Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs
dass Oklahoma einst als »Dust bowl« Amerikas verschrien war und seinen Ruf als Staubschüssel nur deshalb loswurde, weil es ein paar künstliche Seen anlegen ließ.
§ Die folgenden Tiere stehen im Staat Oklahoma das ganze Jahr über unter dem besonderen Schutz des Bundesstaates und in der Obhut des Umweltamtes (…) und dürfen nach dem Gesetz zum Erhalt von Flora und Fauna auch innerhalb der für die in Absatz 2 geltenden Jagdsaisonzeiten nicht gejagt, erlegt oder an ihrer Ausbreitung anderweitig gehindert werden (…):
Bisons
Wildpferde (alle Gattungen) (…)
Walfische (alle Gattungen) (…)
Diesem mit Weitsicht und Augenmaß erlassenen Gesetz ist es zu verdanken, dass es in Oklahoma noch immer Wale … ääh – neee, anders … dass es in Oklahoma eigentlich, also, wenn es nicht ausgerechnet mitten im Landesinneren, also quasi so gar nicht am Meer und nicht so verflucht weit weg von jeder Küste … Also wenn es irgendwie diese Riesenwuchtbrummer hier gäbe, dann, ja dann … würde es sie noch immer geben. Wir in Oklahoma haben unsere … Wale … die hätten wir total lieb. Und jagen sie nicht. Also würden sie nicht jagen, wenn wir sie jagen könnten, wenn es sie hier gäbe. Free Willy und so. Sie wissen schon.
In Afrika ist der seriöse Safariveranstalter ja bekanntlich längst dazu übergegangen, die Elefantenbüchsen als Schmuddelware nur noch an ausgesucht potente Wilderer unter dem Ladentisch auszuhändigen und Otto Normalverbraucher stattdessen sogenannte Fotosafaris anzudrehen. Hat den Vorteil, dass es auch in ein paar Jahren noch den ein oder anderen Löwen gibt, hat aber auch den Nachteil, dass der Elfenbeinpreis kontinuierlich steigt und immer weniger echte Gnugeweihe in den Hausbar-Hobbykellern deutscher Kenia-Besucher hängen. Ist blöd, aber auch als schießwütiger Mitteleuropäer kann man heutzutage nicht alles haben. Das heißt – man kann natürlich schon, aber das kostet dann auch ordentlich.
Und weil sich das nicht jeder leisten kann – und damit zurück zum Thema –, hat der schlaue Tourismusmanager schon vor Jahren beschlossen, dass ab jetzt nur noch mit der Kamera geschossen wird. Macht weniger Flecken aufs khakifarbene Jägerhemd, das lästige Ausweiden fällt flach und man muss den Kindern nicht ständig erklären, warum Simba, das schnuffige Löwenbaby, binnen Minuten zum Vollwaisen geworden ist. Doch weil selbst die schlauesten Marketingexperten Zentralafrikas blutige Anfänger sind im Vergleich mit amerikanischen Öko-Fundamentalisten, ist man im schönen Wyoming den afrikanischen Bemühungen wieder mal weit voraus. Denn hier ist nicht nur das Totschießen total out. Die folgende Anweisung findet man im umfangreichen Regelwerk für den Yellowstone Nationalpark. Die Parkwächter sind dazu verpflichtet, die Regeln zu vermitteln und ihre Einhaltung zu überwachen.
Platz 1
§ Im Monat Juni ist es im gesamten Staatsgebiet Wyomings nicht gestattet, wild lebende Hasen zu fotografieren.
Puuh. Da atmen wir jetzt erst mal durch und denken nach. Hasen. Im Juni. Nicht knipsen. Sonst böse. Schon klar – aber wieso? Ist das Licht im Juni so schlecht, dass der rassige Rammler irgendwie rammdösig rüberkommt? Oder ist das gerade der Monat, in dem Meister Lampe seine Mittsommernachtspartys feiert, bei denen er nicht gestört werden will? Diskretion und Artenschutz? Aber was spricht gegen das Fotografieren generell? Digitale Schonzeit? Motiv-Inflation? Oder ist im Juni gar Paarungszeit und dem geschlechtlich möglichst noch unverdorbenen Parkbesucher könnte angesichts der Teleobjektiv-Schnappschüsse unkeuscher Rituale in der Original-Löffelchenstellung unwohl werden?
Leider gilt auch in diesem Fall: Trotz aller Bemühungen waren Antworten auf die Sinnhaftigkeit dieses Paragraphen nirgendwo zu finden. ’tschuldigung.
Kapitel 6:
»… sei dem Manne untertan«
Hitliste der absurdesten Gesetze zur fortgesetzten Diskriminierung von Frauen
W ie in Kapitel 2 dieses epochalen Werkes bereits erwähnt, existieren weltweit unzählige sinnreiche Erlasse und Verordnungen, um das Zusammenleben von Mann und Frau zu regeln – zumeist kommen die Männer dabei deutlich besser weg. Das allerdings ist kein Wunder, denn jenseits der Frauenquote gilt in den meisten Gesellschaften – ohne eine Mohammed-Karikatur an die Wand werfen zu wollen, erwähne ich mal den arabischen Kulturkreis als Musterbeispiel – die Frau eher als schmückendes Beiwerk denn als eigenständiges Wesen. Selbstverständlich
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