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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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mitgenommen, Sir«, erwiderte Waters nach kurzer Prüfung. »Hält noch, aber viel mehr können diese Platten nicht einstecken.«
    »Verstehe. Bereiten Sie ein Wendemanöver vor, Mister Daniels. Wir müssen die EMP -Torpedos gegen die Verfolger einsetzen.«
    »Ja, Sir, auf Ihren Befehl.«
    »Captain!« Susan Lamont schreckte auf. »Die Elektroniker melden, dass Kampfjäger Kurs auf uns nehmen!«
    »Die haben sie sicherheitshalber losgeschickt«, knurrte Weston. »Hätte ich an deren Stelle auch getan.«
    Nach kurzem Überlegen schaltete er einen Kanal frei. »Archangels … Sofort startklar machen!«
    Tianne starrte fassungslos auf ihre Displays, denn sie konnte oder wollte das, was sie dort soeben gesehen hatte, einfach nicht glauben. Das Schiff der Drasins hatte den Vorteil, jeden Vorteil, auf seiner Seite gehabt. Leistungs­fähigere Waffensysteme, eine Panzerung, die noch viel stärkeren Laserbeschuss als den des unbekannten Schiffes abwehren konnte. Außerdem war das Drasin-Schiff schneller gewesen und hatte rasanter beschleunigen können. Es war seinem unbekannten Gegner eindeutig überlegen gewesen.
    Wieso also war es jetzt zerstört, während das seltsam geformte Schiff der Anderen überlebt hatte?

36
    Als zwei weitere Kampfjäger vom Flugzeugträgerdeck der Odyssey starteten und ins Dunkle hinausrasten, war kein ohrenbetäubendes Dröhnen zu hören. Stattdessen waren nur strahlende Lichtblitze und eine plötzliche, schnelle Bewegung wahrzunehmen. Samuels wartete darauf, dass sie an die Reihe kam. Während das Bodenpersonal herumwuselte, um ihr den Weg freizumachen, schöpfte sie beim leisen Summen ihres Kampfjägers neuen Mut.
    Ein letztes Mal überprüfte sie alle Systeme. Als ihr ein Licht ins Auge stach, blickte sie auf.
    Das Bodenpersonal sprach nicht mit ihr, das brauchte es auch gar nicht. Die Gestalt vor ihr – der helle weißgelbe Raumanzug wies sie als einen der Offiziere vom Dienst aus – gab ihr stattdessen mit Handzeichen das Okay für den Start. Daraufhin streckte sie ihrerseits den Daumen hoch, gab den Befehl für die Freigabe der beiden maschineneigenen Reaktoren ein und wartete auf die endgültige Starterlaubnis.
    Der Offizier vom Dienst ging in die Hocke, beschrieb mit der Hand einen scharfen Bogen und deutete ins Dunkel.
    Samuels drückte den Gashebel ganz durch und spürte dabei den plötzlichen Ruck, der sie zurück in ihren Sitz warf, obwohl das CM-Feld rings um den Kampfjäger bereits aktiviert war. Dann verschwamm das Flugzeug­trägerdeck vor ihren Augen, und sie wurde in den Raum hinauskatapultiert.
    »Archangels«, drang Stephanos’ Stimme deutlich zu ihr durch. »Gruppiert euch um mich herum … Bildet einen engen Keil, wir werden ein paar Informationen über den Gegner sammeln.«
    Automatisch sammelten sich die Kampfjäger, sobald sie den Schiffsrumpf der Odyssey hinter sich gelassen hatten. Alle schalteten ihre vorderen Sensoren ein und aktivierten das komplette Programm der elektronischen Gefechts­instrumente, um sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten.
    Als sich der letzte Kampfjäger von den Schiffsmasten entfernt hatte und außer Reichweite war, zündete die Odyssey die vorderen Steuerraketen, hob den Bug und drehte, bis sie sich wieder auf einem ballistischen Kurs befand und ihr Bug nach hinten, auf die Verfolger wies.
    »An alle Archangels: Interface aktivieren«, befahl Ste­phanos.
    Samuels’ Hände zögerten kurz bei der unangenehmen Erinnerung an das Interface. Doch dann löste sie den Schnappriegel und schob den Schalter nach vorn.
    Als sich die spitzen Nadeln in ihren Nacken bohrten, zischte sie vor Schmerz unwillkürlich auf, doch er legte sich gleich darauf, und sie zwang sich zu entspannen. Die Nadeln verliehen ihr das Gefühl, den Kampfjäger fast mit purer Gedankenkraft lenken zu können. Sie lächelte, während sie den vorgesehenen Platz in der Formation einnahm.
    Für einen solchen Einsatz war sie ausgebildet worden.
    »Ist der Tokamak schon bereit?«, fragte Weston, während er zusah, wie sich das Sternfeld bei der Drehung der Odyssey dramatisch veränderte.
    Die Vergrößerung des Rechners rückte die feindlichen Schiffe in den Mittelpunkt. Immer noch rasten sie auf die Odyssey zu, ins Licht des Sterns getaucht, der sich jetzt im Rücken des terrestrischen Schiffs befand. Im reflektierten Licht funkelten die beiden gegnerischen Schiffe bedrohlich. Sie waren jetzt nur noch vierzig Lichtsekunden von der Odyssey entfernt und holten schnell

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