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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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die Aufzeichnungen verfolgt und musste annehmen, wir träfen uns
in meiner Wohnung. Wenn er uns also töten wollte, wird er zuerst bei mir
nachgeschaut haben und als er die Kameras entdeckte, wusste er, dass wir ihn
getäuscht haben. Vermutlich ist er erst danach in Daniels Wohnung eingedrungen.«
    Innerlich war ich ganz aufgeregt über meine Entdeckung.
War es vorstellbar, dass sich Konstantin selbst eine Falle gestellt hatte, als
er mich dazu überredete, diese verflixten Kameras zu installieren?
    Ich hörte am Telefon, wie Santoro Taylor anwies, meine
Wohnung von einem Team der Spurensuche überprüfen zu lassen und sich mit Smith
in Verbindung zu setzen.
    »Gut, dann hoffen wir, dass wir Glück haben. Wie kann
ich Sie erreichen, wenn wir weitere Fragen haben, Miss Walles? Unter dieser
Nummer?« Seine Frage riss mich aus meinem kurzen Hochgefühl. Was nun?
    »Ich weiß es noch nicht. Aber ich melde mich bei Ihnen,
wenn ich etwas entschieden habe. Bis dahin können Sie es entweder hier oder bei
Mr. Stone versuchen.«
     
    Zurück auf dem Balkon fand ich Katie dabei, den Grill
vorzubereiten. »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte ich und hoffte
gleichzeitig, dass der Grill vielleicht beschädigt sei. Dann konnten wir diesen
Abend absagen.
    »Du hast lange telefoniert. Hat die Polizei endlich
eine Spur?«
    Ich zögerte. Katie war zwar meine Freundin, aber sie
war auch Konstantins Tanzpartnerin und die beiden kannten sich seit Jahren. Auch
wenn ich tief im Innern überzeugt war, dass sie mit der Sache nichts zu tun
hatte, beschloss ich, trotzdem vorsichtig zu sein. »Die ermitteln in alle
Richtungen. Falls sie überhaupt schon etwas wissen, dann sagen sie es mir
nicht.«
    Katie sah mich mitfühlend an. »Das muss ganz schön
schwer sein, wenn man immerzu überlegt, wer der Täter gewesen sein könnte.
Theoretisch könnte es ja sogar einer von uns sein, Konstantin, Erik oder ich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du wohl nicht. Ich habe...«,
beinahe hätte ich mich verraten. »Äh..., Daniel hat den Täter weglaufen sehen
und ist sich sicher, es war ein Mann.«
    »Und du kannst dich an nichts erinnern?«, vergewisserte
Katie sich. »Du solltest es mal mit Hypnose versuchen, eine Bekannte von mir
hat...«
    Die laute Türklingel unterbrach unsere Unterhaltung.
Kalter Schweiß brach auf meinem Rücken aus. Ob das schon Konstantin war?
    »Kannst du mal aufmachen gehen?«, bat mich Katie, die gerade
mit beiden Händen die fettige Grillwanne schrubbte.
    Zögerlich trat ich in den Flur, doch als ich durch den
Türspion sah, fiel mein Blick auf zwei junge, gutaussehende Männer. Erleichtert
öffnete ich ihnen. Das mussten Katies Mitbewohner sein.
    Der größere der beiden musterte mich auffällig von oben
bis unten, ehe er von dem anderen Mann angestoßen wurde. »Eh, Matthew! Lass
mich erst mal in die Wohnung, bevor du hier zur Salzsäule erstarrst. Und pass bloß
auf, dass du hinterher keinen Ärger mit Katie kriegst, wenn du schon wieder
ihre Freundinnen belästigst.«
    Matthew trat zur Seite und boxte ihm dann beim
Vorbeigehen freundschaftlich in die Rippen. »Von wegen! Wen hat sie denn
zuletzt angemotzt, weil er splitternackt durch die Wohnung gerannt ist?«
    Dann hielt er mir strahlend die Hand hin. »Hi! Ich bin
Matthew, Katies Mitbewohner. Und dieser unhöfliche Typ, der eben ohne Begrüßung
hier langgelaufen ist, der heißt Ringo.«
    Ich schüttelte seine Hand und stellte mich ebenfalls
vor. Katies Mitbewohner gefielen mir auf Anhieb. Vor ihr wusste ich, dass die
beiden Männer gerade erst ihr Sportstudium abgeschlossen hatten und nun in
einer Schule ihr Referendariat absolvierten. Laut Katie waren sie der Schwarm
aller Mädchen dort, und beim Anblick der beiden durchtrainierten, fröhlichen Männer
konnte ich mir das gut vorstellen.
    Matthew war nicht nur der größere der beiden sondern auf
wesentlich kräftiger als Ringo. Er sah beinahe aus wie ein Footballspieler.
Ringo hatte ich nur kurz gesehen, aber mit seinen kurzen blonden Haaren und dem
verschmitzten Lächeln erinnerte er mich ein wenig an Garry.
    Ich folgte Matthew zurück auf den Balkon und sah ihm
dabei zu, wie er den Grill fachgerecht zusammenbaute.
    »Juliet ist gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen
worden«, erklärte Katie gerade. »Auf sie wurde ein Mordanschlag verübt, aber
davon habe ich euch ja schon erzählt.«
    Ich kam mir vor wie ein seltenes Kunstwerk, dass Katie
stolz herumzeigte. Verlegen sah ich mich nach einer Aufgabe um, bei der

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