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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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einer Frau in Todesangst zu
hören. Laute Schreie. Irgendwann haben sie einfach aufgehört. Ich stand ganz
allein auf der Straße und wusste nicht, was ich machen sollte.«
    Daniels Hände streichelten meinen Po und hielten mich
fest. Die zarten Küsse brachten mich fast um den Verstand.
    »Ich bin nachts per Anhalter nach Bangkok gefahren,
damit ich der Polizei nicht in die Arme laufe. Als ich zwölf Stunden später
ankam, haben sie vor meiner Wohnungstür auf mich gewartet. Ich bin sofort zum
Flughafen weitergefahren und mit Antonias Pass nach Hause geflogen. Bis heute weiß
ich nicht, was mit meinen Freunden in dieser Nacht passiert ist, ob vielleicht
einer von ihnen noch lebt. Ich habe mich nicht getraut, nach ihnen zu fragen!«
Ich schluchzte laut auf, die furchtbaren Erinnerungen waren plötzlich wieder so
nahe.
    Daniel sagte nichts, sondern presste seinen Mund fest
auf meine Klit, setzte sein ganzes Können ein, um mich die Trauer für einen
kurzen Moment vergessen zu lassen. Mit seiner Zunge kitzelte er die letzten
Geheimnisse aus mir heraus. Tränen liefen mir über das Gesicht, als mein Körper
erbebte. Ich stützte mich an seinen kräftigen Schultern ab und er hielt mich
fest, gab mir sicheren Halt, bis ich wieder alleine stehen konnte.
     
    Selbst im Bett konnte ich nicht aufhören zu weinen.
Daniel lag neben mir, hielt mich an seine Brust gedrückt, während ich leise
wimmerte. »Es ist nicht deine Schuld, Baby«, versuchte er mich zu trösten. »Du
hattest doch gar keine Wahl, als dich selbst in Sicherheit zu bringen. Niemand
kann dir etwas vorwerfen.«
    »Doch!«, widersprach ich und schluckte heftig. »Wenn ich
nicht zu diesen Typen in die Lounge gegangen wäre, würden meine Freunde noch
leben. Ich habe danach nicht einmal nach ihnen gesucht, ich bin einfach
abgehauen, ohne mich um sie zu kümmern. Nicht einmal den Eltern von Antonia
habe ich geantwortet, als die mir E-Mails geschickt haben und wissen wollten,
warum sich ihre Tochter nicht mehr meldet Was für eine Freundin bin ich also?«
    Er umfasste mit der Hand meine Schulter, drehte mich
dann auf den Rücken und richtete sich über mir auf. Instinktiv spreizte ich
meine Beine, doch er schob sie wieder zusammen und setzte sich auf mich. Dann
presste er seine Handflächen auf meine Unterarme und hielt mich fest.
    Nun war ich gefangen von seinem Körper, eingeschlossen von
seinen Armen und Beinen lag ich unter ihm und starrte ihn an.
    »Hör auf damit, dir Vorwürfe zu machen. Wenn du deinen
Freunden wirklich helfen willst, dann ist es wichtig, zunächst einmal die
Wahrheit herauszufinden. Bislang vermutest du doch nur, dass sie umgebracht
wurden, stimmt‘s?«
    Als ich zaghaft nickte, beugte er sich zu mir hinab und
küsste mein Gesicht, küsste die Tränen fort, die über meine Wangen liefen und
küsste die trüben Gedanken weg, die mir noch immer durch den Kopf jagten.
     

Samstag, 07. Juli
2012
     
    Ich hatte gehofft, der Schlaf würde mir Abhilfe von
meinen Kopfschmerzen verschaffen, doch als ich erwachte, fühlte ich mich wie gerädert.
Hinter meinen Schläfen pochte es dumpf und noch bevor ich richtig bei
Bewusstsein war, beschlich mich ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit.
    Vor dem Spiegel im Badezimmer sah ich in mein
verquollenes Gesicht, unter meinen Augen hatten sich hässliche, dunkle Ränder
in die Haut eingegraben und alles schien angeschwollen zu sein. Es war
definitiv keine gute Idee gewesen, heulend einzuschlafen. Trotzdem verspürte
ich unglaubliche Erleichertung, mein Geheimnis endlich jemandem anvertraut zu
haben. Jetzt, wo es ausgesprochen war, fühlten sich die Erlebnisse schon nicht
mehr ganz so dramatisch an.
    Und noch eines hatte die letzte Nacht gezeigt. Sex war
noch immer ein gutes Mittel für Daniel und mich, um angespannte Situationen zu
überkommen. Was immer Dr. Theodore auch davon halten mochte.
    Daniel sah nicht fiel besser aus als ich, er verhielt
sich auffallend still und sah immer wieder nachdenklich zu mir hinüber, wenn er
dachte, ich bekäme davon nichts mit. Ob er über meine Schilderung der
Thailanderlebnisse grübelte? Oder über den Einbruch? Oder seine Dienstreise? Es
gab so viele Schwierigkeiten, die uns ständig im Weg standen, da konnte er sich
praktisch blind etwas aussuchen, was ihn zum Verzweifeln brachte. Und selbst
trug er auch noch eigene Probleme mit sich herum.
    Unser Frühstück verzehrten wir schweigend. Danach stand
Daniel auf und kam um den Tisch herum, stellte sich hinter meinen Stuhl

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