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Oh, Mandy

Oh, Mandy

Titel: Oh, Mandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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zu entspannen. Sie war Jesse Barrister gewachsen. Hatte sie es nicht auch geschafft, Wade jahrelang zu manipulieren?
    Als Jesse aus dem Auto stieg, war sie erneut verblüfft über der Ähnlichkeit zwischen ihm und ihrem verstorbenen Mann. Das hat Wade mit Absicht gemacht, dachte Margo bitter. Er hatte sein Land diesem unehelichen Sohn vermacht, um sie ein letztes Mal dafür zu bestrafen, dass sie ihm keinen Erben geschenkt hatte.

    Die Türglocke erklang. Margo holte tief Luft, richtete sich auf und strich über ihren Leinenrock, um sich für die bevorstehende Auseinandersetzung zu wappnen. Leise ging sie über den dicken Teppich zur Haustür, zwang sich zu einem Lächeln und öffnete.
    „Jesse!” rief sie aus, als wäre sie erstaunt über seine Ankunft. „Was für eine nette Überraschung! Bitte komm herein”, meinte sie höflich und schwang die Tür weit auf.
    Jesse Barrister war kein Dummkopf. Er erkannte einen Wolf im Schafspelz. Seine Miene verzog sich nicht, als er Margo anschaute. „Ich kann die Sache genauso gut hier erledigen”, sagte er knapp.
    „Die Sache?” wiederholte sie, während sie einen Schritt zurücktrat. „Was für eine Sache?”
    „Mein Erbe, um genau zu sein.” Jesse starrte Margo an, die sich krampfhaft bemühte, ihr falsches Lächeln aufrechtzuerhalten.
    „Dann hast du also mit Wades Anwalt gesprochen?”
    „Ich komme gerade aus seinem Büro. Er hat mir das Testament des alten Herrn gezeigt.”
    Selbst jetzt brachte Jesse es nicht über sich, den Namen seines Vaters auszusprechen.
    „Ich weiß, dass es schwer für dich ist”, murmelte Margo, „nach all den Jahren zurückzukehren. Ich weiß, wie unglücklich du hier warst. Wenn du willst, kann ich dir das Land abkaufen und dich damit von aller Verantwortung und allen Verpflichtungen befreien, die Wade dir aufgebürdet hat. Auf diese Weise kannst du unbelastet mit deinem Leben fortfahren.”
    Jesse betrachtete sie misstrauisch. Er wusste zwar nicht, was Margo vorhatte, aber es war gewiss nichts Gutes. Dafür kannte er sie zu genau. Obwohl er nach dem Anwaltsbesuch vorgehabt hatte, das Land zu verkaufen, zögerte er jetzt.
    „Ich weiß nicht”, erwiderte er langsam. Er drehte sich herum und schaute auf das weite Land, das grasende Vieh, die fernen Hügel, die Pferdekoppeln, auf denen er mit den anderen Cowboys hart gearbeitet hatte.
    Er hatte jede Minute gehasst, die er hier auf dieser Ranch verbracht hatte, und war nur widerstrebend hergekommen. Er hatte Margo von seinen Plänen unterrichten und dann aus der Stadt verschwinden wollen, um die Vergangenheit und all die unangenehmen Erinnerungen wieder hinter sich lassen zu können.
    Aber nun war er sich nicht mehr so sicher.
    Langsam wandte er sich wieder zu Margo um. „Ich werde eine Zeit lang hier bleiben. Bis ich entschieden habe, was ich mit der Ranch tun werde.”
    Margo hob einladend die Hand. „Dann musst du hier wohnen. Ich werde Maria sagen, sie soll ein Zimmer für dich fertig machen.”
    „Das ist nicht nötig. Die Unterkunft der Arbeiter reicht mir völlig”, wehrte Jesse ab.
    „Unsinn”, versicherte Margo hastig. „Hier im Haus hast du es doch viel angenehmer.
    Außerdem bin ich sicher, dass Wade es so gewollt hätte.”
    „Wirklich?” Jesse verzog verächtlich den Mund. „Irgendwie bezweifle ich das.”
    Margo suchte krampfhaft nach einer Antwort. „Nun … wenn du meinst…” Sie hob die Hand, um ihm den Weg zu weisen. „Das Haus der Rancharbeiter ist …”
    Jesse wandte ihr den Rücken zu und unterbrach sie. „Ich kenne den Weg.”
    Margo ging zum Fenster und beobachtete mit zusammengekniffenen Lippen, wie Jesse zurück zu seinem Transporter ging. Groß, breitschultrig und mit aufreizend stolzem Gang. Sie erschauderte bei dem Anblick. Abgesehen von der etwas dunkleren Hautfarbe und dem leicht spanischen Akzent hätte er als Wade Barrister in jungen Jahren durchgehen können. Und das allein reichte, um Margo wütend zu machen.
    Sie hatte Wade Barrister vor vierzig Jahren geheiratet. Geblendet von seinem guten Aussehen und seinem Reichtum, hatte sie geglaubt, ihn zu lieben. Doch die Ernüchterung war schnell gekommen. Wade war von seiner eigenen Wichtigkeit besessen gewesen und davon, einen Erben zu produzieren, um den Namen Barrister fortzuführen. Als zehn Jahre vergangen waren und es offensichtlich wurde, dass sie unfruchtbar war, hatte er nie wieder mit ihr geschlafen.
    Margo war sich sicher, dass Wade schon vor Jahren die Scheidung eingereicht

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