Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs
geregelt wurde. In diesem Zusammenhang hatte – und das sei unterstrichen – der Gesetzgeber auch durchaus Sinnvolles ersonnen, denn unter anderem verbot er dem Normalsterblichen die Hummerzubereitung mittels Tötung im kochenden Wasser (Restaurant- oder Hotelköchen blieb dies jedoch weiterhin erlaubt) und beugte mit verschiedenen Regularien der Salmonellengefahr vor. Doch was ihn beim Thema »Muschelsuppe mit Tomaten« geritten hat, war kaum nachvollziehbar. Am ehesten können wir uns eine Phobie gegen die Farbe Rot vorstellen, doch angesichts der Tatsache, dass die Rechten in Massachusetts (mit ein bisschen Übung tippt sich das Wort quasi wie von selbst) seit Jahrzehnten kein Bein mehr auf den Boden bringen und George W. Bush hier regelmäßig ausgebuht wurde, will auch die ansonsten übliche Kommunisten-Paranoia nicht so recht verfangen. Eine andere Erklärung? Nee. Sorry. Echt nicht.
Kapitel 5
»Von wegen bester Freund …«
Hitliste der absurdesten Gesetze zur Reglementierung der Tierwelt
I n Frankreich soll es gesetzlich verboten sein, einem Schwein den Namen Napoleon zu geben. Belege für diese Behauptung ließen sich bei der Recherche zu diesem Buch leider nicht entdecken, was aber nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass es dieses Gesetz nie gegeben hat oder es nicht vielleicht in irgendeiner kommunalen Verordnung doch noch existiert. Aber die interessantesten und absurdesten Erlasse zum Thema Tier kommen – wer hätte es vermutet – natürlich ebenfalls aus den USA . Okay, dass es in der Ukraine verboten ist, mehr als fünf Wölfe gleichzeitig auf seinem Grundstück zu beherbergen, ist schon ganz lustig, und auch das berühmte Streichelverbot für wild lebende Tiger in Indien entbehrt nicht einer gewissen pikanten Note, doch was ist dies alles schon gegen eine Verordnung, wie sie so wuchtig und formschön aus den Archiven San Franciscos daherkommt: Dort nämlich war es bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts noch untersagt, Elefanten auf Hauptverkehrsstraßen spazieren zu führen … es sei denn, die Tiere waren ordnungsgemäß angeleint. Auf dem Flughafengelände der Stadt Bourbon in Mississippi dürfen keine Schildkrötenrennen veranstaltet werden – mutmaßlich um die dortigen Piloten nicht zu entmutigen –, und in Zion (Illinois) soll es nach wie vor verboten sein, Hunden oder Katzen angezündete Zigaretten anzubieten. Konsequenter Nichtraucherschutz.
Das Verhältnis der Amerikaner zu Tieren ist bekanntlich ohnehin äußerst ambivalent. Bisons wurden innerhalb weniger Jahre fast vollständig ausgerottet, doch toten Haushunden errichtete man in Kalifornien schon in den 1930er Jahren erste eigene Friedhöfe. Pferde wurden entweder geritten, bis die Mähren dampfend den Geist aushauchten, oder aber in diversen Fernsehserien vergöttert: Mister Ed und Fury mögen dafür als Beleg genügen. Lassie, Flipper und Black Beauty auf der einen Seite – die »wilden« Tiere auf der anderen. Tierschutz war (und ist) vielen konservativen Amerikanern nach wie vor ein dubioses Anliegen von Öko-Luschis und kommt im persönlichen Schöpfungsplan der Hinterwäldler aus dem Bibelgürtel nicht vor. Andererseits jedoch ist das eigene Haustier stets das Maß aller Dinge – es dient den Singles als hyperschlauer Kindersatz und der Futtermittelindustrie als großäugige und gewinnbringende Ergänzung zum keimfreien Bewohner des rosafarbenen Puppenhauses.
Und so unterschiedlich die Haltungen zu Tieren in den Vereinigten Staaten auch sind, so gespalten sind auch die im Folgenden zitierten Gesetze. Manche widmen sich in höchst ungewöhnlicher Form dem Schutz unserer vierbeinigen oder geflügelten Gefährten, andere scheinen dafür Sorge tragen zu wollen, dass die Menschheit den Kontakt mit anderen Lebewesen auf ein Minimum beschränkt oder langfristig sogar komplett einstellt. Überzeugen Sie sich selbst.
Platz 12
§ Eine Person begeht das Delikt der ungesetzlichen Ausbeutung von Bären, wenn sie wissentlich eine der folgenden Handlungen unternimmt:
Wenn er oder sie einen Bärenringkampf ankündigt, damit beschäftigt ist oder damit Geld verdient, Bärenkämpfe zu veranstalten,
Geld dafür annimmt, um einer anderen Person zu ermöglichen, einen Bärenkampf zu veranstalten,
einen Bären verkauft, erwirbt, besitzt oder trainiert, um einen Bärenkampf zu veranstalten.
Verbot der ungesetzlichen Bärenausbeutung aus den Alabama Acts von 1996. Das Strafmaß wird in diesem Fall dem Gericht überlassen, wobei auch
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