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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Verabredung einhalten, Sie haben den Major ja gehört.«
    »Ja, hab ich, aber das muss noch warten.« Weston erwiderte gelassen den fragenden Blick seines Untergebenen.
    »Ja, Sir.« Roberts zog sich zurück.
    Bald darauf spürte Weston, wie die Deckplatten leicht zitterten. Durch das Zünden von Steuerraketen in Gegenrichtung änderte die Odyssey ihren Kurs. Vor ihnen ragte der gewaltige Jupiter auf – seit ewigen Zeiten gezeichnet von dem heftigen Sturm in seiner südlichen Hemisphäre. Das Schiff schlug jetzt einen seitlichen Kurs ein und hielt auf einen der Asteroidengürtel zu, die Unheil verkündend beide Seiten des großen Planeten flankierten.
    Bermont seufzte, während er sich auf der relativ bequemen Couch zurücklehnte, die eine ganze Wand des von der Besatzung genutzten Aufenthaltsraums einnahm. In die gegenüberliegende Wand war oben ein Bildschirm eingebettet, der – gespeist von den Daten der Außen­kameras – recht eindrucksvolle Bilder des Jupiter zeigte. Sehr schön, aber eindeutig nicht sein Ding.
    Als er sich in der weiträumigen Lounge umsah, fiel ihm auf, dass sich inzwischen einige Gruppen von gerade dienstfreien Besatzungsmitgliedern gebildet hatten. Zwei Tische waren offenbar den berühmten Jungs der Arch­angels vorbehalten. Er zuckte die Achseln und ließ sich auf einen unbesetzten Stuhl an einem Tisch sinken, an dem Männer in ähnlichen Uniformen wie der seinigen saßen. In seinem Rücken hörte er die Flieger über irgendetwas lachen, das er nicht mitbekommen hatte.
    »Der Hauptunterschied zwischen einem Kampfjäger­piloten und Gott besteht darin, dass Gott sich nicht für einen Kampfjägerpiloten hält«, sagte ein Mann, der sich in Bermonts Richtung gebeugt hatte, und grinste.
    Ehe Bermont irgendetwas erwidern konnte, mischte sich ein anderer ein. »Ja, aber die Archangels sind nicht ganz so eingebildet wie die meisten anderen Kampfjägerpiloten.«
    Anscheinend fanden die meisten Männer am Tisch das irgendwie witzig.
    »Die Archangels begnügen sich damit, Gottes rechte Hand zu sein, anstatt sich für den großen Boss persönlich zu halten.«
    Bermont kicherte, genau wie alle anderen, und stellte sich dem Witzbold vor.
    »Savoy«, gab der zurück und schüttelte ihm die Hand. »Techno-Freak.«
    Bermont fielen Savoys Schulterstreifen auf, die ihn als Ranger auswiesen, außerdem die geschwungenen Streifen eines Unteroffiziers und ein Abzeichen an seiner Brust, deshalb kam es ihm gar nicht in den Sinn, einen der unvermeidlichen Technik-Freak-Witze zu machen. Vielleicht später, wenn er den Mann besser kannte. Jedenfalls wollte er nicht unbedingt jemanden verärgern, der sowohl das Überlebenstraining der United States Navy SEAL s überlebt hatte als auch einen Videorekorder programmieren konnte. Solche Leute waren in der Regel nämlich sehr einfallsreich, wenn sie es einem heimzahlen wollten.
    Er merkte, wie Savoy kurz seine Uniform musterte, und musste lächeln: Savoys verwirrte Miene verriet, dass er sich über das Fehlen jeglicher Rangabzeichen wunderte. Die Canadian Joint Task Force 2 gab im Unterschied zu den amerikanischen Eliteeinheiten nicht viel auf Kennzeichen, durch die man ihre Mitglieder identifizieren konnte. Bis die kanadischen Streitkräfte von den North American Confederation Armed Forces, kurz NACAF , geschluckt worden waren, hatte Bermonts normale Uniform aus einem schwarzen Pullover der Luftwaffe, Hosen mit Tarnmuster und Stiefeln bestanden. Niemand hatte damals Rangabzeichen oder Orden getragen.
    »Ich bin Kanadier«, erklärte er.
    Savoy machte große Augen, als ihm klar wurde, was das bedeutete. »Aha. Schön, Sie an Bord zu haben.«
    »Schön, hier an Bord zu sein.«
    Die Piloten hinter ihnen wurden wieder lauter und unterbrachen mit ihrem Lachen Bermonts Gespräch mit Savoy. Bermont taxierte sie: Die Archangels waren berühmt-berüchtigt – möglicherweise die bekanntesten Gesichter in der Konföderation. Die Regierung hatte diese Gesichter auf den Werbeplakaten für die Armee ein­gesetzt. Nicht nur, um Nachschub zu rekrutieren, sondern auch, um die Moral während des Krieges mittels solcher Heldentypen hochzuhalten. Viele Soldaten, die Bermont kannte, mochten die Archangels nicht besonders und hielten sie für reine Angeber. Allerdings strafte die lange Liste ihrer Kriegsauszeichnungen diesen Eindruck Lügen.
    Bermont hatte nicht die Klasse, um sich mit ihnen zu messen, wie ihm klar war. Allerdings konnte er auch gut und gern darauf verzichten, dass die

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