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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Mil­li­ar­den Dol­lar er­baut hat­ten.
    Scout I war ei­ne Meß­sta­ti­on und aus­schließ­lich da­zu be­stimmt, Si­gna­le aus dem Welt­raum auf­zu­fan­gen und aus­zu­wer­ten.
    Au­ßer­halb des Schei­ben­kör­pers wur­de die An­ten­ne des kos­mi­schen Ra­dio­te­le­sko­pes mon­tiert. Zur Zeit ar­bei­te­ten zwei­tau­send Mann an dem »Sieb«, das ein­tau­send­sie­ben­hun­dert­drei­ßig Ki­lo­me­ter von der Erd­ober­flä­che ent­fernt frei im Raum schweb­te.
    Die drei­ßig Ki­lo­me­ter durch­mes­sen­de An­ten­ne hät­te auf der Er­de nie­mals er­rich­tet wer­den kön­nen. Selbst hier, im schwe­re­lo­sen Raum, hat­ten sich sta­ti­sche Pro­ble­me er­ge­ben, die nur un­ter Ein­satz al­ler Fach­kräf­te zu lö­sen ge­we­sen wa­ren.
    Zu­sam­men mit dem Scout-Sa­tel­li­ten um­kreis­te das »Sieb« die Er­de. Wes­halb hat­te Dr. Taf­fit die­se Groß­tat der Mensch­heit zer­stö­ren wol­len?
    Oberst Im­man stand ne­ben mir. Die dienst­ha­ben­den Sol­da­ten der Sta­ti­on dis­ku­tier­ten lei­se.
    Ich riß mich von dem sinn­be­tö­ren­den An­blick der fer­nen Milch­stra­ße los. Un­ser Geg­ner wür­de von »drau­ßen« kom­men, wie wir im Fach­jar­gon neu­er­dings sag­ten.
    Nach der Ver­nich­tung des De­ne­ber-Stütz­punk­tes auf dem Pla­ne­ten Ve­nus wa­ren rät­sel­haf­te Funk­si­gna­le auf­ge­fan­gen wor­den. Kurz nach Ab­schluß des Ve­nus­ein­sat­zes hat­ten die Ge­rä­te des al­ten Mar­s­kreu­zers »1418« an­ge­spro­chen. Je­mand hat­te auf hy­per­kur­z­en Fre­quen­zen ge­funkt. Die An­pei­lung des Sen­ders hat­te meh­re­re Ta­ge in An­spruch ge­nom­men. Schließ­lich hat­ten wir den Au­to­mat­sen­der auf Ve­nus ge­fun­den und zer­stört. Das än­der­te aber nichts dar­an, daß sei­ne Im­pul­se viel zu lan­ge in den Raum ab­ge­strahlt wor­den wa­ren.
    Die Tat­sa­che war nur we­ni­gen Per­so­nen be­kannt. Oberst Im­man ahn­te nicht, warum wir mit fie­ber­haf­ter Ei­le den Ra­dio-Sa­tel­li­ten Scout I fer­tig­ge­stellt hat­ten.
    Die Funk­sta­ti­on lag ne­ben der Be­fehls­zen­tra­le. Ich be­merk­te, daß der Of­fi­zier vom Dienst mit ei­ner ir­di­schen Dienst­stel­le sprach. Au­gen­bli­cke spä­ter öff­ne­te sich die Tür. Der Cap­tain warf dem Kom­man­deur einen un­si­che­ren Blick zu.
    Oberst Im­man lä­chel­te iro­nisch.
    »Mir scheint, je­mand will un­se­ren Schat­ten spre­chen. Ist das so, Cap­tain?«
    »Ja­wohl, Sir. Cor­po­ral Ed­wards wird ver­langt.«
    »Da­mit bin ich ge­meint«, warf ich ein. »Wer ruft an?«
    »TES­CO-Ba­sis, Sir. Ein Dr. Feund.«
    »Le­gen Sie um auf die Zen­tra­le­schir­me. Rich­ten Sie Dr. Feund aus, der Fall wä­re ab­ge­schlos­sen; ich hät­te mich be­reits als GWA-Agent aus­ge­wie­sen.«
    Der Cap­tain sa­lu­tier­te, kehr­te in den Fun­kraum zu­rück und schal­te­te. Ein Bild­schirm leuch­te­te auf. Ich er­blick­te das mar­kan­te Ge­sicht von Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling, dem Chef der GWA.
    »In Ord­nung, wir kön­nen mit of­fe­nen Kar­ten spie­len«, dröhn­te sei­ne Stim­me aus den Laut­spre­chern. »Ist Oberst Im­man an­we­send?«
    »Er steht ne­ben mir, Sir. Der At­ten­tä­ter war Dr. Helt Taf­fit. Er hat sich vor we­ni­gen Mi­nu­ten er­schos­sen.«
    »Oh …«
    Re­lings Ge­sicht ver­schloß sich. In sei­nen Au­gen­win­keln bil­de­ten sich tie­fe Fält­chen. Ich war­te­te ge­spannt auf sei­ne Ent­geg­nung.
    »Wir er­le­di­gen den Ab­trans­port. Sie küm­mern sich nicht mehr dar­um. In zehn Mi­nu­ten trifft ein TES­CO-Jä­ger ein. Stei­gen Sie ein und las­sen Sie sich von dem Pi­lo­ten nä­he­re An­wei­sun­gen ge­ben. Das wä­re al­les. Mei­ne Emp­feh­lung, Oberst Im­man.«
    Der Al­te nick­te uns zu. Im­man stand stramm; dann ver­blaß­te der Bild­schirm.
    »Ver­zei­hen Sie, daß ich in der Mas­ke ei­nes Tech­ni­kers bei Ih­nen ein­ge­drun­gen bin. Sie dürf­ten jetzt nicht mehr be­läs­tigt wer­den. Hal­ten Sie trotz­dem die Au­gen of­fen.«
    Im­man war ein zu­ver­läs­si­ger Of­fi­zier und In­ge­nieur.
    »Bit­te sehr, nichts zu ent­schul­di­gen. Ich ha­be zu dan­ken. Es ist kein an­ge­neh­mes Ge­fühl, ge­wis­ser­ma­ßen auf ei­nem

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