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Ohne Kuss ins Bett

Ohne Kuss ins Bett

Titel: Ohne Kuss ins Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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immer darin geschlafen, und als ich wegging, habe ich es mitgenommen, weil ich etwas von dir behalten wollte. Ich hab’s nie gewaschen. Jedes Mal, wenn ich irgendwo meine Sachen auspacke, stoße ich darauf, und dann denke ich: ›Das sollte ich auch mal wegwerfen‹, aber ich bringe es nicht fertig. Und ich habe noch den Ring.« Sie hob ihre Hand, obwohl sie wusste, dass er ihn in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Trotzdem wollte sie ihn ihm zeigen.
    »Ein schrecklicher Ring«, meinte North mit belegter Stimme.
    »Ich liebe diesen Ring«, erklärte Andie, ebenfalls mit belegter Stimme. »Ich liebe dich. Und damals habe ich dich auch so sehr geliebt. Deswegen hat es so wehgetan, als du mich allein gelassen hast. Ich dachte, du liebst mich nicht mehr, aber ich habe nie aufgehört, dich zu lieben, North, nicht für einen Moment, ich …«
    Er zog sie an sich und küsste sie wild, und sie klammerte sich an ihn.
    »Diesmal werden wir es richtig machen«, meinte er dann beschwörend. »Nicht einfach besser machen, sondern wir fangen ganz neu an. Diesmal schaffen wir es.«
    »Ja, bitte«, erwiderte sie und glaubte fest daran.
    »Ich verspreche es dir«, bekräftigte er und küsste sie wieder, und sie drängte sich an ihn.
    »Wie schlimm fühlt sich denn dein Kopf an?«, fragte sie flüsternd.
    »Dem geht’s gut«, erwiderte er, zog sie näher zu sich und begann, sie zu lieben.
    Am nächsten Morgen kam Andie rechtzeitig nach unten, um Isolde vor deren Abreise noch zu sprechen. »Rufen Sie mich an, wenn Sie in Columbus sind«, bat Isolde und reichte Andie ihre Karte. »Falls Sie je Hilfe brauchen. Oder Bananenbrot backen und sich Gesellschaft wünschen.«
    »Das werde ich«, erwiderte Andie und meinte es ernst.
    Dann kehrte sie ins Haus zurück, während North, Southie und Carter bereits Kisten und Schachteln zu den Autos hinausschleppten, und begab sich in den Salon, um sich das letzte offene Problem vorzunehmen.
    Sie rief: »Dennis?«, und war entschlossen, ihn endgültig davon zu überzeugen, sich mit seinem jenseitigen Weg abzufinden.
    Guten Morgen .
    »Dennis, wir gehen jetzt.«
    Ja, ich weiß .
    Andie schickte ein Lächeln dorthin, wo sie ihn vermutete. »Und ich finde, das solltest du auch tun.«
    Mit euch?
    »Nein, ich dachte eigentlich mehr an deine nächste Existenzform. Die Kinder und ich, wir gehen nach Columbus. Das ist nicht das Gleiche.«
    Vielleicht würde es mir in Columbus gefallen .
    Andie setzte sich. »Ich mache mir Sorgen, weil du nicht ins Licht gehen willst. Ich habe Angst, dass du es dann verpasst.«
    Das ist doch kein Bus, Andie, es ist das Leben nach dem Tod .
    »Ja, aber wird da nicht jemand sauer, wenn du seine Einladung immer wieder ablehnst?«
    Das glaube ich nicht , erwiderte Dennis nachdenklich. Ich glaube, ich wurde vor meiner Zeit hierherbefördert, und deswegen habe ich noch ein wenig Karenzzeit. Es war schließlich kein natürlicher Tod .
    »Hör auf, dir Ausreden auszudenken, Dennis. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es beim Tod keine ›Unfair-Klausel‹ gibt.« Sonst hätte May sie auf alle Fälle genutzt.
    Ich will mit Alice und Carter und dir nach Columbus gehen .
    »Dennis, bitte sei vernünftig.«
    Ich bin tot. Ich muss nicht vernünftig sein. Die Tatsache meiner weiteren Existenz ist an sich schon unvernünftig .
    »Na gut. Lass mich nachdenken.« Nun ja, es lief so ziemlich auf die Alternativen Columbus oder das normale Leben nach dem Tod hinaus. Außer … »Wie wäre es damit: Harold ist fort, deswegen braucht Isolde einen anderen Kontaktgeist. Wenn du … irgendwie eine Bindung mit ihr eingehen würdest, könntest du bei ihr bleiben. Sie ist schon abgereist, aber sie sagte, sie wollte in Kontakt bleiben. Vielleicht …«
    Ich weiß nicht, ob ich den Rest meines Lebens mit Isolde verbringen will .
    »Der Rest deines Lebens ist vorbei«, erklärte Andie. »Und ich glaube auch nicht, dass sie dich wie einen Gefangenen halten würde. Harold war aus freien Stücken bei ihr.«
    Harold hat sich wie ein flüchtender Hase auf die erste Chance gestürzt .
    »Na fein. Und hast du irgendeine Idee, wie wir dich einpacken und mit uns nehmen sollen?«
    Ich bin an dieses Sofa gebunden .
    »Isolde sagt, dass du das nicht wärst. Sie meint, du flüchtest dich hierher wie in eine Schmusedecke.«
    Und mit der Frau soll ich deiner Meinung nach meine Ewigkeit verbringen?
    »Also, eines spricht für ihre Behauptung, nämlich dass keiner der anderen Geister an ein Möbelstück gebunden

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