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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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seinem Büro genau
gegenüber seines Schreibtisches, damit er es bei der Arbeit ständig im Blick
hatte.
    Leise stand ich auf, streifte ein übergroßes T-Shirt
über, das auf einem Stuhl für mich bereit lag und tapste barfuß durch das
Zimmer. Ich öffnete die halbangelehnte Tür und betrat den angrenzenden Flur,
folgte den Geräuschen und fand eine Art Wohnküche, die hochmodern und ebenfalls
in Weiß- und Blautönen gehalten war.
    Daniel stand vor dem Kühlschrank und war damit beschäftigt,
frischen Saft in zwei Gläser zu füllen. In einer Pfanne brieten Spiegeleier und
der verlockende Geruch verriet mir, dass er auch Brötchen für uns im Ofen aufbackte.
Er trug kurze Hosen und ein bequemes Shirt, so entspannt und häuslich hatte ich
ihn noch nie erlebt.
    Ich blieb leise in der Tür stehen, lehnte mich an den
Türrahmen und beobachtete meinen Verlobten dabei, wie geschickt er in der Küche
hantierte. Seine Bewegungen waren elegant und kraftvoll wie immer, ich liebte
es, dem Spiel seiner Muskeln zuzusehen und hätte ihn stundenlang heimlich betrachten
können. Er war so perfekt und in diesem Moment hätte ich ihn gern umarmt und
endlich wieder seine Haut an meinem Körper gespürt.
    Schließlich drehte er sich um. Als er mich sah,
lächelte er fast schüchtern. »Du bist wach, Baby. Hast du gut geschlafen?«
    Ich durchquerte schnell die Küche und umarmte ihn. Wir
küssten uns und ich konnte Daniel ansehen, wie schwer es auch ihm fiel, es
dabei zu belassen.
    »Mir geht es gut. Kann ich dir helfen?«
    Misstrauisch sah er mich an. Er hatte also meine erbärmlichen
Fähigkeiten als Köchin noch nicht vergessen. Beim letzten Mal hatte ich ihn mit
meinem selbstzubereiteten Abendessen buchstäblich zum Heulen gebracht.
    Darum fügte ich schnell hinzu: »Wenn du mir sagst, was
ich tun soll, folge ich gern deinen Anweisungen.«
    Immer noch hielt er mich in seinen Armen. Wenn ich mich
jetzt noch ein bisschen enger an ihn lehnte, war es um seine Selbstbeherrschung
geschehen, das konnte ich deutlich spüren. Aber ich wollte ihn nicht unnötig
quälen, also löste ich mich von ihm und stellte mich erwartungsvoll einige
Zentimeter vor ihm hin.
    »Du kannst schon mal die Gläser und Tassen rausbringen,
wir frühstücken auf der Terrasse. Warte da auf mich, ich bin hier gleich
fertig.«
    Als ich durch die Glastür auf die sonnige Terrasse hinaustrat,
staunte ich über den einmaligen Blick auf das Meer, dass in einigen hundert
Metern Entfernung glitzerte. Diese Aussicht war erstklassig und wenn ich in die
Augen schloss und dabei mein Gesicht der Sonne zuwendete, konnte ich mir glatt
einbilden, ich wäre mit meinem Verlobten auf einem Strandurlaub.
    »Na, gefällt es dir?«, raunte Daniel in mein Ohr und
umfasste mich zärtlich von hinten. »Ich wollte es dir eigentlich erst nach
unserer Hochzeit zeigen, aber letzte Nacht hatte ich das Gefühl, dass wir beide
etwas mehr brauchen, auf das wir uns gemeinsam freuen können.«
    Er zog mich enger an sich und ich lehnte meinen Rücken
gegen ihn, neigte meinen Kopf zur Seite, sodass sein Mund ungehinderten Zugang
zu meinem Hals und der Schulter hatte. Die Berührung seiner Lippen ließ mich
erbeben. Ich hielt mich an seinen kräftigen Unterarmen fest, die mich eng umschlossen.
Mein Gehirn befand sich gerade im Leerlauf, zu sehr damit beschäftigt, all die
wohligen Empfindungen aufzunehmen, als klar zu denken. Wie sehr wünschte ich
mir, diesen Zustand für eine Weile beibehalten zu können.
    »Das Haus ist wunderschön und ich freue mich, dass du
mich hierher gebracht hast. Aber ist es nicht viel zu groß und unpraktisch für
uns beide? Wir müssen doch arbeiten«, bemerkte ich nach einigen Sekunden.
    Doch ich spürte, wie er hinter mir den Kopf schüttelte.
»Du kannst später zu Hause arbeiten, alles was du brauchst, befindet sich hier.
Es gibt sogar ein Fitnessstudio. Im Moment ist es noch nicht fertig, aber es
wird nicht mehr lange dauern, bis alles eingerichtet und bezugsbereit ist. Außerdem
ist es von hier aus nicht weit bis zur Interstate, die Fahrt bis zum Ritzman
dauert nicht länger als zwanzig Minuten.«
    Ich war sprachlos. Er wollte mit mir auf diesem riesigen
Anwesen leben? Das klang nach ernsthafter Zukunftsplanung. Schon wieder überrollte
er mich mit seinen Plänen.
    »Was hast du nach der Hochzeit mit mir vor, Champ?«,
fragte ich ihn alarmiert.
    Er drehte mich so in seinem Arm, dass ich ihm mein
Gesicht zuwenden musste. »Baby, wenn wir beide heiraten, bedeutet das,

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