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Ohne Ende Leben - Roman

Ohne Ende Leben - Roman

Titel: Ohne Ende Leben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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machte, um den Duft der Rosen im Higgsfeld zu schnuppern, ist er in das Zeugs reingeraten. Irgendetwas wurde erschaffen und folgte ihm in diese Welt. Und jetzt ballt es sich zu was Neuem zusammen, dehnt sich aus, beschleunigt Prozesse und destabilisiert alles.« Sie sieht besorgt aus. Um ihren Mund herum ist die Schokolade verschmiert wie der Lippenstift eines Clowns. »Du musst Dr.   X finden und ihn dazu bringen, das Wurmloch zu schließen, bevor der ganze Planet in Flammen aufgeht. Bevor alles ausgelöscht wird.«
    »Boaah. Was meinst du damit,
ich
muss Dr.   X finden? Sollte das nicht in deinen Zuständigkeitsbereich fallen? Nutz doch deine Superkräfte als Engel oder was auch immer. Zieh mich da nicht mit rein.«
    Sie schaut mich direkt an. »Cameron, fragst du dich nicht manchmal, wie du zu deiner Krankheit gekommen bist?«
    Ich habe ungefähr tausend Stunden damit zugebracht, mich genau das zu fragen. »Sie sagen, es könnte ein verdorbener Burger gewesen sein.«
    Dulcie knurrt angewidert. »So was von fantasielos. Nein. Alles hängt mit allem zusammen, Cameron. Es gibt keine Zufälle. Deine Krankheit wird nicht von Viren oder Bakterien verursacht – es ist etwas vollkommen anderes, etwas, das tatsächlich deine DNA verändert. Diese Prionen, mein Freund, sind wie Monteure in einer Autowerkstatt, die dein Geistesfahrzeug aufmotzen.«
    »Vielen Dank. Sehr ermutigend.«
    »Verstehst du das nicht? Die Prionen greifen im Augenblick dein Gehirn an.
Sie entspringen der gleichen instabilen dunklen Energie
. Darum finden die Ärzte nichts heraus. Weil das, was dich angreift, aus einer anderen Welt kommt.«
    »Aber wie   –«
    Sie hält einen Finger in die Höhe. »Ich komm gleich drauf. Man drängelt ein Mädchen nicht mitten in seinen Erläuterungen. Aber die Prionen werden dir auch ermöglichen, Dr.   X zu finden. Sie können dir helfen zu sehen, was alle anderen übersehen. Weil dein Gehirn nicht richtig tickt, bist du in der Lage, mehr zu verstehen als jeder andere, mich eingeschlossen.« Sie klopft mir seitlich an den Kopf. »Was da drin im Augenblick los ist, das wird dich dabei unterstützen, die Zeichen zu deuten und den geheimen Aufenthaltsort von Dr.   X aufzuspüren.«
    »Zeichen?«, wiederhole ich, weil ich gerade mal drei Worte von dem verstanden habe, was sie gesagt hat.
    »Ja. Ja! Zeichen!« Sie springt aufgeregt in die Höhe und schleudert fast meinen Plastikkrug mit Wasser zu Boden.»Zeitungsanzeigen, Zettel auf Anschlagbrettern, ›Zufälle‹ – Dinge, auf die sonst niemand achtgibt. Das sind Anhaltspunkte für deine Reise. Es liegt an dir, sie zu entschlüsseln, Zusammenhänge zu erkennen und herauszufinden, was das alles bedeutet.«
    Ich presse die Hände an meinen Kopf, als ob ich das alles dadurch beenden könnte. »Das ist absolut die verrückteste Scheiße, die ich jemals gehört habe.«
    »Wirklich? Mannomann, ich könnte dir ein paar Sachen erzählen   …« Sie lacht und hält dann inne. »Gut. Ist nicht wichtig. Also. Wie auch immer. Da ist ne Menge los, in diesen Anzeigenblättern. Du wirst überrascht sein. Diese Texte sind Botschaften zwischen den Universen. Und genauso hat Dr.   X mit der Außenwelt kommuniziert. Durch Zeitungsanzeigen. Er braucht Hilfe, Cameron – ihm geht’s nicht gut.«
    »Aber, was ich tun könnte, das wäre doch absolut zufällig!«
    Dulcie klemmt ein Büschel Haare hinters Ohr. »In einer Welt wie dieser ergeben nur die Zufälle einen Sinn.«
    »Warte, ich denke, du hast eben gesagt, dass alles mit allem zusammenhängt. Wie kann dann beides   –«
    »Zufällig verbunden und verbindlich zufällig sein«, sagt sie und begutachtet Jennas Plüschkatze, Mr Bubbles. »Süß. So sanft. Baumwolle? Hallo, Kätzchen. Glaubst du, Cameron sollte auf diese Mission gehen und die Welt vor der totalen Zerstörung retten? Wenn ja, brauchst du nur zu nicken.« Sie lässt die Katze nicken.
    Ich reiße ihr Mr Bubbles aus der Hand. »Ich versteh immer noch nicht, warum du diesen Typen nicht finden kannst. Du bist doch ein Engel – oder etwa nicht? Hast du nicht irgendwelche Superkräfte? Den Hirten auf dem Feldeerscheinen und Trompete blasen? Laseraugen? Allermindestens solltest du so ne Art Engel-GPS haben, um vermisste Leute aufzuspüren.«
    »Ich bin nur ein Bote. Sonst nichts.«
    Ein prickelndes Gefühl zieht in meinen Armen hoch. »Halt, bist du eine Außerirdische? Wo kommst du her?«
    »Welch große Fragen! Auf jeden Fall will ich dich nicht verarschen. Ich

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