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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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die Schüsselchen der Kinder. »Mrs Crumb, was ist das, was Sie diesen Lämmchen zum Abendessen geben?«
    »Makkaroni und Käse.« Mrs Crumb hob herausfordernd das Kinn. »Das ist gut für sie.«
    »Und …?«
    »Was und?«
    »Wo ist das Gemüse? Obst? Proteine? Getreideprodukte? Milchprodukte? Mit dem hier haben Sie Fett, Stärke und gelben Farbstoff. Nummer 2 abgedeckt. Es fehlen Faserstoffe und Vitamine.«
    »Das muss ich mir nicht anhören«, knurrte Mrs Crumb, und ihr Lächeln war endgültig verschwunden.
    »Doch, das müssen Sie.« Andie ging hinüber zum Vorratsschrank und öffnete ihn. Er war angefüllt mit Makkaroni- und Käsepackungen und Gläsern mit gekochten Nudeln in giftig orangefarbener Sauce. »Ach du liebe Zeit.«
    »Ihr eingebildeten Stadtleute«, giftete Mrs Crumb, während Andie den Kühlschrank öffnete.
    Darin befanden sich ein Glas Marmelade, ein Weißbrot, eine riesige, fast geleerte Packung Milch und zwei Stücke Schmelzkäse.
    Sie wandte sich zum Tisch zurück. »Sie werden sich ein bisschen mehr anstrengen müssen.«
    »Aber das essen sie«, wehrte sich Mrs Crumb. »Kinder mögen so was.«
    Beide Kinder beobachteten sie jetzt, wobei das kleine Mädchen weiter Makkaroni und Käse in sich hineinschaufelte und der Junge den Kopf tief geduckt hielt. Zwei Paare Archer-blaue Augen blickten Andie über Archer-typische Wangenknochen hinweg unverwandt an. Die beiden waren dünn, blass und feindselig, aber nichts an ihnen trug den Stempel »Opfer«.
    Andie lächelte dem kleinen Mädchen zu. »Du bist also Alice.«
    Das kleine Mädchen stöpselte den Kopfhörer in seinen Walkman und drehte die Lautstärke auf.
    Andie wandte sich, noch immer lächelnd, dem Jungen zu. »Und du musst Carter sein.«
    Er reagierte nicht.
    »Ja, ich freue mich auch, dass ich hier bin«, sagte Andie. »Aber da wir nun schon einmal miteinander auskommen müssen …«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu«, plusterte sich Mrs Crumb auf. »Sie können nicht einfach hier hereinschneien und alles über den Haufen werfen. Ich glaube Ihnen nicht, dass Sie mit Mr Archer verheiratet sind.« Sie hob das Kinn herausfordernd. »Sie sind keine Dame.«
    »Und Sie sind keine Köchin.« Andie wandte sich wieder dem Jungen zu. »Ich werde dafür sorgen, dass hier alles anders wird, besser«, versprach sie.
    Er aß ungerührt weiter Makkaroni und Käse.
    Andie atmete tief durch. »Also gut, passt auf, es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ihr gesund und munter seid, und das werde ich auch. Ich bleibe einen Monat lang hier. Ihr bekommt etwas Ordentliches zu essen …«
    »Also, nicht mit mir«, warf Mrs Crumb ein.
    »… und ich kümmere mich um eure Schulbildung, und vielleicht schaffen wir es ja, dass ihr beide wieder in eure Jahrgangsklassen in der Schule gehen könnt. Und wenn ich dann wieder fortgehe, werden sich nette Leute um euch kümmern, das verspreche ich.«
    Carter starrte sie ausdruckslos und unbeeindruckt an.
    »Keine Internate. Ihr dürft in die normale Schule gehen. In Columbus. Da gibt es wirklich gute Schulen.« Sie blickte Alice an.
    Alice fuhr fort zu essen, und ihre Kopfhörer blockierten alle Außengeräusche.
    »Da geht sie nicht mit«, mischte Mrs Crumb sich, Triumph in der Stimme, ein. »Sie haben keine Ahnung …«
    »Mrs Crumb, möchten Sie weiter hier angestellt bleiben?«, erkundigte Andie sich. »Denn in diesem Augenblick sieht es nicht sehr gut für Sie aus.«
    Die Haushälterin glotzte sie an, und Andie erwiderte den Blick kalt.
    Nach einem Augenblick spitzte Mrs Crumb ihre bemalten Lippen, ließ sich Andie gegenüber auf einen Stuhl nieder und zwang sich zu einem Lächeln. »Hoppla, da hatten wir wohl einen schlechten Start.«
    »Allerdings«, stimmte Andie zu und wartete ab, was ihr nächster Zug sein würde.
    »In diesem Haus gibt es Dinge, von denen Sie keine Ahnung haben«, sagte Mrs Crumb und beugte sich dabei vor. Carter hörte auf zu essen und beobachtete sie. »Es ist ein großes Haus, und das Haus hat eine Geschichte. Ich lebe hier schon fast mein ganzes Leben lang, seit meinem sechzehnten Geburtstag. Ich kenne dieses Haus. Ich sage Ihnen, Sie brauchen mich.«
    Carter wandte sich wieder seinen Makkaroni mit Käse zu, und Andie dachte: Das war nicht das, was er erwartet hat . »Die Geschichte des Hauses ist für mich nicht wichtig. Aber die Kinder.«
    »Es ist nicht nur die Geschichte«, beschwor Mrs Crumb sie. »Hier gehen Dinge vor sich, die Sie nicht verstehen können.«
    »Spuk?« Für wie

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