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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Strom­ge­biet des Je­nis­sej. Ei­ne Bo­den­sta­ti­on mel­de­te sich mit ih­rem An­ruf­zei­chen. Mit­su­to drück­te auf den Knopf des au­to­ma­ti­schen Ko­de­ge­bers. Ein Ge­sicht wur­de auf dem Bild­schirm der BB-Ver­bin­dung er­kenn­bar.
    »Ba­sis Tu­r­inss­ka­ja Kult­ba­sa, Kon­troll­turm. TES­CO-B-215-TET mel­den. Wir ha­ben Sie ge­or­tet.«
    »Flug TET, TES­CO-B-215, Cap­tain Mit­su­to an Kon­trol­le Tu­r­inss­ka­ja Kult­ba­sa. Ich ver­ste­he Sie gut. Bo­den­sicht nur auf Re­li­ef­ba­sis. Ha­ben Sie An­wei­sun­gen?«
    »Ich neh­me Sie auf, TES­CO-215. Schal­ten Sie um auf Fern­lenk-Au­to­pi­lot. Ha­ben Sie Ih­ren Mann an Bord?«
    »TES­CO-215 an Ba­sis, mein Mann ist an Bord. Ich schal­te um. Be­ach­ten Sie Prall­fel­dio­ni­sa­ti­on und Aer­oru­der.«
    »Ver­stan­den. TES­CO. Ich ho­le Sie auf Schub­pols­ter her­ein. Wind­ge­schwin­dig­keit ist für Nor­mallan­dung zu hoch. Las­sen Sie Ihr Ul­tra­plast-Trieb­werk lau­fen. Ro­tor­klap­pen ein­fah­ren und si­chern. Un­ter­stüt­zen Sie mich mit Krei­sel­sta­bi­li­sa­tor.«
    »Klap­pen ein­ge­fah­ren und ge­si­chert, Fahr­werks­schäch­te of­fen, En­de.«
    Die Ba­sis Tu­r­inss­ka­ja Kult­ba­sa, der größ­te si­bi­ri­sche Raum­ha­fen, nahm uns in Fern­steue­rung. Ich ach­te­te kaum auf das Dröh­nen un­ter mei­nem Sitz. Auf den Bild­schir­men der Nor­ma­ler­fas­sung zuck­ten blut­ro­te Par­ti­kel­strö­me auf. Es war ei­ne ge­spens­ti­sche Lan­dung.
    Die Zen­tra­le ver­rin­ger­te die Fahrt, pen­del­te uns über dem Ha­fen­ge­län­de aus und brach­te uns si­cher zu Bo­den. Als das Trieb­werk aus­lief und das Ar­beits­ge­räusch des Scheu­ning-Um­for­mers erstarb, hör­ten wir das Heu­len des Stur­mes deut­li­cher.
    Ich rief mir die geo­gra­phi­sche La­ge des rus­si­schen Raum­ha­fens ins Ge­dächt­nis zu­rück. Die Tu­r­inss­ka­ja-Fields la­gen in Nord­ost­si­bi­ri­en am Zu­sam­men­fluß der Flüs­se Nis­hna­ja Tun­gus­ka und Tem­bent­schi. Das Ge­biet ge­hör­te be­reits zur mitt­le­ren si­bi­ri­schen Hoch­ebe­ne. Wei­ter öst­lich durch­ström­te die ge­wal­ti­ge Le­na das Land.
    Wir war­te­ten, bis der Schlep­per aus dem Schnee­trei­ben auf­tauch­te. Wir wur­den von dem Grei­fer am Bu­grad er­faßt und in einen Han­gar ge­zo­gen, den wir erst sa­hen, als wir be­reits durch die To­re roll­ten.
    Das Fau­chen ei­nes Heiß­luft­ge­blä­ses emp­fing uns. Das Eis be­gann ab­zut­au­en und vom Rumpf der dis­kus­för­mi­gen Flug­schei­be zu per­len.
    Ich dach­te an die ers­ten Jah­re mei­ner Tä­tig­keit zu­rück. Da­mals wä­re es un­denk­bar ge­we­sen, mit dem mo­d­erns­ten Jä­ger der US-Space-For­ce auf ei­nem si­bi­ri­schen Ha­fen zu lan­den. Nun war es selbst­ver­ständ­lich ge­wor­den.
    Die Ver­ant­wort­li­chen in den Haupt­städ­ten der Län­der wa­ren durch die dro­hen­de Ge­fahr aus dem Welt­raum zu Ver­bün­de­ten ge­wor­den. Wahr­schein­lich hät­te es kei­nen bes­se­ren Weg ge­ben kön­nen, um die zahl­rei­chen Irr­tü­mer und ge­gen­sätz­li­chen Welt­an­schau­un­gen auf einen ge­mein­sa­men Nen­ner zu brin­gen.
    Ich öff­ne­te den Mund, um den Druck­aus­gleich bes­ser er­tra­gen zu kön­nen. Das In­nen­schott der Mann­schleu­se glitt auf. Feucht­war­me Luft drang ein.
    Zu­erst be­merk­te ich einen Helm mit ein­ge­bau­ter Funk­sprech­an­la­ge. Dar­un­ter wur­de ein stop­pel­bär­ti­ges Ge­sicht mit was­ser­blau­en Au­gen er­kenn­bar.
    Der Uni­for­mier­te hob grü­ßend die Hand.
    »Ma­jor Lu­di­now, vier­te Raum­jagd­grup­pe Kult­ba­sa. Oberst HC-9?«
    Ich wink­te dem Ma­jor zu und zog die Pa­tent­ver­schlüs­se mei­nes Raum­an­zugs auf. Lu­di­now nick­te.
    »Ja, las­sen Sie den Tau­cher­an­zug hier. Wir ha­ben bes­se­re Klei­der für Sie. Ein Hun­de­wet­ter, was?«
    Neu­gie­rig be­trach­te­te er die kom­pli­zier­ten Kon­trol­lein­rich­tun­gen des Jä­gers.
    »Sieht gut aus«, brumm­te der Rus­se in sei­nem har­ten Eng­lisch. »Zu­viel Po­li­tur für mei­nen Ge­schmack, aber sonst sehr or­dent­lich. Sa­gen Sie, Brü­der­chen – wie gut be­herr­schen Sie die Spra­che mei­nes ge­nia­len

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