Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)
anschaulich zu machen. Die Dichte der Sinnbezüge und die Feinheit der Detailgestaltung ist bereits bei diesen frühesten Werken der europäischen Literatur so groß, dass sie sich erst bei mehrmaligem Lesen erschließt. Jede Einzelszene ist ein kunstvoll gearbeitetes Juwel, und doch liegt die wahre Schönheit des Werks in dem großen Zusammenhang, in den diese Szenen jeweils gestellt sind, der von großer Humanität und tiefer Religiosität zeugt. Wer H. kennt, wird ihn auch schätzen. Sein Platz in der Geschichte der größten Dichter der Menschheit könnte nur durch Unkenntnis gefährdet werden.
Ausgabe: Odyssee. Hg. H. van Thiel. Hildesheim 1991. – Ilias. Hg. H. van Thiel. Hildesheim 1996.
Wolfgang Bernard
Aus: Metzler Lexikon Weltliteratur. Herausgegeben von Axel Ruckaberle (ISBN 978-3-476-02093-2). © 2006 J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH, Stuttgart
Ausführliches Inhaltsverzeichnis
I . Gesang
Ratschluß der Götter, daß Odysseus, welchen Poseidon verfolgt, von Kalypsos Insel Ogygia heimkehre. Athene, in Mentes’ Gestalt, den Telemachos besuchend, rät ihm, in Pylos und Sparta nach dem Vater sich zu erkundigen und die schwelgenden Freier aus dem Hause zu schaffen. Er redet das erstemal mit Entschlossenheit zur Mutter und zu den Freiern. Nacht.
II . Gesang
Am Morgen beruft Telemachos das Volk und verlangt, daß die Freier sein Haus verlassen. Antinoos verweigert’s. Vogelzeichen von Eurymachos verhöhnt. Telemachos bittet um ein Schiff, nach dem Vater zu forschen; Mentor rügt den Kaltsinn des Volks; aber ein Freier trennt spottend die Versammlung. Athene in Mentors Gestalt verspricht dem Einsamen Schiff und Begleitung. Die Schaffnerin Eurykleia gibt Reisekost. Athene erhält von Noemon ein Schiff und bemannt es. Am Abend wird die Reisekost eingebracht, und Telemachos, ohne Wissen der Mutter, fährt mit dem scheinbaren Mentor nach Pylos.
III . Gesang
Telemachos, von Nestor, der am Gestade opfert, gastfrei empfangen, fragt nach des Vaters Rückkehr; Nestor erzählt, wie er selbst und wer sonst von Troja gekehrt sei, ermahnt den Telemachos zur Tapferkeit gegen die Freier und rät ihm, bei Menelaos sich zu erkundigen. Der Athene, die als Adler verschwand, gelobt Nestor eine Kuh. Telemachos von Nestor geherbergt. Am Morgen nach vollbrachtem Opfer fährt er mit Nestors Sohne Peisistratos nach Sparta, wo sie den anderen Abend ankommen.
IV . Gesang 52
Menelaos, der seine Kinder ausstattet, bewirtet die Fremdlinge und äußert mit Helena teilnehmende Liebe für Odysseus. Telemachos wird erkannt. Aufheiterndes Mittel der Helena und Erzählungen von Odysseus. Am Morgen fragt Telemachos nach dem Vater. Menelaos erzählt, was ihm der ägyptische Proteus von der Rückkehr der Achaier und dem Aufenthalt des Odysseus bei der Kalypso geweissagt. Die Freier beschließen, den heimkehrenden Telemachos zwischen Ithaka und Samos zu ermorden. Medon entdeckt’s der Penelopeia. Sie fleht zu Athene und wird durch ein Traumbild getröstet.
V . Gesang
Zeus befiehlt durch Hermes der Kalypso, den Odysseus zu entlassen. Ungern gehorchend, versorgt sie den Odysseus mit Gerät, einen Floß zu bauen, und mit Reisekost. Am achtzehnten Tage der Fahrt sendet Poseidon ihm Sturm, der den Floß zertrümmert. Leukothea sichert ihn durch ihren Schleier. Am dritten Tage erreicht er der Phaiaken Insel Scheria, rettet sich aus der Felsenbrandung in die Mündung des Stroms und ersteigt einen waldigen Hügel, wo er in abgefallenen Blättern schläft.
VI . Gesang
Nausikaa, des Königs Alkinoos Tochter, von Athene im Traum ermahnt, fährt ihre Gewande, zu waschen, an den Strom und spielt darauf mit den Mägden. Odysseus, den das Geräusch weckte, naht flehend, erhält Pflege und Kleidung und folgt der Beschützerin bis zum Pappelhain der Athene vor der Stadt.
VII . Gesang
Nach Nausikaa geht Odysseus in die Stadt, von Athene in Nebel gehüllt und zum Palaste des Königs geführt, wo die Fürsten versammelt sind. Er fleht der Königin Arete um Heimsendung und wird von Alkinoos als Gast aufgenommen. Nach dem Mahle, da Arete um die Kleider ihn fragt, erzählt er seine Geschichte seit der Abfahrt von Kalypso.
VIII . Gesang
Alkinoos empfiehlt dem versammelten Volke die Heimsendung des Fremdlings und ladet die Fürsten samt den Reisegefährten zum Gastmahl. Kampfspiele. Odysseus wirft die Scheibe. Tanz zu Demodokos’ Gesang von Ares und Aphrodite. Andere
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