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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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hängenden Schultern starrte er in seine Kaffeetasse. »Irgendetwas geht dort vor sich. Ich weiß bloß nicht, was, und ich mache mir Sorgen um sie. January neigte schon immer dazu, sich zu übernehmen.«
    »Hey, keine Sorge. Ich finde es heraus.«
    »Die Dinge sind vielleicht nicht s o … einfach, wie sie sich zunächst anhören mögen. Es gibt noch andere Komplikationen.«
    »Welche zum Beispiel?«
    »January ist meine Nichte, ja. Außerdem ist sie die Gräfin von Zahmblitz.«
    Meine Augen weiteten sich. Das warf ein ganz neues Licht auf die Lage. Wenn January die Gräfin war, erklärte das, wie Zahmblitz überhaupt eine vollwertige Grafschaft hatte werden können. Traumglas war sicher durchaus gewillt, sich mit einer kleinen Grafschaft anzulegen, um sie sich unter den Nagel zu reißen. Hingegen würden sie nicht gleichzeitig das ganze angrenzende Herzogtum herausfordern wollen. Auch wenn die Verwandtschaft nicht an die große Glocke gehängt worden war, mussten Personen auf oder über Herzogsebene davon wissen. Gerüchte verbreiten sich in Faerie viel zu schnell, um etwas so Saftiges lange geheim halten zu können. »Ich verstehe.«
    »Dann verstehst du auch, dass diese Angelegenheit dadurch politisch prekär wird.«
    »Traumglas könnte deinen Vorstoß als Auftakt zu etwas deuten, das über familiäre Belange hinausgeht.« Ich mag Politik zwar nicht, aber ich weiß in etwa, wie sie funktioniert.
    »Genau.« Er schaute auf. »Ganz gleich, was dort vor sich geht, Tob y – ich kann nicht versprechen, dass ich imstande bin, euch Hilfe zu schicken.«
    »Aber Ihr geht davon aus, dass es sich um eine leichte Aufgabe handelt.«
    »Wenn ich nicht der Meinung wäre, dass es letztlich ungefährlich ist, würde ich dir nicht Quentin mitgeben.«
    Ich seufzte. »Schon klar. Ich rufe regelmäßig an, um Euch auf den letzten Stand zu bringen.«
    »Und du bist auf der Hut, ja?«
    »Ich lasse keine Vorsichtsmaßnahme außer Acht.« Was für Vorsichtsmaßnahmen würde ich schon brauchen? Wenn man die politischen Verwicklungen mal beiseiteließ, ging es im Grunde um einen Babysitterjob. Solche Aufträge rangierten in der Regel nicht sonderlich hoch auf der Gefahrenskala.
    »Gut. Neben Rayseline ist January die einzige Blutsverwandte, die ich in diesem Land noch habe. Sie ist zwar erwachsen, dennoch fühle ich mich seit dem Tod ihrer Mutter für sie verantwortlich. Bitte kümmere dich um sie.«
    »Was ist mi t … «
    »Ich habe keinen Bruder.« Seine Miene verdüsterte sich.
    »Ich verstehe, Euer Gnaden.« Beim letzten Mal hatte Sylvesters Auftrag, mich um seine Familie zu kümmern, im Fiasko geendet. Mein Versagen kam uns beide teuer zu stehen: Er verlor Luna, ich verlor vierzehn Jahre. Für beide Verluste zeichnete sein Zwillingsbruder Simon verantwortlich. »Ich gebe mein Bestes.«
    »Dafür bin ich dir sehr verbunden.« Er stellte seine Tasse auf einem freien Eckchen des Kaffeetischs ab und zog einen Hefter aus seinem Mantel. »Hier drin findest du Adressen und Wegbeschreibungen, eine Kopie eurer Hotelreservierung, eine Parkgenehmigung und eine Karte der Lehen der Gegend. Selbstverständlich übernehme ich sämtliche Spesen.«
    »Natürlich.« Ich nahm den Hefter entgegen und blätterte ihn rasch durch. »Ich wüsste nicht, was ich sonst noch brauchen sollte.« Dann sah ich auf. »Warum genau wollt Ihr mir Quentin mitgeben?«
    »Wir sind für seine Ausbildung verantwortlich.« Ein verstohlenes Lächeln huschte über seine Züge. »Zu erleben, wie du eine Aufgabe handhabst, wird mit Sicherheit lehrreich für ihn sein.«
    Ich seufzte. »Also schön. Wo hole ich ihn ab?«
    »Er wartet bei deinem Auto.«
    »Wie bitte?« Ich stöhnte auf. »Oh, Eiche und Esche , Sylvester, dafür ist es viel zu früh am Morgen.«
    »Im Ernst?« Er heuchelte unschuldiges Erstaunen. Sylvesters Frau Luna ist nämlich eine der wenigen wahrhaft tagaktiven Fae, die ich je kennengelernt habe. Nach einigen Jahrhunderten Ehe hat er notgedrungen gelernt, sich dem anzupassen. Von uns anderen wird erwartet, dass wir damit irgendwie zurechtkommen.
    »Ich hasse Euch.«
    »Aber sicher.« Schmunzelnd erhob er sich. »Ich überlasse dich jetzt deinen Vorbereitungen. Mir wäre es lieb, wenn du unverzüglich aufbrechen könntest.«
    »Natürlich, Euer Gnaden.« Ich legte den Hefter weg und umarmte Sylvester, dann geleitete ich ihn zur Tür.
    »Freie Wege und freundliche Feuer, Toby«, sagte er und drückte mich an sich.
    »Freie Wege auch Euch«, gab ich zurück und

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