Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs

Titel: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell belästigt werden - Richter, J: Öffentliche Mülleimer dürfen nicht sexuell beläs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justus Richter
Vom Netzwerk:
statt von hundert gleich von fünfhundert einheimischen Sammlern aus, dann kommen wir auf eine Schneckendichte, die uns nur noch eines denken lässt: Bloß weg hier!
    Platz 7
    § Während der Aussaat, der Erntezeit und der Seetangsaison sollen alle Bürger von mehr als 15 Jahren das Stricken von Strümpfen einstellen und das Land bearbeiten. Wer diesem Befehl nicht Folge leistet, wird mit Gefängnis bei karger Kost bestraft und all seine Schätze gehen an das Haus des Vogtes.
    Dieses Gesetz, das den Einwohnern der britischen Kanalinsel Jersey im Jahr 1608 das Stricken untersagte, steht bis zum heutigen Tag in den Gesetzesbüchern der Inselrepublik, die zwar dem britischen Staatsgebiet zuzurechnen ist, aber ausschließlich dem Königshaus untersteht und sich ansonsten selbstständig verwaltet. Seinerzeit war das Stricken auf Jersey dermaßen in Mode gekommen und wurde derart gewinnbringend, dass die Insulaner praktisch nichts anderes mehr taten und Ernte und den Fischfang völlig vernachlässigten. Das führte dazu, dass plötzlich massenhaft Lebensmittel importiert werden mussten, was wiederum die Gewinne aus dem Strickwarenverkauf schnell aufzehrte.
    Platz 6
    Die folgende Dienstanweisung aus den »City Laws of Claremont« in New Hampshire regelt den Arbeitsalltag und den Überwachungsauftrag der örtlichen Friedhofswärter.
    § (4) Keine Person soll die Friedhöfe für Picknicks benutzen, sich während einer Beerdigung dem Alkoholgenuss hingeben oder Alkohol auf das Friedhofsgelände bringen. (…)
    (9) Keinem Kind unter zehn Jahren ist es ohne Begleitung eines Erwachsenen gestattet, an einer Beerdigung teilzunehmen. (…)
    (11) Der Aufenthalt auf dem Friedhof bei Dunkelheit ist nur den Mitarbeitern der Friedhofsverwaltung oder Polizeibeamten gestattet oder Personen, die eine Erlaubnis des Ordnungsreferenten vorweisen können.
    Diese Verordnung ist zweifellos ein guter Anfang, muss aber dringend um ein paar Befugnisse erweitert werden, denn sonst heißt es bloß wieder, Verwaltungsbeamte könnten immer nur verbieten. Wie wär’s denn beispielsweise mit dieser Ergänzung? »Elfjährigen Knaben in Begleitung eines Polizeibeamten ist es auch nachts gestattet, während einer Beerdigung im angetrunkenen Zustand obszöne Lieder zu singen und dabei vom Picknick übrig gebliebene Weißbrotkrümel und Wurstreste über dem offenen Grab auszuleeren.« Besser?
    Platz 5
    § Alle Geschäfte, die zu Verträgen mit der Stadt Chicago führen, müssen sorgfältig daraufhin untersucht werden, ob die Betriebsgrundlagen des jeweiligen Geschäftspartners während der Ära der Sklavenhaltung durch den Handel mit Sklaven erzielt wurden.
    Chicago, Illinois; Slavery Era Disclosure Ordinance, Ord. No. 182, 3, 5-10-78.
    Wow, das ist politische Korrektheit in Reinform. Lassen Sie uns das noch mal genauer betrachten. Wenn der fiktive Urururururopa vom ebenfalls fiktiven Samuel Billington, dem Inhaber des gleichnamigen Heizungs- und Sanitärbetriebes, der im Rathaus Chicagos neue Kloschüsseln einbauen soll, dereinst Geschäfte mit Sklaven gemacht hat, dann ist Samuel Billington pfui? Kein akzeptabler Geschäftspartner mehr? Oder wie müsste man diesen Erlass sonst deuten? Mal ehrlich: Wenn man das ausweitet auf all jene Geschäftsleute, deren Vorfahren jemals
Bisons geschlachtet,
Indianer gekillt,
den Holocaust geleugnet haben,
dann wird’s verdammt einsam um die Stadt Chicago. Dann können sie bald niemandem mehr einen Vertrag anbieten. Aber bitte: Korrekt ist das natürlich trotzdem …
    Platz 4
    § Eine vollständige oder örtliche Narkose darf einer weiblichen Person von einem männlichen Arzt oder Zahnarzt nur in Gegenwart einer weiteren, nicht mit dem Arzt oder Zahnarzt verwandten Person verabreicht werden.
    Aus den Verordnungen West-Virginias zum Betrieb von Arztpraxen und den allgemeinen staatlichen Erlassen zum Arztberuf. Vielleicht ist das zu spitzfindig, aber könnte es sein, dass aus dieser Verordnung ein gewisses Misstrauen gegenüber Medizinern spricht? Nein? Na gut.
    Platz 3
    § Jeder männliche Einwohner der Stadt wird ersucht, ab sofort bis einschließlich zum 15. April des Jahres 2001 von der Benutzung eines Rasiermessers oder Rasierapparates zur Beseitigung der Barthaare Abstand zu nehmen, so dass er zum genannten Zeitpunkt als Bartträger bezeichnet werden kann. (…) Ein Verstoß gegen diesen Erlass wird mit einem Tagesarrest oder einer Geldstrafe von nicht weniger als 25 Dollar geahndet.
    Ganz ernst gemeint war diese

Weitere Kostenlose Bücher