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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Kommando über die Archangels hatte er sich vor allem mit Fliegen und Kämpfen beschäftigt, und genauso war es auch in seiner Zeit als Marineflieger im Dienst der Ver­einigten Staaten gewesen. Zum Glück würde er sich nicht mehr mit diplomatischen Fragen befassen müssen, sobald er sich außerhalb des Kommunikationsbereichs der Erde bewegte, und dieser Fall würde schon bald eintreten.
    Bald darauf verlangten die Ereignisse des Tages ihren Tribut und Weston schlief schnell ein.

2
    »Commander Roberts, haben wir die Freigabe zum Start?«, fragte Captain Weston.
    »Ja, Sir. Die kam vor einigen Minuten von der Raum­station Liberty «, erwiderte der Achtung gebietende Commander mit weit tragender Stimme. »Die endgültige ­Genehmigung vom Tower kam während der Nacht. Com mander Harris wünscht Ihnen viel Glück.«
    Das genügte Weston. Die Genehmigung vom Tower war die endgültige Bestätigung von offizieller Stelle, das sie zum Aufbruch brauchten. »Bitte übermitteln Sie ihm meinen Dank, Commander. Setzen wir Steuerraketen ein?«
    Roberts rief eine Anweisung auf seinem PDA auf. »Aye aye, Sir.«
    »Also gut, Steuermann, leiten Sie das Manöver ein, lösen Sie die Verankerungen und bringen Sie uns hier raus. Langsame Fahrt voraus.«
    »Langsame Fahrt voraus, aye aye, Sir.«
    Die Odyssey teilte sich den Weltraum mit vielen anderen staatlichen Konstruktionsprojekten der Nordamerikanischen Konföderation. Das schloss auch die Raumstation ein, die irgendwann gebaut worden war, um die ISS zu ersetzen, nachdem man die veraltete internationale Raum station irgendwann stillgelegt und in der Atmosphäre hatte verbrennen lassen, nachdem sie aus ihrer Umlaufbahn geraten war. Die neue Raumstation Liberty war so kon­zipiert, dass sie voraussichtlich sehr viel länger durchhalten würde als ihre Vorgängerin. Als sich die Odyssey aus dem Schatten der großen Station löste, bewunderte Weston deren Silhouette, die sich deutlich vom Blau und Weiß der Erde abhob.
    Die Steuerraketen, die das riesige Raumschiff aus dem Orbit beförderten, ließen das Schiffsdeck erbeben. Unverzüglich konzentrierte sich Weston wieder auf die vor ihm liegenden Aufgaben. Lieutenant Daniels bediente fortwährend den Touchscreen vor sich und nahm mittels Computerinterface die nötigen Kurskorrekturen vor.
    Als Weston Daniels bei dessen Arbeit beobachtete, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Er hatte nicht viel Vertrauen zu einem von Rechnertastaturen gesteuerten Flug. Stets hatte er sich lieber auf Steuerknüppel und Beschleunigungshebel verlassen, aber die Schiffskonstrukteure der Odyssey hatten deren Einsatz nur als letzte Möglichkeit vorgesehen.
    Mittlerweile ließ Daniels die Hände über die Komponenten des Multifunktionsschirms vor sich gleiten. Die Sen­soren innerhalb des versiegelten Interface erspürten die Positionen seiner Finger, und das dazugehörige Display leuchtete wie eine Weihnachtslichterkette auf, als er die Systeme nacheinander aufrief und die Verankerungskabel der Odyssey löste.
    Mit Hilfe der Steuerraketen trieb das Schiff sanft dahin, bis Daniels den schiffseigenen Reaktor aktivierte, was vor­übergehend ein leises Rumpeln auslöste.
    Mit beschleunigtem Tempo entfernte sich das Schiff von der Raumstation und der Erdumlaufbahn und ließ dabei jene geschäftige Raumregion zurück, in der man es konstruiert und zusammengebaut hatte.
    »Steuermann, sobald wir weit genug von der Erde entfernt sind, die Navigationsstrahler aktivieren und auf ein Drittel Lichtgeschwindigkeit beschleunigen«, befahl Weston.
    »Wird gemacht, Sir.«
    Kurz darauf wurden die vorderen Feldgeneratoren in Gang gesetzt, um den Pfad vor dem Schiff von Welt­raum­schrott zu säubern. Danach schaltete sich die gewaltige Schiffsmaschinerie ein und die Odyssey begann ihre schnelle Fahrt durch die von der Sonne erzeugte Gra­vitationssenke.
    »Wir nähern uns einem Zwangzigstel der Lichtgeschwindigkeit, Captain«, meldete sich Daniels. »Bitte um Genehmigung zur CM-Aktivierung.«
    »Erteilt.«
    Das Counter-Mass-System des Schiffs war das Herzstück aller Antriebssysteme unterhalb der Lichtgeschwindigkeit; es bestand aus mehreren am Kiel angebrachten Generatoren, die rund um das Schiff ein Energiefeld erzeugten. Die damit verbundene Mathematik bereitete Weston ziemliches Kopfweh, allerdings verstand er zumindest so viel davon, dass er begriff, was passierte, als die Felder sich aufluden.
    Rings um die Odyssey bildete sich eine Blase, als sich ein Generator

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