Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs
Krötenart zu halten, zu züchten, zu importieren, zu erwerben, zu veräußern, ihr Sekret abzuschöpfen oder an ihr zu lecken.
Nun mag sich der eine oder andere fragen, wer schon gerne an einer Kröte leckt. Die Bufo marinus – ursprünglich in Südamerika und mittlerweile auch in Australien heimisch – wird schließlich auch bis zu fünfundzwanzig Zentimeter lang und sieht echt eklig aus. Die Antwort liegt im Sekret des Viechs: Darin sind Stoffe enthalten, die zu Halluzinationen führen können – LSD für Tierfreunde, sozusagen. Diese Fassung des Gesetzes von 1990 stammt aus Los Angeles.
Platz 6
§ Besitzer von Hähnen gleich welcher Art und Rasse und unabhängig vom Alter des Tieres oder der Tiere (…) sind verpflichtet zu verhindern, dass ihre Hähne innerhalb der Stadtgrenzen krähen.
Diesen bindenden Erlass verabschiedete der City Council der Stadt Ontario in Kalifornien im Jahr 1930. Man dürfte nicht falschliegen, wenn man Beschwerden lärmempfindlicher Bürger als Ursache für diesen lustigen Paragraphen vermutet. Eine Nachschau ergab übrigens, dass diese Verordnung in Ontario keine Gültigkeit mehr besitzt. Schade eigentlich.
Platz 5
§ Der Transport von sogenannten Goldfischen in einem städtischen Linienbus ist vom Fahrer zu unterbinden, sofern sich die Fische innerhalb ihres Transportbehälters für Fahrgäste sichtbar bewegen.
Dieser Erlass aus den Richtlinien der Stadt Seattle zum öffentlichen Personennahverkehr stammt aus dem Jahr 1966, soll nach wie vor gültig sein und bleibt rätselhaft: Warum sollen sich Goldfische (und warum Goldfische? Was ist beispielsweise mit Karpfen? Oder Forellen?) bei einer Busfahrt nicht bewegen? Und wie soll das möglich sein, wenn es sich um lebende Goldfische in einem Glas oder einer Plastiktüte handelt? Warum dürfen andere Fahrgäste nicht sehen, wie sich Goldfische bewegen? Und bedeutet diese Verordnung im Umkehrschluss, dass nur tote Goldfische transportiert werden dürfen oder man die Goldfische in undurchsichtigen Tüten transportieren muss? Die Antwort kennt möglicherweise nur der Wind – wir wären dankbar, wenn es irgendwo dort draußen jemanden gäbe, der für Aufklärung sorgen könnte.
Platz 4
§ (1) Für die Jagd, das Einfangen und das Erlegen sowie die anderweitige Bekämpfung der in Absatz 3 aufgeführten Tiere innerhalb des Stadtgebietes im Verantwortungsbereich der City Police bedarf es eines gültigen Jagdscheins oder einer vom Ordnungsamt der Stadt ausgestellten Lizenz. (…)
(3) a) Bären, Wölfe, frei laufende Hunde (…) Schlangen, Alligatoren und/oder Krokodile und/oder Kaimane (…) Mäuse.
Fast hätte es diese Verordnung für den Mäuse-Jagdschein in unsere Top 3 geschafft – sicherlich nicht zu Unrecht. Was sich die Stadtväter von Cleveland in Ohio bei den Alligatoren, die im Mittleren Westen eher selten anzutreffen sind, gedacht haben, ist schon ziemlich rätselhaft, aber erst bei den Mäusen?
Doch wenn wir schon von der grausamen Hatz auf Tiere sprechen, dann dürfen wir auch die liebevollen Seiten des amerikanischen Wesens bezüglich ihrer Vierbeiner nicht verschweigen. Die folgende Formulierung – sie könnte auch als sprachliches Irrlicht bezeichnet werden – soll uns stellvertretend daran erinnern, dass der gemeine Amerikaner durchaus ein großes Herz für Haustiere haben kann – und sei’s auch nur aus Versehen.
Platz 3
§ »No dog shall be in a public place without its master on a leash.« Oder – auf Deutsch:
Kein Hund darf ohne seinen Herrn an der Leine in der Öffentlichkeit sein.
So steht es in den Anordnungen der Stadt Belvedere in Kalifornien, so haben wir es ins Deutsche übertragen und so ist es verbürgt. Selbstverständlich hoffen wir darauf, dass es auch dort einen gestrengen Sheriff gibt, der die Einhaltung dieser Vorschrift gewissenhaft überwacht. Heidewitzka, was muss das für eine Freude für Lassie sein, wenn sie Timmy endlich mal spazieren führen darf. Und da vorne, wird da nicht gerade Boomer etwas ungehalten, weil sein Professor sich schon wieder gegen das Zeckenhalsband wehrt?
Natürlich dürfte der Legastheniker, der diese Anordnung verfasst hat, in Sack und Asche aus der Stadt gejagt worden sein, denn bekanntlich mag es kein Bürgermeister oder Stadtverordneter, wenn sich die Welt über seine Stadt amüsiert.
Platz 2
Wie groß das amerikanische Herz für Tiere ist, können Sie auch dem folgenden Paragraphen des Staates Oklahoma entnehmen. Allerdings sollte man vorausschicken,
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