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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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erwischt!«, rief jemand.
    »Statusmeldung, Mister Waters!«, befahl Weston ungeachtet des allgemeinen Begeisterungstaumels.
    Auch Waters verhielt sich ruhig, da er aufmerksam die Reaktionen des Feindes beobachtete. Jeder Einschlag einer Hochgeschwindigkeitsrakete entsprach der kinetischen Energie eines Atomschlags, sofern deren CM-Generatoren beim Aufprall zerstört worden waren und die Raketen wieder ihre volle Masse angenommen hatten. Theoretisch konnten die massiven Geschosse sogar mehr Energie abgeben als jeder bislang konstruierte Atomsprengkörper.
    Doch galt das auch in der Praxis? Waters war sich nicht mehr sicher.
    »Das feindliche Schiff stabilisiert sich jetzt wieder, Captain. Ist noch nicht außer Gefecht gesetzt.«
    Über die Brücke senkte sich düsteres Schweigen, doch Weston reagierte gelassen. »Abfeuern unserer Hauptlaser vorbereiten.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Waters.
    Weston beobachtete die abnehmenden Zahlenwerte. Jetzt lagen nur noch dreizehn Sekunden zwischen der Odyssey und dem vor ihr liegenden Feind. Und die Verfolger in ihrem Rücken hatten es inzwischen geschafft, weitere fünfzehn Lichtsekunden aufzuholen.
    Es war klar, dass die Odyssey den kurzzeitigen, durch die Beschleunigung bedingten Vorteil eingebüßt hatte. Bald würde es auch mit den zwei Gegnern in ihrem Rücken zur Konfrontation kommen – sofern die Odyssey das derzeitige tödliche Duell überhaupt überstand.
    »Lasereinschlag!«, meldete Waters knapp. »Schwerer Treffer am vorderen Schiffspanzer!«
    »Status?«
    »Stabil, Captain.«
    »Kurs beibehalten.«
    »Captain?«, platzte Daniels schockiert heraus und dreh­te sich halb zu Weston um.
    »Solange sie uns beschießen, Mister Daniels, können sie nicht ausweichen. Mister Waters: Feuer mit den Hauptlasern eröffnen.«
    »Ja, Sir.«
    An Bord des Kriegsschiffes Cerekus beobachtete auch Captain Tianne den Gefechtsverlauf, denn sie vertraute den einseitigen Meldungen, die man ihr vom Planeten aus übermittelt hatte, nicht hundertprozentig. Falls man diesen Berichten glaubte, musste dieser »Verbündete« Ad­miral Tanners ja ein wahrer Gigant sein – zumindest auf dem Schlachtfeld.
    Doch nach den Informationen ihrer Sensoren sah es eher nach dem Kampf von David gegen Goliath aus. Die Energiekurve des verbündeten Schiffes war annähernd flach. Auf dem Schiff wurde so wenig Energie erzeugt, dass im Vergleich dazu sogar manche Frachter der Kolo­nien besser abgeschnitten hätten. Und die Waffensysteme dieser Verbündeten, zumindest diejenigen, die sie seit ihrer Ankunft eingesetzt hatten, schlugen auf den Energiemessgeräten der Cerekus kaum aus.
    Da muss irgendein Trick dabei sein , überlegte sie, weil sie keine andere Erklärung fand. Vielleicht kaschieren sie ihre Energiesignaturen mit irgendwelchen Tarnsystemen?
    Ihr Schiff, die Cerekus , sauste jetzt mit seiner durchaus eindrucksvollen Höchstgeschwindigkeit auf das Schlachtfeld zu, aber der Krieg wurde acht Rotationen entfernt ausgetragen, und selbst mit dem Antrieb der Cerekus würde es einige Zeit dauern, bis sie dort ankamen.
    Im Klartext: Die Verbündeten des Admirals würden einfach noch eine Weile aus eigener Kraft überleben müssen.
    Der mittels Überlagerungstechnik erzeugte Laser aus der Geschützhauptgruppe der Odyssey – von der Bedienungsmannschaft so modifiziert und fein abgestimmt, dass er die Absorbierungsfrequenzen des gegnerischen Schiffs­panzers optimal nutzen konnte – brauchte nach dem »Feuer frei«-Befehl knapp zehn Sekunden bis zum Angriffsziel.
    Er fand ein Schiff vor, das weiterhin Kurs auf die Odyssey nahm und immer noch fleißig Energiestrahlen aussandte. Energiestrahlen, die seine eigene armselige Leistungskraft um fast das Tausendfache übertrafen. Aber er revanchierte sich dafür.
    Ein paar Sekunden später absorbierte die Hülle des feindlichen Schiffs fast hundert Prozent der von der Odyssey ausgeschickten Energie und verwandelte sich in Magma. Das Kriegsschiff begann zu brodeln.
    Zehn Sekunden später faltete sich das Schiff plötzlich in sich zusammen: Der Laserstrahl hatte entlang der gesamten Schiffsbreite ein riesiges Loch gerissen, war in das Energiezentrum des Schiffes eingeschlagen und hatte den Reaktor in einen nuklearen Sprengkörper verwandelt.
    »Erwischt!« Waters grinste böse, als der kritische Zustand des feindlichen Schiffes auf seinen Displays sichtbar wurde. Fast gleichzeitig erloschen die Warnlämpchen.
    »Wie steht’s mit unserer Panzerung am Bug?«
    »Ist arg

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