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Ohne Gewaehr

Ohne Gewaehr

Titel: Ohne Gewaehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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unseren Streit zu schlichten, »Können wir jetzt von
deiner Rolle in unserer Beziehung sprechen?«
    Daniel war offensichtlich nicht damit zufrieden, die
Familienplanung dem Zufall zu überlassen und mir entging der grimmig
entschlossene Ausdruck in seinem Gesicht nicht. Doch er sagte nichts dazu,
stattdessen blaffte er zurück: »Was ist mit mir?«
    So schnell konnte ein romantischer Nachmittag am Meer
in eine hässliche Szene zwischen uns umschlagen.
    »Du verlangst von mir, dass ich mich dir zuliebe
drastisch anpasse und verändere. Wie steht es mit dir? Was willst du denn an
dir ändern?« Zugegeben, meine Stimme klang jetzt auch etwas unfreundlich.
    Herausfordernd starrte er mich an. »Was soll ich denn
deiner Meinung nach noch alles ändern? Reicht es dir nicht, dass ich mich Tag
und Nacht um dich sorge, meine halbe Sicherheitsabteilung damit zu tun hat,
dich durch Boston zu verfolgen, dass ich mein Appartment umbauen lasse, damit
du besser schlafen kannst und ich mir heute den ganzen Tag für dich
freigehalten habe? Ich bin deinetwegen sogar in psychologischer Behandlung und
beschränke meine sexuellen Aktivitäten. Begreifst du eigentlich, wie weit ich
mich dir zuliebe schon bewegt habe?«
    Ich wusste, dass er Recht hatte. Ich erinnerte mich an
die ersten Tage unserer Beziehung, er war kalt und berechnend gewesen, hatte
mich wie ein neues Spielzeug behandelt. Und jetzt war er so rücksichtsvoll und
aufmerksam. Meistens jedenfalls, denn in diesem Augenblick erschien er mir
reichlich arrogant und selbstgefällig.
    Sein Blick ruhte noch immer auf mir, verfolgte lauernd,
wie ich mich verhielt. Es war fast schon unheimlich, dass er immer genau
wusste, was ich gerade dachte.
    Schließlich nickte ich und wandte mich schweigend von
ihm ab. Daniel jedoch griff nach meiner Schulter und drehte mich so zu ihm hin,
dass mein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Dann küsste er
mich, zunächst vorsichtig, doch als er merkte, wie schnell mein Widerstand
erlahmte, umschloss er mein Gesicht mit beiden Händen und drängte seine Zunge
gewaltsam in meinen Mund. Es tat gut, ihn so zu spüren, sein Verlangen, seine
Zuneigung drückte dieser Kuss ebenso aus wie seine Frustration und den beharrlichen
Versuch, mich unter seine Kontrolle zu zwingen und endgültig zu beherrschen.
    Als wir uns lösten, hielt er noch immer mein Gesicht
umfasst. »Juliet, das hier sind keine geschäftlichen Verhandlungen. Es geht
hier um uns, um unsere Zukunft. Was wir jetzt besprechen, muss sich sowieso
erst in der Praxis beweisen. Und wenn wir damit später nicht glücklich sind,
dann ändern wir das eben. Das Wichtigste ist doch, dass wir uns lieben, nicht
wahr?«
    Ich schloss meine Augen und nickte zustimmend. Dann zog
er mich wieder an sich und küsste mich heftig und voller Leidenschaft.
     
    »Wohin fahren wir jetzt?«, erkundigte ich mich bei Daniel,
als wir wieder im Wagen saßen. Bislang war unser heutiger Tag wie ein
Urlaubstag verlaufen, doch wir beide hatten Verpflichtungen, die wir kaum noch länger
aufschieben konnten.
    »Wo immer du hin willst, Baby«, antwortete er zu meiner
Überraschung. Also hielt seine romantische Stimmung weiterhin an.
    Ich strich ihm während der Fahrt zurück zum Ritzman
Hotel mit der Hand über den Oberschenkel. Sofort spannte er sich an. »Was
machst du da?«
    »Ich vermisse dich, Champ. Ich will mich nicht länger
von dir fernhalten müssen, das Ganze ist doch albern. Wir haben in dieser Woche
schon lauter schöne Dinge gemeinsam erlebt, ich finde, wir können diesen
Versuch endgültig abhaken.«
    Er schenkte mir ein warmes Lächeln, nahm meine Hand in
seine und hielt sie fest, bevor ich damit weiter an seinem Oberschenkel
emporwandern konnte. »Du bist scharf, Baby?«
    Ich nickte stumm und sah ihm dabei unvermindert in die
Augen.
    Dann seufzte er tief. »Lass uns wenigstens bis morgen
warten, wir sollten das erst mit dem Psychologen besprechen.«
    »Scheiß Psychologe!«, stieß ich hervor, bevor ich mich
bremsen konnte.
    Nun grinste Daniel vergnügt. »Endlich weißt du, wie es
mir geht. So, wie du dich jetzt fühlst, fühle ich mich die meiste Zeit, die wir
nicht zusammen im Bett sind.«
    Entschlossen nahm er meine Hand und schob sie zurück
auf meine eigene Seite. Ich ergriff seine Finger und zog sie in meinen Schoß. »Du
versprichst mir, dass wir uns morgen Zeit dafür nehmen?«
    »Ich verspreche gar nichts. Wir machen, was Dr.
Theodore uns empfiehlt, auch wenn es uns nicht

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