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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Messingrahmen und undurchsichtigen Glaswänden befand. »Das benützen wir gemeinsam. Mein Zimmer liegt auf der anderen Seite« – sie wies mit dem Kinn zur Vorderseite des Hauses –, »aber es macht Ihnen doch bestimmt nichts aus, denn wir werden sicher noch gute Freundinnen.« Dann wandte sie sich der Rückseite des Hauses und einer Tür zu, die offen stand, da Alice gerade durch sie verschwunden war.
    »Hier ist Ihr Schlafzimmer«, erklärte Mrs Crumb und stieß die Tür noch weiter auf.
    Andie folgte ihr in ein großes Zimmer mit Holzvertäfelung und hoher Decke, und ihr Blick wurde sofort von einem Himmelbett und der Steineinfassung eines Gasfeuerkamins gefangen genommen. Die hohen, ebenfalls von Stein eingefassten Fenster gaben den Blick auf die alten, großen Bäume hinter dem Haus frei, und Andie vernahm das Krächzen der Krähen in dem geröteten Abendhimmel.
    »Und da geht’s zum Kinderzimmer.« Mrs Crumb wies mit dem Daumen zu einer Tür rechter Hand, die ebenfalls offen stand, wahrscheinlich war Alice auch durch diese Tür gegangen. »Jetzt mache ich Ihnen einen schönen heißen Schlaftrunk. Damit Sie gut schlafen.« Wieder lächelte sie, und wieder erreichte das Lächeln ihre Augen nicht. Dann wandte sie sich um und verließ das Zimmer durch die Tür zum Gang.
    »Einen heißen Schlaftrunk«, murmelte Andie und fragte sich, was das wohl war. Dann ging sie zu der offen stehenden Tür hinüber.
    Das Kinderzimmer war ein riesiger Raum an der Rückseite des Hauses, an die zehn Meter lang, und eine ganze Reihe von Fenstern mit Eisenstäben davor wurde von einem kleinen, ebenfalls mit Fenstern versehenen Erker unterbrochen. Der Fenstersitz darin war voller Bücher, die zum Teil zu Boden gefallen waren. Ansonsten gab es zwei schmale Einzelbetten mit bloßen Matratzen darauf, einen uralten Schaukelstuhl, dessen weißer Lack teilweise abgeblättert war, ein altes, durchgesessenes Sofa, einen alten Tisch mit Papier und Stiften, um ihn herum ein paar nicht zusammenpassende Stühle, und in der Mitte des Raumes ein altes Fernsehgerät mit einer museumsreifen Stereoanlage darauf. An der entfernt liegenden Stirnseite befand sich ein kalter Gasfeuerkamin mit einem kleinen, modernen Feuerlöscher auf dem Kaminsims. Der Raum wirkte ungefähr so gemütlich wie ein verlassenes Irrenhaus.
    Andie durchquerte das Zimmer und öffnete eine Tür auf der anderen Seite. Wieder stand sie in einer kleinen Diele. Ihr gegenüber sah sie durch eine offen stehende Tür ein kleines Badezimmer, rechts führte ein Steinbogen in eine weitere Diele, und links gab es eine Tür, die geschlossen war.
    Herrje , dachte sie, das ist ja das reinste Labyrinth. Hier könnte man sich verirren und nie mehr gefunden werden .
    Sie öffnete die Tür zu ihrer Linken und sah sich Alice gegenüber, die auf einem schmalen Bett saß und sich zu einem alten weißen Schaukelstuhl vorbeugte, der am Fußende des Bettes stand. Alle Wände waren rosafarben, auf dem Nachttisch stand eine Lampe mit rosafarbenem Lampenschirm, und der Bettbezug war ebenfalls rosafarben und voller Gänseblümchen-Motive.
    »Das ist mein Zimmer!«, stieß Alice hervor, richtete sich auf und drückte die bläuliche Jessica an ihre schmale Brust. »Du musst anklopfen, bevor du hereinkommst!«
    Andie musterte erstaunt das kleine Zimmer. »Magst du Rosa?«
    »Nein!«
    »Das hätte ich auch nicht gedacht. Tut mir leid, dass ich nicht geklopft habe.«
    Andie schloss die Tür wieder und ging dann durch die kleine Diele in die größere, wo sie zur Linken eine weitere Treppe vorfand, diesmal eine breite Steintreppe, und zur Rechten einen massiv gebauten Steinbogengang. Gegenüber war wieder eine Tür, und sie öffnete sie.
    Carter, der auf seinem Bett saß, schrak mit aufgerissenen Augen zurück und stieß sich an dem Kopfende an, wobei er fast sein Comicheft fallen ließ. Dann erkannte er sie und blickte sie finster an. »Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?«
    »Entschuldigung«, erwiderte Andie. »Ich weiß noch nicht, welche die Zimmertüren und welche Korridortüren sind.«
    »Das hier ist ein Zimmer«, erklärte Carter und wandte sich wieder seinem Comicheft zu.
    Andie blickte sich in dem Zimmer um und sah altmodische, schwere Möbel und ein Bett, das mit alten Decken in verschiedenen tristen Gelbtönen bedeckt war. Die einzigen interessanten Dinge im ganzen Raum waren die Stapel von Comicheften, Papier und Stifte auf einem Tischchen, die verrieten, dass Carter noch etwas anderes

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