye

Lage, ihn zu tragen, indem sie sich seinen heilen Arm um den Hals legte und die eigenen Arme um seine Mitte schlang. Ein statisches Knistern setzte rings um die beiden ein, und sie waren verschwunden.
    Ich trat an die Kante des Stegs und schaute hinab, wobei ich darauf achtete, nicht zu der Stelle zu blicken, an der Gordan gelandet war. Elliot zeichnete sich als dunkle Gestalt auf dem Boden ab, und irgendwie war es fast genauso schlimm, ihn dort liegen zu sehen, wie es gewesen wäre, sie zu betrachten. Ich spähte zur Seite und sah, wie April neben der Tür erschien. Die Art, wie sie Quentin schleppte, der schief in ihren Armen hing, mutete fast komisch an. Als sie mich gucken sah, winkte sie mit den Fingerspitzen einer Hand. Ich blinzelte Tränen weg, die mir unbewusst in die Augen getreten waren, und winkte zurück.
    Es kostete mich fast zehn Minuten, die Leiter hinunterzusteigen: Meine linke Hand konnte nur behelfsmäßig zupacken, und erschöpft abwärts zu klettern war ohnedies viel schwieriger als in Panik aufwärts. Doch schließlich hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen und stand aus eigener Kraft. Ich nickte April zu und überließ es ihr, Quentin zu stützen, während ich zu Elliot ging und mich neben ihn kniete.
    Sein Hemd war blutdurchtränkt, sein Puls schwach, aber er atmete. Wenn wir ihn bald zu einem Heiler brachten, würde er überleben. Ich schob die Arme unter ihn, hob ihn hoch und kämpfte, bis ich wieder auf den Beinen stand. Elliot war kleiner als ich. Ich konnte ihn tragen, wenn ich es langsam anging. Ich nickte April zu und drehte mich um, und wir trugen unsere jeweiligen Bürden hinaus ins nachmittägliche Sonnenlicht.
    Danach ging alles ziemlich schnell. April verließ mich auf halbem Weg über den Rasen und teleportierte sich und Quentin ins Futonzimmer, bevor ihre Kraft versagte. Ich torkelte mit Elliot auf den Armen durch den Mugel, begleitet von einer Schar von Katzen: Der Gerechtigkeit war Genüge getan worden. Bald würden sie ihrer Wege ziehen und sich übers Land verteilen, aber vorläufig gehörten sie noch zu ALH . Ich weiß nicht, ob April oder die Katzen Tybalt erzählt hatten, dass es vorbei war, jedenfalls kam er mir im Flur entgegen und nahm mir wortlos Elliot ab. Das war gut. Ich war nicht sicher, ob ich sprechen konnte, ohne zu weinen.
    Riordans Männer konnten Sylvester nicht ewig aufhalten. Er traf knapp eine Stunde nach Gordans Sturz bei ALH ein und fand uns auf dem Rasen inmitten eines Meers von Katzen. Connor war wach und fühlte sich gut genug, um Tybalt anzugiften. Elliots Wunden waren bestmöglich versorgt worden, und Quenti n … nun, ihm ging es zumindest nicht schlechter. Das würde mir reichen müssen, bis Jin sich ihn ansehen konnte. Wir verließen ALH .
    Ob das gut war oder schlecht, Januarys seltsamer Traum starb mit Gordan. Das Schlimmste daran ist, dass ich bis heute nicht weiß, ob es hätte funktionieren können. Wenn sie genug Zeit gehabt hätte, wäre Jan womöglich tatsächlich gelungen, was sie sich vorgenommen hatt e – aber ihre Uhr war abgelaufen, und wir würden es nie erfahren.
    Ich hatte Sylvester und Jan nie zusammen gesehen, aber die Familienähnlichkeit zwischen ihm und April war zu stark, um sie zu leugnen. Er umarmte sie. Er sagte ihr, wie leid es ihm um ihre Mutter tue und dass er ihre Leute so bald wie möglich zu ihr zurückschicken würde. Dann trugen seine Männer die Verwundete n – einschließlich mi r – zum Van, und er brachte uns weg. Es würde keine Invasion geben. Nicht einmal Riordan konnte es als kriegerische Handlung auslegen, wenn ein Mann ins Lehen seiner verstorbenen Nichte kam. Ich schlief mit dem Kopf an Connors Schulter im Fond des Vans ein und träumte nichts.
    Tybalt blieb zurück und sagte, er wolle sich um die Katzen kümmern, die Barbaras Untertanen gewesen ware n … aber er sah mich dabei nicht an. Dieser seltsame neue Ausdruck, der in sein Gesicht getreten war, als er sah, wie ich Alex erweckte, lag immer noch unterschwellig in seinem Blick. Ich wusste nicht recht, was ich davon halten sollte. In erster Linie fühlte ich mich einfach nur müde.
    Die Heiler warteten bereits in Schattenhügel, und ich atmete auf, als Jin, die älteste und bekannteste unter ihnen, herbeikam und meine Hände ergriff. Die anderen brachten Connor, Elliot und Terrie weg, aber Jin behandelte mich und Quentin zusammen. Trotz meiner Proteste versorgte sie zuerst mich. Die Bedingungen waren für uns beide nicht ideal gewesen,