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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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schloss die Tür hinter ihm, bevor ich den Rest meines Kaffees mit einem krampfhaften Schluck hinunterstürzte.
    Was zum Henker dachten sie sich bloß dabei, mir Quentin mitzugeben? Dieser Auftrag war sowieso schon halb Babysitten und halb diplomatische Missio n – der Umstand, dass ich aus einem der Herzogtümer kam, die an Zahmblitz grenzten, machte Politik unvermeidlich. Und dann gaben sie mir zu allem Überfluss auch noch ein richtiges Baby mit. Das stimmte mich alles andere als froh. Denn wenn Sylvester fand, ich sei die beste Kandidatin, um die Situation zu handhaben, dann würde sich dieser Fall vermutlich als halbe Naturkatastrophe erweisen. Mindestens.
    Na super.

Drei
    E ingedenk Sylvesters Gebot, möglichst unverzüglich aufzubrechen, stopfte ich schnell etwas Kleidung in eine Reisetasche, warf meinen Kulturbeutel oben drauf und ließ es damit gut sein. Die Katzen waren ins Schlafzimmer abgewandert und hatten sich gemütlich auf Tybalts Jacke zusammengerollt. Ich vertrieb sie, ignorierte ihren Protest und schlüpfte in die Jacke. Ich mochte sie nicht in der Wohnung lassen, sodass er beiläufig vorbeikommen konnte, um sie sich zu holen. Stacy ging nicht ans Telefon, als ich sie anrief, also hinterließ ich ihr eine kurze Nachricht mit der Bitte, Spike und die Katzen zu füttern, bis ich zurückkam. Den Anlass und die mutmaßliche Dauer meiner Abwesenheit ließ ich bewusst offen. Das Letzte, was ich brauchen konnte, war, dass sie Sylvester hinterhertelefonierte und ihn löcherte, ob er vorhatte, mich umbringen zu lassen.
    Verübeln konnte ich ihr eine solche Reaktion kaum. Schließlich war ich beim letzten Mal, als ich einen Auftrag für ihn übernahm, in einen Fisch verwandelt worden und hatte vierzehn Jahre in einem Teich im Golden Gate Park verbracht. Aber solche Dinge geschehen nicht zweimal, und ich wollte nicht, dass sie sich sorgte.
    Mein Lehnsherr wusste, wohin ich reiste, und meine Katzen waren versorgt. Somit blieb nur noch ein Anruf zu tätigen, bevor ich aufbrechen konnte. Der Anschluss hatte keine hiesige Nummer, obwohl die Wohnung, in der ich anrief, nur ein paar Meilen entfernt lag. Streng genommen war ich nicht einmal sicher, ob ich überhaupt ein Telefon anrief.
    Mit dem Hörer auf der Schulter drückte ich die Tasten rasch in umgekehrter Reihenfolge. Ein Klicken ertönte, gefolgt vom Summen einer erwartungsvollen Stille, und ich sprach: »Lirum, larum, Löffelstiel, alte Weiber essen viel, junge müssen fasten. Brot liegt im Kasten, das Messer liegt daneben, ei, welch lustig Leben!« Es war kein besonders starker Spruch, doch das musste er auch gar nicht sein. Schließlich brauchte er nur eine bestehende Verbindung daran zu erinnern, wohin sie mich führen sollte.
    Eine Pause entstand, während sich Leitungen kreuzten, die keinen Grund hatten, sich zu kreuzen, und Verbindungen so umgeleitet wurden, dass sie mich zu einer Adresse führten, deren Bewohnerin nie einen Vertrag mit der Telefongesellschaft unterschrieben hatte. Im Hörer klickte es zweimal, dann erklang ein tiefes, unergründliches Brummen. Ich wartete. Die Luidaeg steht auf Spezialeffekte. Kommt man damit nicht klar, sollte man sie nicht anrufen. Natürlich kann man auch einfach bei ihr hereinschneie n – vorausgesetzt, man legt keinen großen Wert darauf, seine Beine zu behalten. Im Umgang mit einer Wasserhexe, die älter ist als die moderne Zivilisation, gehört ›einfach hereinschneien‹ nicht zu den Hobbys, die ein langes Leben gewährleisten.
    Das Brummen erstarb mit einem letzten Klicken, dann sagte eine rauchige, gereizt klingende Stimme: »Hallo?«
    »Hallo, Luidaeg.«
    »Toby, bist du das?« Ihre Verärgerung legte sich hörbar.
    »Ja, ich bin’s.«
    »Was zum Geier willst du?«
    »Ich muss nach Zahmblitz.«
    Sie schwieg einen Moment. »Zahmblitz? Warum willst du da hin? Dort gibt es nur Dreck und Trottel, so weit das Auge reicht.«
    »Sylvester schickt mich.«
    »Na klar. Der Obertrottel.« Erneut verstummte sie kurz. »Warum erzählst du mir das?«
    »Je nachdem, wie lange ich brauche, schaffe ich es unter Umständen diese Woche nicht zu dir rüber. Ich wollte dich nur vorwarnen.«
    »Oh.« Kurz klang ihre Enttäuschung durch, bevor sie sie forsch überspielte. »Gut. Wenn ich mir keine Gedanken darüber machen muss, dass du hier aufkreuzt, kann ich endlich mal ein paar Dinge erledigen.«
    »Ich bin froh, dass es dir nichts ausmacht.«
    »Ausmacht? Wieso sollte es mir etwas ausmachen?«
    »Nur so.«
    »Gut. Sei

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