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Oh, diese Verwandschaft!

Oh, diese Verwandschaft!

Titel: Oh, diese Verwandschaft! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Wege. Über dein Haus brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    Joseph starrte ihn an. »Dieses Haus hier soll weg? Und wie soll ich da fertigwerden?«
    Derek unterdrückte mit Mühe ein Lächeln. Offensichtlich sah Joseph all seine Mahlzeiten und den übrigen Komfort mit dem alten Haus verschwinden. Er sah nur das, nichts anderes. Derek indessen ließ sich nicht erschüttern.
    »Fertigwerden? Du wirst hier bleiben und ganz ungestört sein. Und was uns betrifft, so werden wir wieder in unser eigenes Haus ziehen. Von einem Neubau kann keine Rede sein.«
    »Aber dein Haus liegt eine halbe Meile entfernt«, jammerte Joseph. Derek zuckte die Achseln.
    Später sagte er zu Laura: »Dem alten Knaben ist der Weg zu seinen Mahlzeiten zu lang, nehme ich an.«
    Sie stimmte ihm zu, und sie lachten beide. Aber dann fügte sie hinzu: »Du weißt doch, Derek, daß wir unser Haus vergrößern müssen. Es hat nur ein einziges Fremdenzimmer.«
    »Ist das nicht genug?«
    »Was wird dann mit den >Waisenkindern    Aber Derek lächelte nicht, sondern verzog das Gesicht.
    »Hör doch nur auf mit den >Waisenkindern    Joseph hatte eine schwierige Zeit. Nicht nur die Straße machte ihm Kummer. Vor einiger Zeit hatte er sein fertiges Manuskript, in dem er über die Ereignisse und Persönlichkeiten des letzten Krieges berichtete, an einen Verlag geschickt, und nun erwartete er eine begeisterte Antwort.
    Woche um Woche verging, und mit großer Ausdauer wartete er auf den Briefträger. Dabei konnte er die Feldvermesser nicht übersehen, die kräftig am Wirken waren, und der Gedanke an den Abbruch des alten Hauses regte ihn sehr auf. Das Ende dieses Hauses bedeutete das Ende seiner Gratis-Mahlzeiten und seiner zahlreichen Besuche. Er würde sich dann mit dem widerlichen Geschäft befassen müssen, sein eigenes Mittagessen zu kochen. Statt das Telefon in Brookside benutzen zu können und sich durch Laura alle Anrufe ausrichten zu lassen, würde er sich einen eigenen Apparat anschaffen müssen; das dürfte mit beträchtlichen Kosten verbunden sein. Mehr noch: er würde sich einen eigenen Postkasten kaufen und dafür die jährlichen Gebühren zahlen müssen. Mürrisch musterte er die jungen Männer und ihre Tätigkeit und dachte gereizt an die vielen Extras, die ihn eine Menge Geld kosten würden.
    Dann fiel ihm zu seiner Erleichterung ein, daß das Buch bald erscheinen und er ein hohes Honorar dafür einstreichen würde. Die Tantiemen würden alle Ausgaben ausgleichen, die ihm entstanden, weil Laura sich so schmählich über seine Bedürfnisse hinwegsetzte. Nicht daß er wirklich arm gewesen wäre. Er bezog eine ansehnliche Pension, und rechnete man das Vermächtnis seiner Schwester und das mietfreie Haus hinzu, dann lebte er in recht guten Verhältnissen. Wenn erst einmal die Honorare flossen, wollte er eine Sekretärin einstellen, die das nächste Buch tippen sollte; denn darauf würden die Verleger bestimmt bestehen. Und die Sekretärin konnte auch gleich sein Mittagessen kochen! Auf diese Weise konnte er der selbstsüchtigen Laura ein Schnippchen schlagen!
    Es war ein schwerer Schlag für ihn, als er eine Woche später ein dickes Paket im Briefkasten fand. Sein Manuskript war zurückgekommen, und man hatte die Ablehnung noch nicht einmal aufrichtig bedauert. Man hatte ihm nur geschrieben, daß man das Manuskript leider nicht veröffentlichen könne; Kriegserinnerungen seien nicht gefragt, es sei denn, sie wären sehr originell. Fertig! Grob und ungehobelt! So bezeichnete Joseph den Verlag, und er fand noch andere Worte der Verachtung. So saß er brütend an seinem Schreibtisch, während die Vorhut der Landvermesser eine neue, noch bedrohlichere Stellung bezogen. Laut brummte er vor sich hin: »Nicht gefragt! Was wollen sie denn noch haben? Immer nur Krimis und Sex-Romane! Was soll bloß aus dieser Welt werden?«
    Die Vorstellung einer hilfreichen und hübschen Sekretärin, die sein nächstes Buch tippen und zwischendurch Kartoffeln schälen würde, schwand dahin. Es kam allzuviel zusammen: der Abbruch des alten Hauses, das ungerechte Testament seiner Schwester mit der kränkenden Randbemerkung. Er beschloß, sich nicht wohl genug zu fühlen, um selbst für sein Mittagessen zu sorgen, und

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