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Ohne ein Wort

Ohne ein Wort

Titel: Ohne ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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war, hätte er allerspätestens um elf mit seiner Arbeit fertig sein müssen.
    Ich wollte mein Handy herauskramen, doch Pam reichte mir bereits das Ladentelefon.
    »Hi, Pam«, sagte Cynthia, als sie abgehoben hatte. Anruferkennung. »Tut mir leid. Ich bin schon unterwegs.«
    »Ich bin’s«, sagte ich.
    »Oh!«
    »Ich dachte, du wärst hier.«
    »Der Schlosser hat sich verspätet. Ich wollte gerade los.«
    Pam hob die Hand. »Heute ist sowieso nichts los. Sag ihr, sie kann sich freinehmen.«
    »Hast du’s gehört?«, fragte ich.
    »Ja. Gut. Ich kann mich sowieso auf nichts konzentrieren. Mr Abagnall hat angerufen. Er will mit uns sprechen. Er kommt um halb fünf vorbei. Schaffst du’s bis dahin nach Hause?«
    »Klar. Hat er etwas herausgefunden?«
    Pamela zog die Augenbrauen hoch.
    »Das hat er nicht gesagt. Er meinte, das könnten wir dann später besprechen.«
    »Alles okay mit dir?«
    »Ich bin total nervös.«
    »Ich auch. Aber gut möglich, dass er überhaupt nichts herausbekommen hat.«
    »Ich weiß.«
    »Und? Fahren wir morgen zu Tess?«
    »Ich habe ihr eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Komm nicht zu spät, okay?«
    Als ich aufgelegt hatte, fragte Pam: »Was ist denn los?«
    »Cynthia hat … wir haben einen Privatdetektiv beauftragt. Wegen Cynthias Familie, du weißt schon.«
    »Oh«, sagte sie. »Eigentlich geht es mich ja nichts an, aber wenn du mich fragst, schmeißt ihr euer Geld zum Fenster raus. Es ist einfach zu lange her.«
    »Wir sehen uns, Pam«, sagte ich. »Danke, dass ich dein Telefon benutzen durfte.«

    »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«, fragte Cynthia den Privatdetektiv.
    »Sehr gern«, sagte Denton Abagnall. »Vielen Dank.«
    Er nahm auf dem Sofa Platz; Cynthia brachte Kaffee, Zucker, Milch und Schokoplätzchen, und während sie den Kaffee einschenkte und ihm die Dose mit den Plätzchen hinhielt, wären wir am liebsten laut herausgeplatzt: Um Gottes willen, nun reden Sie doch endlich!
    Cynthia warf einen Blick auf das Tablett. »Terry, da sind nur zwei Löffel. Könntest du noch einen dritten holen?«
    Ich ging in die Küche, und als ich die Besteckschublade aufzog, stach mir etwas ins Auge, was neben den Besteckkasten gefallen war, genau in jene unzugänglicheEcke, in der man alle naselang verlorene Bleistifte und anderen Kleinkram wiederfindet.
    Es war ein Schlüssel.
    Ich angelte nach ihm. Es war der Ersatzschlüssel für die Haustür, der normalerweise an dem Haken neben der Küchentür hing.
    Dann ging ich zurück ins Wohnzimmer und setzte mich, während Abagnall sein Notizbuch zutage förderte. Er schlug es auf und blätterte darin herum. »Einen Moment«, sagte er.
    Cynthia und ich lächelten angespannt.
    »Ah, ja.« Er sah Cynthia an. »Mrs. Archer, was können Sie mir über einen gewissen Vince Fleming sagen?«
    »Vince Fleming?«
    »Ich meine den jungen Mann, mit dem Sie sich an jenem Abend getroffen haben, bevor Ihre Eltern und Ihr Bruder verschwunden sind. Vince Fleming und Sie hatten ja offensichtlich ein Tête-à-Tête in seinem Auto, als …« Er hielt inne, ließ den Blick zu mir und wieder zurück zu Cynthia schweifen. »Geht es in Ordnung, wenn wir das vor Ihrem Mann besprechen?«
    »Kein Problem«, sagte sie.
    »Sie befanden sich mit Vince Fleming auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums an der Post Road, als plötzlich Ihr Vater auftauchte, richtig?«
    »Ja.«
    »Ich habe mir sowohl den Polizeibericht von damals als auch eine Aufzeichnung der Deadline -Folge angesehen. Alle waren sehr kooperativ, sowohl die Polizei als auch die Leute beim Sender. Nun ja, besagter VinceFleming hat einen ziemlich bewegten Lebenslauf, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Wir hatten eigentlich kaum noch Kontakt nach jenem Abend«, sagte Cynthia. »Irgendwie habe ich ihn aus den Augen verloren.«
    »Er hatte nichts als Ärger mit dem Gesetz«, sagte Abagnall. »Sein ganzes Leben lang. Tja, und sein Vater war auch nicht besser. Anthony Fleming, damals einer der Köpfe des organisierten Verbrechens hier in der Gegend.«
    »So eine Art Mafiaboss?«, fragte ich.
    »Das wäre zu viel gesagt. Aber er hat einen erheblichen Teil des Drogenmarkts zwischen New Haven und Bridgeport kontrolliert. Dazu Prostitution, Highway-Piraterie, die ganze Palette.«
    »Du meine Güte«, sagte Cynthia. »Das wusste ich nicht. Okay, Vince hat ein bisschen den harten Macker markiert, aber davon hatte ich keine Ahnung. Lebt sein Vater noch?«
    »Nein. Er ist 1992 erschossen worden. Ein

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