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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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auf.
    »Der Tokamak wird soeben hochgefahren, Captain.«
    »Gut.« Weston war einigermaßen erleichtert.
    Eigentlich hätte die Inbetriebnahme des Fusionsreaktors viel länger dauern müssen, aber einmal mehr hatte der Chefingenieur sein Versprechen gehalten. Für den Augenblick würde Weston jedenfalls mit dem vorliebnehmen, was er zur Hand hatte, und es so gut wie möglich nutzen.
    » EMP -Torpedos«, befahl er. »Wie viele sind einsatz­bereit?«
    »Zehn, Captain«, erwiderte Waters.
    »Alle scharfmachen. Standardverteilung. Auf meinen Befehl hin abfeuern.«
    »Ja, Sir.« Waters wiederholte die Anweisung und gab mehrere Befehle in den Rechner ein.
    »Feuer frei!«
    Captain Tianne starrte auf die von ihrem Rechner gelieferten Informationen. Das kleine Schiff hatte den Kreuzer der Drasins mit einem plötzlichen Sperrfeuer aus Energie beschossen. Was für Waffen das auch gewesen sein mochten: Sie passten ganz und gar nicht zum flachen Ener­gieprofil des kleineren Schiffs. Und das bedeutete, dass dieses Schiff es außerordentlich gut schaffte, etwas vorzutäuschen, was es nicht war.
    »Verfolgen Sie den Beschuss«, befahl sie. »Ich möchte ein vollständiges Profil dieser Waffen.«
    »Wird erledigt, Captain«, erwiderte ein junger Mann an der Gefechtsstation.
    »Wie lange noch bis zu unserer Ankunft?« Tianne blickte zu den Steuerelementen hinüber.
    »Noch zehn Rotationen.«
    Sie beobachtete den Bildschirm und die Schätzwerte für die wechselseitige Feindberührung der beiden Schiffe. Die Leute auf dem Schiff namens Odyssey würden die Konfrontation mit dem Gegner noch mindestens vier Rotationen lang aus eigener Kraft überstehen müssen.
    Die Torpedo-Gruppe war vor fast einer Minute von der Odyssey gestartet, die Sensoren verfolgten gerade ihren Todesflug, da begannen von den feindlichen Schiffen Kampfjäger wie wütende Bienen aus einem Bienenstock auszuschwärmen.
    Während die Displays wegen widersprüchlicher Signale verrückt spielten, traf der erste EMP -Torpedo sein Ziel.
    Kugelförmige weißliche Energieschwaden erhellten den Himmel und entfesselten ihre zerstörerische Kraft in den Reihen des feindlichen Fluggeschwaders. Dann verschwan­ den sie langsam vom Schirm, da die Sensoren aufgrund der Folgeexplosionen keine Informationen mehr sammeln konnten.
    Irgendjemand auf der Brücke pfiff leise durch die Zähne, aber Weston wusste nicht, wer, und war auch nicht sonderlich neugierig, da er vorgebeugt an den Bildschirmen saß und darauf wartete, wieder Bilder hereinzubekommen.
    Dann verdunkelten sich die Bildschirme: Die letzte der sekundären Explosionen verebbte, und damit legten sich auch die Energieschwaden. Weston sah, dass die beiden feindlichen Kriegsschiffe immer noch auf die Odyssey zuhielten, und fluchte leise.
    »Nur das Jagdgeschwader hat den Schaden abbekommen, Captain«, meldete Waters.
    So viel hatte sich Weston schon selbst zusammengereimt. »Das sehe ich auch«, erwiderte er. »Zählen Sie die restlichen Kampfjäger des Gegners.«
    »Ja, Sir.«
    Weston zog einen Bildschirm heran und schüttelte grimmig den Kopf.
    Es würde heikel werden – so viel stand fest. Das Pro­b­lem war, dass er keine Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Lage sah.
    »Team Zwei: Aus der Formation ausscheren und die Leitflugzeuge angreifen.«
    Samuels sah zu, wie die Vierergruppe auf Stephanos’ Befehl hin aus der Hauptgruppe ausscherte, beschleunigte und dabei eine enge, rautenförmige Staffel bildete.
    Die außerirdischen Feinde näherten sich aus Richtung der Sonne. Durch das blendende Licht bekamen die Sensoren, die die genaue Zahl der Gegner erfassen sollten, keine Bilder mehr herein.
    Der Anflug aus der Sonne war einer der ältesten Tricks in der Geschichte der Luftfahrt, und er funktionierte meistens. Selbst in späteren Epochen der Luftfahrt, als Radar und Lidar selbst altbekannte Manöver zu komplizierten taktischen Operationen gemacht hatten, waren Situationen aufgetreten, in denen der Anflug aus der Sonne dem Piloten genau den Vorteil verschafft hatte, den er brauchte. Und das hatte sich in der Erdatmosphäre abgespielt, in der die Schutzschichten, die den Planeten bewohnbar machten, die schlimmste Sonnenstrahlung herausgefiltert hatten. Hier draußen, im Raum, gab es nichts, was die Sensoren vor dem aufgeladenen Solarwind und der intensiven Strahlung geschützt hätte.
    Das beste Bild, das Samuels hereinbekam, zeigte hin und wieder eine Gruppe feindlicher Kampfjäger, die völlig willkürlich irgendwann

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